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f,he der Graf Clam.Gallas'schen
Familie, auf den Besitzungen derselben
und sonst noch bei Privaten. Von seinen
Lithographien und Radirungen smd be>
kanni: „Nildnisse berühmter Männer", au
Stein gezeicbnet (Fol.); — „Ner heilig
Znhunnrs", einzelneFigucausNap hael's
ViLputH, nach I . B ergler'6 Zeichnung
radirt (kl. Fol.), auch einzelne Abdrücke
vor der Schrift; — „Grene Mbildnnn. des
Marienbildes in der Wallfahrtskirche zu Hain
dort bei Fciedlani," , Lithographie 1828
(Qu. Fol,), Maria hält in der Linken das
Kind, in der Reckten einen großen Apfel.
Auch gab Q. eine Zeichenschule unter dem
Titel: „Anleitung zum Nusii- nnt> Figuren
zeichnen in 25 OriginalbliiNrrn inHandzeichnnngs-
Monier. Nebst einem Vurnmrte nnd erklärendem
Oeitr. I Nefrrnngen (Prag 1831, Boh
mann'S Erben, Qu. Fol.) heraus. Ob
der Künstler noch lebt, sowie seine ferne
ren Schicksale stnd mir nicht bekannt.
Nagler (G. K Dr.), Neue« allgemeines Kunst.
ler'Leiikon (Vlünchen 1«4i. E, 31. Fleischmann,
6°.) Vd. XII . S, l«. - Kunst'Blatt
sStuttZait, Cotta, 4") l828, 2. 193.
Qlllllill, siehe: Quaglio, Johann
Maria von s?. 134, in den Quellens
Quandt, Daniel Gottlob (Schau-
sftie'ler und Schriftsteller, geb. zu
Leipzig im Jahre 1762, gest. zu Prag
26. März 1818). Ob er, ein Sohn oder
Verwandter des seit 1788 an der kais.
Hosbibliothek in Wien angestellten Lustoö
Johann Got t f r ied Quandt ist,
eines der franzosischen Sprache und Lite-
illtur kundigen Mannes, der seine Kennt<
nisse auch durch Reisen in Frankreich und
England vermehrt hatte, kann ich nickt
bestimmen. Danie l Got t f r ied hatte
die Rechte studirt, sich aber dann uor>
zugsweise der Pfiege der schönen Wissen»
schaften zugewendet. Nachdem er mehrere
Jahre in Leipzig priuatisirt, wurde er dann Schauspieler. Im Iahie 1801 er.
richtete er zu Namberg. 1803 zu Anspach
und Baireuth eine eigene Gesellschaft,
deren Director er bis 18l1 blieb, worauf
er nach Prag übersiedelte und dort bis an
sein Lebensende als Priuatgelehrter lebte.
Von seinen Schriften sind mir bekannt:
„VrrmiichtniZs eines ulten <L»mül>illnten un «einen
sühn" (Berlin 1790.8".)-. — „Veiznch durch
ein pbnHlllllgizch'iigtlietizches GemeinpriniiP liir
nilllire Menschen-Naiztellnng nnf l>er Niihne, öen
Lerni zu iiir ans ihren Furtlnungen herzuleiten"
(Nürnberg 1803, 8»,)l -^uclünNglIdeen
iinei den molilthütigen Ginklnsz ller sittlichen
Schaubühne nni Geschmack und VMznilüunn/ ,
abgedruckt im 9.Hefteder,Annalen desGhea>
ws" (Berlin 1796 u. f.). 1811 bis 1814,
gab er Anfangs zu Leipzig, später zu
Prag den Allgemeinen deutschen Theater»
Anzeiger heraus. Auch hatte er Antheil
an dem allgemeine» „Ephemeriden der
Literatur und des Theaters". I n seinen
Schriften, verbindet er mit gründlicher
Sachkenntniß eine geschmackvolle Dar»
stellung. Er war eS auch, der als nach
Abgang des Grafen Durazzo daS Ge>
neral-Directorum der Wiener Bühnen an
Johann Wenzel Grafen Spork
'ibei'gegnngen war, mit anderen ästhetisch»
gebildeten Männern seiner Zeit, wie
Riegger, Petrasch: Engelschall.
Heyden u. A. durch Vorschläge zur
Herstellung einer gesitteten Schaubühne,
die Beseitigung des Hanswurstes und
er bis dahin ausschweifenden Volksposse
orbereitele und wesentlich zur Veredlung
eS deutschen Theaters und des Ge>
chmackes in Bühnensachen mitgewirkt
at. In der zweiten der vorgenannten
Schriften wies er schon auf die realisti»
sche Richtung in der Darstellung, auf
>ie durch charakteristische Individualist»
!ung bedingte Wahrheit im Spiele als
einer Kenner und scharfsinniger Drama-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon