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Nehbach Nehbach
Augenblicke, daß daS vor ihm im
fechte befindliche Dragoner »Regiment
Würtemberg (^ etzt Kniser Franz Joseph
3lr. 3) beträchtliche Lücken habe, die dem
Feinde es möglich machen könnten, das
selbe zu vernichten und dann den rechten
Flügel zu weifen. Ohne langes Beden
fen warf sich Oberst Rehbach mit seinen
Kürassieren in jene Oessnung und atta
quirte den Feind jetzt mit solchem Unge
stüm, daß derselbe geworfen und der
preußische General Dreskow gefangen
wurde. Kaum war die Gefahr vorüber,
als frische Truppen vorrückten. Rehbach
attaquirte den Feind zum zweiten Male
und schlug ihn wieder zurück. Bei diesem
Angriffe erhielt er drei Schußwunden,
wovon eine durch den Schenkel ihm das
Sitzen zu Pferde äußerst schmerzhaft
machle. Auch sein Pferd wurde durch
zwei Kugeln am Kopfe und von einer
am Kreuze blessirt. Doch ungeachtet sei-
ner Wunden commandirte er sein Regi<
ment, bis spät in der Nacht die Schlacht
endete, hieb noch fünfmal auf den Feind
ein und war jedesmal Sieger. I n Folge
dieses ausgezeichneten Verhaltens wurde
Rehbach am 22. Juni 1768 zum Ge»
neral'Major befördert, und da er in der
nächtlichen Schlacht am 14. October
1758 bei Hochkirch. in welcher König
Friedrich überfallen und geschlagen
wurde, sich neuerdings auszeichnete, aber
auch wieder verwundet wurde, erhielt er
durch das Ordenscapitel vom 4. Decem>
ber desselben Jahres das Theresienkreuz.
I n der Schlacht bei Mären, am 20. No>
vember 1739, welche das ganze Corps des
preußischen Generals Fink mit noch acht
Generalen und beinahe 18.W0 Mann zu
österreichischen Gefangenen machte, drang
Rehbach, nachdem er kurz vorher den
vorzüglichsten Antheil an dem bei Meis-
sen errungenen Siege hatte, an der Spitze der ersten Colonne auf die Preußen ein.
I n der Schlacht bei Liegnitz, wo des Kö>
nigs Hand den Helden Loudon, wel-
cher mit seinem Corps es mit der ganzen
feindlichen Armee aufnahm, schwer "traf,
erhielt Rehbach feine fünfte Wunde in
diesem Kriege. Nach dem Hubertsburger
Frieden, 13. Februar 1763, trat er nach
dreißig Jahren und vielen erhaltenen
Nnrben als k. k. Feldmarschall.Lieutenant
in den Ruhestand und lebte theils zu
Mondorf, theils an der Seite seines
Bruders Leopold, karnthnerisch-stän»
bischen Verordneten, zu Klagenfurt.
Schels ( I . B.). Kliegsszenen ale Beispiele
des FclüdiensteS (Pesth l84A. s°.) Vo. H,
S, ?u u, ?1, — Neue militärische Zeit»
schiift (Wien, 8°) 18li, 12. Heft. S. 98.
— Neue genealogisch-historische
Nachrichten (Leipzig 1739 >,. f., 8°.), —
Carinthia (Kwgcnfurt, 4«,) I83L, Nr. lä.
— Hirtenfeld (I.)> Der Mi!>tär>Mana
Theresien>Orden und seine Mitglieder (Wien
1837, Staatsdiuserei. kl. 4°.) S. «3 u. i728.
I. Zur Velielllagie der /niherre» van Nehliach.
Die Nehbach — unrichtin auch Rech dach
geschrieben — sind ein Allelsgeschlecht deS
Kärnthn« Gailchales, das früher zu Modern,
dorf, dann zu Mondorf seßhaft war. ÄS
gehört in die Zahl jener Melsgeschlechter,
welche im 17. Jahrhundert, in welchem uiele,
Familien aus Tirol, Salzburg und dem
Venetiainschen, mitunter auch aus Kraln und
Oesterreich ausgewandert, in Kärnthen sich
angesiedelt had«n, Die Nehbach selbst schei«
nen au2 dem benachbarten Tirol nach Käm.
then gekommen zu sein. Dn genealogische
Nachweis, für den jedoch alle näheren Daten
fehlen — so zwar, daß der Herausgeber dieses
Lexikons aukec Stande ist, die Eltern deS
Maria Theresien'Nltters Maximil ian Frei»
Herrn von Nehbach anzugeben — läßt,
sich mit Vcstimmtheit bis zu Anfang deS
17. Jahrhunderts zurückführen, in welchem
die zwei Vrüoer Mathias und Kar l uon
Kaiser Ferdinand I I . mit Diplom o°m
3l, Mai 1L22 in den crbländischen Adel.
stand erhoben wurden. Der Letztere von
ihnen, Kar l uon N,, war landschaftlicher
Obereinnehmer zu Tarois in Körnchen. AuS
seiner Ehe mit V«rll)a gebornen von Wollen»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Band 25
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rasner-Rhederer
- Band
- 25
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 446
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon