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Q.
Qulldal. Maitin Ferdinand Ma le i,
geb. zu Niemtschitz bei Kojetein in
Mähren 28. October 1736, gest. zu
Petersburg 11. Jänner 1808). Seine
erste künstlerische Ausbildung erhielt er
in Wien, dann ging er, um sich in der
Kunst zu vervollkommnen, auf Reisen, be>
suchte Deutschland, England, Frankreich,
Italien und begab sich im Jahre 1797
nach Ruhland. Dort hielt er sich nahezu
acht Jahre auf, ging dann wieder nach
London, wo er zwei Jahre verweilte,
worauf er nach St. Petersburg zurück»
kehrte und dort im Alter von 72 Jahren
starb. Nach Dlabacz wäre er in Lon>
don gestorben, was jedoch unrichtig ist.
Quadal war Bildniß. und Thierma»
ler, insbesondere in letzterer Eigenschaft
leistete er Ausgezeichnetes und wurden
seine Bilder mit hohen Preisen bezahlt.
Von seinen Bildnissen sind bekannt:
„KüiJüi Zlleiandlr ;n Werde", 1804 ge-
malt; — „Bann nun Nnchler"; — „Rar!
Fm«t nun ViechtenHtein", wovon auch
ein Stich vorhanden ist-, — „Kl usigtack"
und sein eigenes Bildniß; —dann „die
MemrKunztllklldemie", auf welchem großen,
in Wien gemalten Bilde, daS in der
Akademie der bildenden Künste in Wien
sich befindet, die damaligen Wiener Kunst,
ler in einer Gruppe, wie sie eben bei
Lampenschein nach»dem Nackten zeichnen,
dargestellt sind. Es ist ein Seitenstück zu
Z offani's berühmten Gemälde, welches
die Londoner Akademie darstellt und das
von Earlom gestochen ist. Quadal 's Bild hat des berühmten Jacobs Grab.
stichel vervielfältigt. Von seinen anderen
Werken sind anzuführen: „NnZ Vager nan
Mnkentwrt", ein großes Bild; — „?snis
^»itto^ss^is", in Petersburg 1804 ge?
malt: — „Gin Nnanr mit Hunden", das
sich in der Hunczowskischen Bildersamm»
lung befand-, — eine „Niana"; — „Alle»
güiie nnt den Frieden", von Jacobs ge>
stocheni — .„derZchleinmer", von Traun«
fel lnei gestochen; — zwei Bilder.
" vorstellend: — „ein
gestochen von N. Rhein; —
„eineFd'wngruuur", von V. Denon ge>
stochm i — außerdem mehrere andere Thier»
dann Genrebilder. Quada l hat auch
mehrere Blätter in Kupfer radirt. be»
kannt siüd sein eigenes Bildniß (4") —
,Mne Gruppe nun tünt Natzen, uan denen zwei
mit einem Nagel sich beHiiltigru", seltenes
Blatt; — „Gin »nt dem Naden Sitzender
Nnalie lpiclt mit nnem Hunde", sehr selten,
und eine Folge von Thierstudien unter
dem Titel: „^il, ^ai-lsiz/ o/ ?ams «Aci
^ Ä ^,W'nl«?z /i'am «a^«'s", acht,
nach Anderen zehn Blätter in Fol.
und Qu. Fol. (London 1793). Qua»
dal war ein bedeutender und vielse!»
tiger Künstler und wurden seine Arbei-
ten seiner Zeit sehr gesucht, Viele Aka>
demien, bei denen er überhaupt >m An>
sehen stand, haben ihn unter ihre Mit<
glieder aufgenommen. I n der vormals
großherzoglichen Tribune zu Florenz be.
fand sich sein Bildniß in der Nähe der
größten Meister aller Schulen. Seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon