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Nehland Neiberstorffer
recht« wic Feld 1, links wie Feld 2 und 3
bezeichnet; ans der Krone vei linken Helms
wächst zwischen emporstehenden grünblättrigen
-Zweigen der natürliche Rchboct hervor. Die
Helmdelken des mittleren sind schwarz mit
Silber, des rechten schwarz ynt Gold und
des linke» roth mit Silber belegt,
RehlllNd, Ludwig, Pseudonym für
Ludwig Edler von Löhner, siehe:
Löhner, Ludwig Edler von ^Bd. XV,
S.
Reiberstorfftl, D. F., nach Anderen
IuliuS (Schriftsteller, geb. zn Wien
um das Jahr 1813, gest. ebenda an
einem der letzten Octobertage 1848 an
einer im Augarten erhaltenen Schuß»
wunde). Die Schulen hatte er in Wien
besucht und da er mittellos war, trat er
nach beendetem Gymnasium bei der k. k.
Hofkammer in den Manipulationsdienst
ein, heirathete bald darauf die Tochter
eines Kanzleidieners dieser Stelle und
beschäftigte sich, da sein kleines Gehalt
für ihn und seine Familie nicht ausreichte,
mit literarischen Arbeiten, die ihm ein
nothdürftiges Eiträgniß abwarfen. I n
seine Zeit fiel eben die glanzvolle Periode
tzerdinand Rai mund's (1323—1836).
dessen Zauberstücke die jugendliche Phan»
taste R.'s anregten und zum Selbstschaf»
fen aufinunterten. So kam im Jahre
1838 seine erste dramatische Arbeit:
„Nie Cistimrntzklniml" zur Aufführung,
welche, obgleich mit Beifall aufgenom»
inen, doch nur viermal über die Bretter
ging. Diesem Stücke folgte die zweiactige
Posse: „Der Wassnkall im Ferichiiin ndir der
nnsiilMurc Frrirr" , zum ersten Male im
Leopoldstadter Theater am 12. Septem»
ber 183» gegeben. I n diesen Stücken
— ein paar andere, die er nock geschric.
bcn, konnte er nicht zur Aufführung
bringen — sprach sich schöneS Talent
aus, daS sich offenbar an Ra imund herangebildet hatte, und das, wenn ihm
auch der Raimund'scke GeniuS fehlte,
den früh dahingeschiedenen Dichter zwar
nicht ersetzen, doch einigermaßen seinen Ver>
lust vergessen machen konnte. Rei b erS»
torf fei verdanken wir überdieß eine Reihe
von Zügen aus dem Leben Raimund's,
welche offenbar zu dem Besten gehören,
-waS über diesen Dichter in die Oeffent-
licdkeit gelangte und an deren Wahrheit,
da R. näheren Umgang mi tRaimund
gepflogen, kaum zu zweifeln. Sie waren
in dem von Ioh. Nep. Vog l redigirten
„Oesterreichischen Morgenblatte" 1841.
Nr. 112 u. 113. 116—123, unter dem
Titel: „Charakterzüge und Episoden aus
Raimund'S Leben" abgedruckt und
wurden vielfach nachgedruckt. Auch sonst
noch schrieb R. für mehrere Wiener und
andere Blätter, aber nicht unter seinem
Namen, unter anderen für das Pesther
Vlatt „Der Spiegel" unter dem Pseudo-
nym „^äiapuoroZ". Aus seiner Feder
rühren auch die, wenn ich nicht irre,
unter dem Titel: „Viehideen" in Wiener
Blättern abgedruckten Thiergespräche, in
denen er Schnecken, Krebse, Fiakerpferde,
Hunde in humoristischer Weise' humani»
täre Dialoge führen läßt, die mitunter
geistreich aufgefaßt und durchgeführt sind'.
Auch war N. eines der beliebtesten Mit«
glieder des alten Schriftsteller» und
KünstleruereinS „Concordia", in wel>
chem er durch seine heiteren hnmoristi>
schen Beiträge viel zur Belustigung der
Gesellschaft beitrug. R. hätte wohl noch
manches Entsprechende für die Bühne
und daS Zesepublicum gebracht, wenn
er nicht in seinen besten Jahren durch
eine Soldatenkugel hinweggerafft wor»
den wäre. Im Jahre 1848 schloß sich
R. der revolutionären Partei an und
winde als Nationalgardist in den letzten
Tagen des October bei Gelegenheit einer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Band 25
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rasner-Rhederer
- Band
- 25
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 446
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon