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Nechberg 93 Nechberg
— I l lus t r i r te Zei tung (Leipzig, I . I .
Weber), 33. Vd, («859), Nr 8ti — Ueber
Land und Meer (Stuttgart, Hackländer,
ll. Fol.) XI . Vd. (l863), S- öl : „Deutsche
Staatsinänner. I. Bernhard Graf von Rech»
berg" ftiit Vildniß ini Holzschnitt auf S, 49^.
— Wald Heim's Illustrirte Zeitung (Wien,
kl. Fol.) 1863, Nr. «3. S, 626. ^Daselbst
heißt es über den Grafen, der bereits seit
l8A9 als Minister des Aeußern und des kai-
serlichen Hauseö fungirte, wie folgt: „Graf
Rech bi rg trägt dat Portefeuille der aus»
wärtigen Angelegenheiten, eine sicher auSgie.
bige Bürde, um die er wenig zu beneiden ist.
Seil das große Cäsarengenie an der Snne
seine harmlose Devise „I/emz>ir« L'e«t In.
I>llix" zu allerlei haderseligen, staalliche Eri<
stenzen bedrohenden Anne^ionsprätc^ten aus>
spinnt, haben die Verwalter des Aeußern
Aug' und Ohr offen zu halten, u», ja lein
Symptom neuer Ereignisse zu übersehen oder
zu überhören, und dem Grafen Rechberg
muß das Zeugniß gegeben werden, daß er
kein Uebel voraussieht, welches er nicht mit
diplomatischer Kunstfertigkeit abzuwehren ver>
stünde, und daß er in alle äußeren Vorgänge
mit der ganzen Entschridungsmacht, die ihm
als Vertreter eines großmächtigen Staates
zu Gebote steht, eintritt und sich geltend
macht. So sehr Graf Rechherg nach der
Talleyrandischcn Maxime einer verschwiegenen
Polüik huldigt, so hat er doch in den wenigen
Fällen, i» welchen er sich im Parlamente in
Folge an ihn gestellter Interpellationen zu
Mittheilungen herbeiließ, seine Um> und Vor»
sicht auf's Unverkennbarste kund gegeben;
und wer sich an die jüngsten diplomatischen
Gefechte mit einer feindnachbarlichen Groß,
macht erinnert, weiß, daß der milde Graf
sich auch zu gewitierdrohender Energie empor»
raffen kann. Dann durchbricht er die Schran,
ken der feinen Torysittc, die ihm seine hohe
Geburt auflegt, und macht sich alle ehrlichen
Mittel eines diderben Wighs zu Nutze," —
Eine im Jahre l863 erschienene Biographie des
Grafen Nechberg, welche mir jedoch nicht
zu Gesicht gekommen und deren Titel auf»
zufinden mir nicht gelang, enthält mehrere
interessante Angaben über den Grafen, unter
anderen, daß er ein gewandter Fechter sei
und bald Niemand geringerem ein Pröbchen
seiner Kunst geliefert hätte, als dcm Grafen
— ViSmarck. Mit diesem war er in Frank«
fürt einmal in einen solchen Conflict gera»
then, daß leine andere Ausgleichung, als niit der Klinge, übrig blieb, und diese hatte der
Graf von seiner Studentenzeit in Slraßburg
und München zu führen geübt. Nur der
Intervention des Freihcrcn von Schrenk
und mehrerer Vundestagsgesandten gelang es,
das Duell zu hintertreiben und einen güt>
lichen Vergleich herbeizuführen.1 — Die
Glocke, herausg. von Payne (Leipzig,
4°.) l86O, Nr. L0. S. l.'U: „Johann Vern»
hard Graf Rechberg-Rolhenlöwen" »nit Bild,
»iß im Holzschnitt auf S. l2l). — Ta ges>
böte aus Böhmen (Prag, Fol.) l8«l,
Nr. 296, im Feuilleton- Korrespondenz auö
London <1<1c>. 23. Octolier s^Uebeisetzung eines
Artikels der „r^uäan Navlsn"). — Frem>
oen'Vlat t . Von Gust, Heine (Wien, 4».)
18«3, I^, Zg0: ^Graf Nechberg und Graf
Bismaicl". — Männer der Zeit. Niogra'
Phisches Lexikon der Gegenwart (Leipzig l862,
C. B. Lorck, 4».) I I . Serie, Sp. »46. —
Süddeutsche Zei tung l8L3, Nr. <34,
im Feuilleton l^ auch in der „Deutschen allg.
Zeitung" 4853. Vell. Nr. 62). — Schmidt
(Äd.), Zeitgenössische Geschichten, S. «73. —
Hahn(Sigm., Rcichsraths-Almanach für die
Session l86? (Prag <86?, H. Cnrl I . Satow,
8°) S. l38. — Aquarel len aus den bei<
den Nnchsstuben. Von I . I . K.ftasnigg)
(Wien l»L8, R. u. Waldheini, 8°.) Erste
Abthlg. S. 8»u, «6. — Si lhouet ten aus
dem österreichischen NeichSrath (Leipzig l86l,
Qtto Nigand, <2».). ^In dieser Folge von
Xenien ist ihm nachstehende gewidmet: „Voll»
blutdiplomqt mit einem Liselehaupte, > Saß
>r im Schiffe frst, als es im stehenden Sumpf;
I Nun auf der stürmischen See. Wohin er
steuert, wir wissen'« j Nicht, denn ei schweigt.
Aber wo spricht denn die That? j Tincs
nur glauben wir wohl, daß er Oestcr»
reichs deutsches Intresse > Gerne uertiitt, doch
erblüht dieß aus veraltetem Bund? —
Porträte. Außer den bereits angeführte», in
der Leipziger „Illustrirten Zeitung" 1859,
Nr, 84i, nach einer Photographie von Stein»
berg und Bauer in Frankfurt a. M. in Holz
geschnitten Uun ^,A (Aug. Ncumann) sowohl
das ähnlichste Bildniß des Grafen). — Das
Wiener Spottblalt „Figaro" bringt i» den
Jahren l8<>I und il>L4 eine ganze Reihe uo»
Caricaturcn auf den Grafen, unter denen im
Jahre !8L4 die in den Dopprlnummern 7 u,
8, 14 u. t». 22 u. 23 die bemerkenewerthrsten
sind; auch erscheint er noch im Jahre <868
auf S. ?6. uno im Jahre l87«, Nr. 32, auf
dem Spotiblatle über die Unfehlbaikeitserklä»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Band 25
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rasner-Rhederer
- Band
- 25
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 446
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon