Seite - 135 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rasner-Rhederer, Band 25
Bild der Seite - 135 -
Text der Seite - 135 -
Negner 438 Neguln
Nachod am 11. Mai 1832). Besuchte
die unteren Schulen in Nachod, das
Gymnasium von 4803 bis 1810, nach
dem er einige Zeit privat studirt, in
Braunau, ging darauf nach Prag, wo
er in den Jahren 1811—1817 die phi
lofophischen und theologischen Studien
beendete, im letztgenannten Jahre die
Priesterweihe erlangte und nun als
Caplan zu Nachod in die Seelsorge trat.
Im Jahre 1829 wurde er daselbst
Schloßcaplan, kam zwei Jahre später
als Pfarrer nach Hronau, wurde 1840
Ehrendechant, im Jahre 1848 aber wirk-
licher Dechant in Nackod, in welcher
Eigenschaft, ihm überdieß die Würde
eines bischöflichen Vicars und Schul'
oberaufsehers verliehen wurde. Von
Jugend auf ein großer Freund der Natur
und der Landwirthschaft, richtete er wäh»
rend seines langjährigen Aufenthaltes in
Nachod sein Augenmerk auf die Pflege
der Baumzucht, unterrichtete junge Leute,
die Lust und Liebe zur Sache hatten,
und wandte seine tüchtigen Kenntnisse in
diesem Zweige auch praktisch an, indem
er überall Haine, kleine Forste, Baum-
gruppen rings um die Felder, Gärten
und Baumpflanzungen anlegte, so daß
die bis dahin wüste, öde, fast baumlose
Gegend in wenigen Jahren einer reizen»
den baumreichen Landschaft glich. Er
führte die Verschönerungen theils allein,
theils in Gemeinschaft mit seinem Caplan
Joseph Myslimir Ludvik sVd. XVI,
S. 138^ aus. Man nannte auch und
nennt noch heute die von Beiden um
das Schloß Nachod angebrachten reizen«
den Anlagen den „Regner'schen Park".
I n gleicher Weise war er auch auf die
Verschönerung der Kirchen und Schulen
in seinem Dechanteibezirke sorgfältig be>
dacht! so erbaute er in dem Bade- und
Wallfahrtsorte Suatonovice an Stelle der bisherigen hölzernen Kirche eine stei»
nerne, schmückte die Kirchen von Nachod
und Hronau mit Gemälden und stellte
für beide auch daS Kirchengeräthe bei,
wie er denn in letztgenannter Pfarre auch
seine landwirthschaftlichen Verschönerun»
gen durch Anlegung von Baumpflanzun»
gen und Gälten ausführte. Neber sein
Anstiften kam in Nachod eine Unter»
realschule zu Stande, dann errichtete er
auch an mehreren Orten Schulen, ver»
besserte die Gehalte der Lehrer, legte
Schulbibliotheken an und rief die Lehrer»
Konferenzen in's Leben. Ueberhaupt war
er auf Hebung des Schulwesens sorg-
fältig bedacht, ordnete den Unterricht in
naturwissenschaftlichen Gegenständen an
und ließ sich die Pflege des Gesanges
besonders angelegen sein. Im Nach oder
Vicariate führte er nach belgischem
Muster Spinnschulen ein, so daß im
Jahre 1843 deren bereits acht bestanden,
für deren weitere Erhaltung er in jeder
Hinsicht Sorge trug. Auf landwicth»
schaftlichem Gebiete war er auch schrift.
stellerisch thätig, und im „I^üynnik
twLpoc^rsk^", d. i. Laüdwirthscbaft'
licheS Wochenblatt, wie in einigen cmdc.
ren Blättern sind mehrere seiner Arbeiten
auf diesem Gebiete erschienen. Manches
hat er auch in Handschrift hinterlassen.
Er war Mitglied von mehreren vaterlän»
bischen und auswärtigen gelehrten und
Humanitäts'Vereinen. R. starb, allgemein
betrauert, im Alter von 86 Jahren.
l.k6. Nis^ei-, d. i. dom'crsatwiis'Lcxikon.
Nedinirt uon Dr. Franz Lad, Rieaer (Prag
!8ä9, Kober, Ler. «".) Vd, VII , S, 2??, —
^«n^mann <.7c>«.^ , Uistoli« literatur? ö«5ks,
d, i. Geschichte der böhmischen Literatur (Prag
1849, I?. ÜWN26, 4°.) Zweite, von W. W.
Tomel besorgte Auflage, S, «17,
, Anton (ungarischer Sprach»
forscher und Reisender, geb. zu
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Band 25
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rasner-Rhederer
- Band
- 25
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 446
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon