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Nath Vath
Rath, Johann Edler von, siehe
S. 17, in den Quellen Nr. 1.
Math, Joseph Freiherr von l,k. k.
Feldzeugin eister und Ritter des
Maria Therefien-OrdenS, geb. zu Nud.
weis in Böhmen 27, Februar 1772,
gest. zu Linz 31. October 1882). Die
erste Erziehung erhielt er im Hause sei»
neS ValerS Johann Theophil von
Rath, der Hauptmann bei der Artillerie
war und im Jahre 1807 mit dem Ehren»
worte Edler von geadelt wurde. Die
Mutter war eine geborne Hawlitsch ef,
aus Kuttmplan in Böhmen gebürtig.
18 Jahre alt, trat R. 1787 als Unter»
kanonier in das 2. Artillerie-Regiment,
wurde nach 13 Monaten Fähnrich im
2. Infanterie-Negiment, damals Nrzhe»
zog Ferdinand, und zeichnete sich zuerst,
1789, bei dem Strome auf Belgrad aus,
wo er an der Spitze von 80 Freiwilligen
«n dem Sturme theilnahm. I in Jahre
l793 stand er mit dem Regimente im
Elsaß, machte daselbst den Angriff auf
Wanzenau, und der Muth, gepaart mit
Umsicht, welchen er bewies, als er den
Auftrag erhielt, ein auf dem rechten
Flügel oetachicteü Bataillon, welches
große Verluste erlitten hatte, aua dem
Gefechte zurückzuziehen und zu ordnen,
erwarb ihm die Beförderung zum Unter»
lieutenant in einer Grenadier-Eompagnie.
R. wurde bei dieser Gelegenheit verwun<
det, nahm aber trotz seiner Wunde noch
weiter am Gefechte Theil. Wegen seines
tapferen Verhaltens bei dem Sturme auf
den Brückenkopf bei Hüningen, bei wel>
chem er an dcr Spitze eineg halben Hun>
derts von Freiwilligen der Erste die Vcr>
werke erstieg, wurde er im Armeebefehle
belobt. Er gerieth aber bei dieser Gele<
genheit in feindliche Gefangenschaft, kam
nach Lyon, von da nach Colmar, wurde aber schon nach sechs Wochen ausgewech»
selt. 1800 wohnte er der Schlacht bei
Engen bei, wo er wieder verwundet
wurde. Im Feldzuge des Jahres 1809
focht er in der Schlacht bei Eckmühl,
damals bereits Grenadier-Hauptmann,
und bann in dem blutig«! Treffen vor
Znaim, wo er mit seiner Grenc>dier»Di'
Vision die Höhen von Lechwitz bis zu
seiner schweren Verwundung heldenmü«
thig vertheidigte. Er rückte nun außer sei»
nem Range zum Major vor und comman»
dirte zunächst die böhmische Legion, bis
er in daS Infanterie-Regiment Nr. 39
eingetheilt wurde. Er machte nun den
russischen Feldzug mit. Im Jahre 1813
befand er sich bei der Südarmee, welche
an der Dräu gegen den Vicekönig
Beunh arnais kämpfte. Nachdem die
Franzosen sich vergeblich bemüht halten,
die Oesterreicher aus ihrer-Stellung an
der Dräu zu verdrängen und die Stadt
Villach zu erobern, stecklen sie am
29. August die Stadt an fünf Qrten in
Brand, griffen nun mit überlegenen
Streitkräften die Besatzung an. die nur
aus einem Bataillon des Peterwardeiner
Grenz-NegimentS bestand, und nöthigten
dasselbe, sich zurückzuziehen. Nun erhielt
Rath von dem Feldzeugmeister H i l le r
den Befehl, mit einem Bataillon von
Duka-Infanterie Villach wieder zu neh»
men. Der Besitz der Stadt war für un-
sere Armee von Wichtigkeit, weil dadurch
die Verbindung des Feindes mit Tirol
unterbrochen war. Die Franzosen leiste»
te» den hartnäckigsten Widerstand, aber
Rath ermüdete nicht, den Muth seines
nur 600 Mann starken Bataillons durch
Zurufe und sein eigenes heldenmüthigeS
Verhalten zu kleben. Als er sich endlich
gegen den stärkeren Gegner nicht länger
mehr halten konnte, zog er sich an die Dräu
zurück, faßte dort Posto und verwehrte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Band 25
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rasner-Rhederer
- Band
- 25
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 446
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon