Seite - 55 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rasner-Rhederer, Band 25

Nauscher Nauscher terworfen und trotz seiner eigensten bes> seren Ueberzeugung das Unfehlbarkeits» Dogma in seinem erzbischöflichen Spien« gel hat verkündigen lassen. Wie bereits erwähnt worden, beschäftigte sich R, in seiner früheren Zeit mit einer Geschichte der christlichen Kirche; in der Folge be. schränkte sich seine schriftstellerische Thä> tigkeit auf die Ansprachen, Hirtenbriefe und öffentlichen Vortrage, welche theils gesammelt, theils einzeln im Drucke er- schienen sind und sowohl ihres wissen- schaftlichen reichen Inhaltes wie ihrer stylistischen Form wegen eine wahre Be> reicherung der theologischen Literatur bilden. Ich war nicht im Stande, eine vollständige Ueberficht dieser denkwürdi» gen Arbeiten des hohen Kirchenfürsten und Staatsmannes zusammenzustellen, da in den Bücherkatalogen viele fehlen, immerhin dürfte jedoch keine einigerma» ßen bedeutende dieser Schriften fehlen. Die Titel derselben sind in chronologi» scheiFolge: „Geschichte der christlichen Nirche", 2 Bände (Sulzbach 1829. Seidel, gr. 8».); — „Hirtenbriefe, Predigten, Zlnredcn" (Wien 1888, Mauz, mit Porträt, ««.); neue wohlfeile Ausgabe (Wien <86Ü, Brau- müller, 3«.)! — „Hus christliche Hnndmerk. Ansprüche, geholten ,,„ Gesellenulicin ang Zn- lnss der erbten gewerblichen Zlusstellnng nm 18. Myember 1860« (ebd. 1860, L.Mayer); — „Veliei die Zelbstiindigkeit der Grtsge- meinde. Nede, gelinltcn ia der Sitzung des !i. Neichsratlic« am ZI. Jänner M2" (Wien, Iacobi u. Holzhause»); — „Nie gnstlichen <senll«»enSchlliteii in den Nrnnkenli'nnzeln und Ztilltanstnlten. Murte Sr. Gminenz deZ . . ., Mprllchen in der Sihnng des nicderüsterr. 3l7»nd- tngl« llin 28. Miii, I86Z" (cbd.) I — „3ie Neimnlinng der strakail«tlllteil. Uede, gehalten in der Sitzung des Hkrrenhunsrs am 5. Jünnn MÄ" (Wien, 8°.); — „Vier Alben, gehn!- ten in den Sitzungen de« Helrenhunze« nm Ä. b. und 7. Jänner 186A" (ebd., 8«.); — „Nie H«ie«e. Änreile bli dein Zch!n«ze l>ee geistlichen Ncknngen tür Priester nm 32. sep. t?mlicr M5 gehlllten' (Wien 1866. Sartori, gr. 8".); — „Nrr staut ahne Olltt. Hnten< schreiben «n die GrftiüleZe Wien, erlaben am 25. Jänner !8Lb" (Wien 1868, Mayer, gr. 8".); — „Nie Ghl und di>5 Miite Hiupt- «tiick dez bürgerlichen GesetMches" (Wien 1868, Mayer, gr. 8».): zweite unv. Auf. läge im nämlichen Jahre; italienische Uebersetzung unter dem Titel; « s «'« seuoia, «'« «ia?'«?s" (Wien 1868, Saitori. 8".); — „Nns llllgemeine Ollncil im Nntirnn. Smei Hirtenschreiben" (ebd. 1870, Braumüller, gr. 8".)! — 1870, 8".) suergleiche darüber das Neue Fremdenblatt (Wien. 4«.) 1870, Nr. 111). Große Summen verwendet der Cardinal für gemeinnützige Zwecke und für Kirchen« bauten, so hatte er zum Baue der neuen Kirche unter denWeißgärbern die anschn» liche Summe von 30.000 fl. beigesteuert. Noch sei hier zum Schlüsse dieser Skizze des Umstandes gedacht, daß der Cardi» nal auch der Kunst seine Aufmerksamkeit zugewendet und im erzbischöflichen Palais in Wien eine in ihrer Art einzige Samm» lung von Gemälden anzulegen begonnen hat, nämlich Copien Raphael i scher Bi lder in der Größe der Origi» nale, welche in seinem Auftrage von verschiedenen österreichischen Künstlern, bisher von L. Mayer, Plat tner , Soldatisch u. A.. ausgeführt worden sind. Es sind darunter: „Die Krönung Maria", in peruginesker Weise für die Kirche San Francesco in Perugia, jetzt im Vaticcm; »II 8z>c>L«,Ii2io", gemalt für San Francesco zu Citta di Castello