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Aeichardt 163 Neichardt
studirte und am 8. April 1860 darauf
die Doctorwürde erlangte. Dem Lehr»
fache sich zuwendend, erhielt er am
<0. Juli d. I . die Privatdocentur für
Botanik an der Wiener Universität und
wurde am 1. October d. I . Assistent für
die Lehrkanzel der Botanik. Am 9. Juli
1866 zum Custos am k. k. botanischen
Hofcabinele ernannt, bekleidet er noch
zur Stunde diese Stelle. Die von ihm
bisher in seinem Fache veröffentlichten
wissenschaftlichen Arbeiten find: „Uelicr
die GekäzMntill-Ncrtiililnng im stamme nnd
Stipe« der Farne. Gin VlitraZ zur analu-
milchen nnd gq«wnllti«chen Kenntnis« diiser
Familie. Mit 2 Tnteln" (Wien 186., 4«.).
Separatabdruck aus dün Denkschriften
der kais. Akademie der Wissenschaften
mathem. naturw. Classe; im Auszuge
auch in den Sitzungsberichten der Aka>
demie; — „Veber du« nntrale Gefässliiindil-
Sizstcm einign Vmbelliferen. Gin Neitrig znr
llnlltllmischm Nennini«« i!ie«er Familik. Mit
Z Gnirln" (Wien 186., 8«.), Separat-
abdruck aus den Sitzungsberichten der
kais. Akademie der Wissenschaften math.
naturw. Classe i — „Xüeiälum
me«, ein nener Viandsiilz. Mit
(Wien 1868. 8°.). gleichfalls Separat-
abdcuck aus den Sitzungsberichten der
Akademie.
Verzeichn iß sämmtlicher von der laiserlichen
Akademie der Wissenschaften seit ihrer Grün»
düng bis letzten October i8L8 veröffentlichten
Druckschriften (Wien 1869, 2. Werolo's Sohn,
8°.) S. 2l4,
Noch sind bemerkenswerth: 1. Albert Rei>
chart (geb. zu Klagenfurt im Jahre 1L40,
gest. im Nenediclinerstifte St. Paul im La>
vantthale in Kärnthen am 27. März l?27)
einer der ausgezeichnetesten Aebte des Stiftes
St. Paul, welchem er vom Jahre 1L77 bis
an sein-Lebensende l?27, also durch ein hal<
bes Jahrhundert, vorstand. Zr genoß das
besondere Vertrauen des Kaisers Leopold I .
und auch der Päpste, die zu seiner Zeit die
Tiara trugen. Die unten angeführte Quelle gibt ausführliche Nachrichten über sein Kir<
chenregiment, Abt Albert ist der Verfasser
des „Nrsviki'iuin O»rint!iiHe", welcher Ar>
beit rr vornehmlich den Oaäex triäitiauuin
HclairiLi I. al)datt» 8. ?auU (1193—1220) zu
Grunde legte, ^««ga^i ^2>u5l^>e^, II1«to-
ria, inouaLtsrN Ors. 8. Leuoäieti »ü 8.
?au,wla in v«,Uo Inlei'loii« Oallutbiaa I^a
vantw», (Olaßyuturtii 1834, .7. Lyou, 8<>.)
?«,!-« I I , Loris« H,bd»tuin, z>. 114—120.^ —
2. Ka r l Reich ard, ein Buchhändler in
Güns in Ungarn, der in den ersten Iahr>
zehnden des laufenden Jahrhunderts ebenso
durch den Verlag guter Nücher sich um die
Wissenschaft verdient gemacht, als auch selbst
als Bearbeiter guter Handbücher und Ver>
fasser einiger Werke verdienstlich gewirkt hat.
Von den in seinem Verlage erschienenen
Schriften sind anzuführen- Valbi 'S Geo>
graphische« Handbuch, Vlumenbach's
Neueste Landeskunde oo» Oesterreich unter der
Ennü,' Gaal 's Musterschriftsteller; Schütz'
Erdkunde in 30 Bänden,' Ninna uon
Sarenbach's Medicinisches Repertorium;
Meyer's Phannncologie; Tschischka's
Stephansdom u. m. a. Von seinen eigenen
Schriften und Bearbeitungen sind bekannt:
„Das neuste Gemälde von Persien" (Wien
!8lN, Doll, 8°., mlt K. K,); — „Moderne
Biographien oder kurze Nachrichten von dem
Leben und den Thaten der berühmtesten Men>
schen seit deni Ausbruche der französischen Re-
uolution bis zu»! Wiener Friedensschluß. Aus
dem Fcanzös. übers, », vermehrt". 6 Nände
(Wien !811, A, Doll, 8°., mit ü Porti,) j —
unter dem Pseudonym Henri Richard:
„Kou,voNi8te> tranfuis ou, i6ouoll ä«s uis-
inoirsZ st«. ot°.", 12 Bände (Wien 18! A,
8».). Sein verdienstlichstes Wert aber war
die vollständige Umarbeitung der Galletischcn
Weltkunde, welche unter dem Titel: „Mae>
meine Weltkunde oder geograph.'statist.'hislo'
rische Uebersichtsblätter aller Länder. Mlt
23 illum, Karten, in L, umgearb. u. verm.
Auflage" (Pesth <«23, Lex. 8°.) erschienen ist.
R., der seine Geschäfte persönlich in Wien
betrieb, zählt zu der dünngesäeten Sorte der
„gelehrten Buchhändler", der sein Geschäft mit
Tact und Umsicht betrieb. s^Oesterrei chische
Nat ional 'Lncyk lopädie vonNcäffer
und Czitann (Wien 183«, 8«.) Bd. IV,
S. 363.) — 3. Kar lReichardt, auch Nei>
chart, nicht zu verwechseln mit dem steirischen
Landschafter Reichert s.s,d.S, 179), ein jetzt»
lebender Künstler, wie es scheint, aus Bcünn
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Band 25
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rasner-Rhederer
- Band
- 25
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 446
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon