Seite - 72 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rasner-Rhederer, Band 25

Naychan 72 Nllymann bei Ri> cordi in Mailand gedruckt erschien und bei dem Unterrichte der Zöglinge im k k. Conservatorium in Mailand als Leit« faden diente. I n den vorhandenen mufi> kalisch>biographischen Werken wird R a y's Name vergeblich gesucht. I>i-ot. Uarlo Dü-Vi^ili. RaychllN, siehe: Rejhau. RlUMllNN, Franz (sechischer Schri ft- steller, geb. zu G itsch i n in Böhmen 8. März 1762. gest. 3. Jänner 1829). Der Sohn wohlhabender Bürgersleute, erhielt er im Elternhause eine gute Er» ziehung, kam dann nach Prag, wo er das Gymnasium und die philosophischen Studien beendete, darauf in das geist» liche Seminar trat und im Juli 4787 die Priesterweihe erhielt. Nun trat er in die Seelsorge, u. z. zuerst als Caplan zu Welisch, dann zu Mestic und endlich zu Castalovic, wo er im December 1800 Pfarrer wurde. I n den Jahren 1807 bis 1818 versah er als Dechant das Vicariat im Neichenburger Bezirke. Um die Hebung und Verbesserung seiner Pfarre und Gemeinde erwarb er sich mannigfache Verdienste, so z. B. schaffte er im Jahre 1810 auf seine Kosten das silberne Kirchengeräthe an, legte im Jahre 1811 aus eigenen Mitteln einen großen Obstgarten an und gründete im Jahre 1814 die Pfarrhofbibliothek. Von früher Jugend ein Freund der öechischen Sprache und Literatur, stand er mit den als Förderern derselben bekannten Man» nern, wie mit Czermak. K ra l , Kra» merius, mit dem Ehepaare Ret t ig , mit Nu l ik . Vacek. Ziegler u. A. in freundschaftlichem Verkehre, beschäf. tigte sich, namentlich in seinen späteren Jahren, mit schriftstellerischen Arbeiten, von denen einige auch im Drucke erschie» nen sind. Von diesen sind außer zwei öechischen, im Jahre 1819 erschienenen Hymnen auf die h. Maria und Io> hcmnes Nepomuk anzuführen: ^Hla^e HlaFHaisn« «o 6 sFe«>/<?H", d. i. Maria Magdalena in 5 Gesängen (Prag 1816); ", d. i. Der jüngste Tag und daS jüngste Gericht, Gedicht in 3 Gesängen (ebd. 1817. Fetteile. 12°.); u, 2^6^«.«, d. i. Die Werbung auf dem Lande, ein ländliches Lustspiel in einem Acte (Königgrätz 1819); — d. i. Die gewonnene Herrschaft, Lustspiel in 3 Acten (ebd. 1820)', — d. i. Der egyptische Joseph. Gedicht in 12 Gesängen (Prag 1820, Fetterle, gr. 8".). Nußetdem schrieb er Erzählun» gen, u. a. in die sechischen Zeitschriften «DodraÄä,-«'" und „Vritüi inIääL^s", und dann mehrere Gelegenheits» und andere Gedichte scherzhafter und hu» moristisch« Art, welche nie gedruckt wor> den, aber in Handschrift unter dem Land» Volke viel verbreitet sind. WaS seinen Charakter betrifft, so schildert Net t ig denselben, indem er ihn einen „Vater der Bedrängten, einen Naihgebec der Lei» denden und einen Beschützer der Witwen und Waisen" nennt. AIs Schriftsteller im Ganzen ohne erheblichen Werth, zeichnete er doch treffend das Landleben seines VolkeS, und sprachlich ist er deß» halb schätzbar, weil er in einigen seiner Arbeiten sich der gemeinen Mundart sei» nes Volkes bedient. I^ aä,. Niseor, d.i. Conversations-Lerikon. Nedigirt von-Dr. Franz Lad. Rieger (Prag