Seite - 20 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rasner-Rhederer, Band 25

Nätky 20 und Hirschstädten zurückzuwerfen imd damit dessen in den Uferauen festsitzenden Schwärmerketten zu verdrängen. Dem . Generalen Grafen Vecsey gelang es die letzteren Schritt vor Schritt zum Rückzüge zu zwingen. Eine starke, rasch und äußerst zweckentsprechend vor Aspem aufgefahrene französische Batterie begann jedoch im entscheidenden Mo mente dem tapfer vorrückenden östenei chischen Armeecorps energischen Wider stand entgegenzusetzen, und stellte ihm die empfindlichsten Verluste in Aussicht. Den Umfang der nlle erreichten Vortheile in Frage stellenden Gefahr und die wich tigen Folgen des Gelingens rasch über blickend, brach plötzlich Oberlieutencmt Rätky mit der von ihm befehligten Huszaren'Eöcadron aus seinem Regi» mente ab, kehrte stch kühn mit der kleinen Truppe gegen die mörderischen Geschosse, und sie, sowie die benachbarte Infanterie» Abtheilung, mit Nravour aitaqunend, erzwäng er das Schweigen des Geschütz» feuecö, machte die Bemannung kampfun» fähig und bemächtigte sich sofort dreier Kanonen und des Puluerwagens der Batterie, wobei ihm das eigene Pferd unter dem Leibe getödtet wurde. Die Wahrnehmung des ebenso unerwarteten als virtuos durchgeführten Wagstückes veranlaßte den General Grafen Wal» moden, noch eine Escadron des Regi- ments an den neuen Kampfplatz zu dir!» giren. Im Triumphe führte nun Ober» lieutenant Rätky, trotz des heftigsten feindlichen Kugelregens neun eroberte Geschütze, denPuluerwagen und die voll» ständige Bespannung derselben den öster- reichischen Truppen zu. Die Durchkreu> zung der beabsichtigen Operation, der Verlust einer wichtigen Oppositionsstütze, die imponirende Wirkung endlich, die daS Ereigniß an stch auf den ganzen rechten Flügel der französischen Armee übte, ermöglichte dem St. Georger-Re» gimente durch Aspem zu brechen, der Feind räumte das Feld, zog sich bei ASpern vorbei in die Mühlau und nach Ctadlenzersdorf zurück, und in fester Stellung konnte das 6. österreichische Armeecorps Aspern, Eßlingen und alle Donauverschanzungen längs diesen Puncten besetzen und von da die weite- ren Ereignisse des Tages erwarten, die schließlich im Centrum der Armee leider nicht in günstiger Weise entschieden wur- den. Obgleich in der Schlachtrelation besonders namhaft gemacht und mit einem glänzenden TapferkeitSzeugnifse über diese ohne Befehl ausgeführte Waffcnthat versehen, vermochte der An» trag des Regimentscommando's, dem Oberlieutenant Rätky den militärischen Maria Theresien« Orden zuzuerkennen, nicht mehr durchzudringen, da das glück» liche Unternehmen durch Verleihung die» ses Ordens an den Generalen Grafen Walmoden, in dessen Befehlsbereiche es vor sich gegangen war, bereits eine öffentliche Würdigung erhalten hatte. Die Trophäen derselben waren trotz deS schließlichen Verlustes der Schlacht dem österreichischen Heere verblieben. Unter Marschall Nenyer 1812 gegen Rußland im Felde, nahm Rä.tky bei Numburg persönlich einen polnischen Neiterofficier gefangen und erhielt hier> auf 4813 bei Leipzig eine Schußwunde. Seine wiederholt bekundete militärische Begabung gab vor Eintritt deS Rhein« Überganges Veranlassung > ihn einer neuen Sphäre zuzuführen. Er erhielt die Ernennung zum wirklichen Hauptmann und wurde mit der Bildung deS Berg. jägercorps betraut. Dasselbe durch die Schweiz führend, siel er in Frankreich ein, nahm damit hervorragenden Antheil am