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Negenhart Negent
die Verbesserung und Hebung der Lin>
nen'Industiie in Oesterreich, feiner durch
seine theils mündlichen, theils schrift»
lichen Veröffentlichungen über die Zweck»
mäßigkeit der Verwendung von Baum-
wollstoffen für die k. k. Armee und deren
Einfluß cnif die Leinwand > Industrie,
wuchs seine Bedeutung in gewerblichen
und in Fachkreisen, so daß, als im Jahre
4861 der Wiener Gemeinderath aus
freier Wahl und dem Vertrauen seiner
Bürger hervorging, auch R. in denselben
gewählt wurde. Auf diesem Posten wirkte
R. zum ^Besten seiner Vaterstadt in so
ersprießlicher Weise, daß er bei einer neuen
Bürgermeisterwahl einen Platz auf der
Liste der Kandidaten um diesen.Posten
fand. Ganz besondere Thätigkeit ent.
faltete er als Obmann der Stadterwei-
terungS-Commission, in welcher Eigen»
schaft er der Herstellung des Stadt»
parkes, dem schnellen Ausbau und der
Pflasterung der Ringstraße seine ganze
Sorgfalt widmete und sich auch nm die
Erwerbung deö Rathhausplatzes am
Parkringe, wie um den Ausbau der
Thürme an der Votiukirche verdient
machte. Nicht mindere Thätigkeit entfal»
tete er als Viceprasident der Handels»
kammer und zweiter Vicepräsident deS
Gewerdevereins. Im Jahre 1839 grün-
dete R. eine Stiftung für den Verein
zur Beförderung der gewerblichen Kunst.
Schon vorher mit dem Ritterkreuze des
Franz Ioseph.OrdenS ausgezeichnet, e»
hielt er nach der Pariser Ausstellung im
Jahre 1867 d^S Comthurkreuz dieseö
OcdenS. Sein Leichnam wurde von Frei»
waldau nach Wien überführt und in der
Familiengruft zu Perchtoldsdorf bei Wien
beigesetzt.
Die neuen Väte i der Großcommune Wien,
hervorgegangen <auc der freien Wahl und dem
Vertrauen ihrer Mitbürger im Jahre 18Ll. Von Moriz V ei mann und Franz Euen«
dach (Wien <8«<, Keck u, Comp,, 8«.) S, i».
— Fre mden'Vlal t . Von Gustau Heine
(Wien, 4°.) l«?1, Nr. 76.
Regent, Karl (gelehrter Jesui t ,
geb. zu Frankenstein i» Schlesien
2. Juli 1689, gest. zu Mar ia schein
in Böhmen 20. April 1782). Im Jahre
1708 trat er in den Orden der Gesell»
schaft Jesu, in welchem er anfänglich
einige Jahre im Lehrämte und dann
durch sechs Jahre als Nector in verschie»
denen Collegien deS Ordens thätig war.
Darauf wirkte er durch 28 Jahre als
Missionär in Böhmen, Mähren und
Schlesien. I n letzterer Eigenschaft ver-
theidigte er die römische Kirche mit Wor»
len und Schriften wider die damals auf»
getauchte Secte der Schwenkfelder, so
benannt nach Caspar von Schwenk»
felder, einem schlesischen Edelmann
(geb. 1490. gest. 1361). der schon zur
Zeit, als er lebte, seiner Lehren und
Schriften, wegen viel verfolgt worden,
dessen Anhänger sich aber immer in klei»
nen Gruppen erhalten und eben wieder
im 18. Jahrhunderte zahlreicher zu zei>
gen begonnen hatten. I n schon bereits
vorgerückten Jahren ging R. in Interes»
sen seiner Kirche an die Höfe uon Oester»
reich, Polen und Preußen, und an lehte>
rem Hofe wurde er sogar zum Mitbe.
schützer und Beförderer der katholischen
Kirche in Berlin ernannt. Die Titel der
von ihm Herausgebenen Schriften, die
meist polemischer Natur, heißen: „Knsch
dir iilmgen Irrthümer, welche t>ie im Perzog-
Mm Schlczicn lutindliihen schmeMelbcr in bln
sogenannten, Olnnlieiizliekenntnizlen arglistig
nerschwirgen, uurgisiellt nnd mitkriegt. Funk
Artikel" (Ne.sse 1722—1724, 8".),' —
„Gxlwpel der schlezier nker Darstellung ker
ullrnelnnztin Gngenden Zt.
(ebd. 1723, 8«.); — «As
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Band 25
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rasner-Rhederer
- Band
- 25
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 446
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon