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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rasner-Rhederer, Band 25
Seite - 165 -
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Neichel 168 Neichel nach Italien, von der er aber wegen Verweigerung längeren Urlaubs früher zurückkehren mußte. alS seine Absicht war, worüber er mit,,seiner Intendanz in Conflict gerieth, der später eine völlige Lösung seiner Verbindlichkeiten an dieser Bühne nach sich zog. Nach Gastspielen zu Wiesbaden, dann zu Frankfurt a. M. und in München, kehrte er 183? nach Italienzurück, namentlich umRossini's schönere Werke an Ort und Stelle ken» nen zu lernen. Auch wurde er daselbst mit dem berühmten Maestro persönlich bekannt, mit dem er zwei Monate in Bo» logna verlebte, darauf begab er sich nach Mailand und sang in der Frühjahrsta» gione an der Scala alS prinw da88c> oan- tant«. Nach seiner Rückkehr auS Italien sang er zuerst in Hamburg mit ungeheue« rem Erfolge den Sarastro in der „Zau> berfiöte", den Jacob in „Joseph in Egypten", den F igaro , denTellund den Ber t ram in „Robert der Teufel". Von Hamburg aus unternahm er eine große Sängerfahrt und feierte in Schwe» rin, Strelitz, Danzig, Königsberg, Riga, DreSdcn und Frankfurt a. M. neue Triumphe, besuchte seine Heimat, in welcher er auf dem Pesther Theater sogar in magyarischer Sprache debutirte. Nun nahm er einen ihm uon Hamburg gestell» ten, höchst günstigen Antrag an und blieb dort vom Herbst 1840 durch volle vier Jahre. In dieser Glanzperiode seineS RuhmeS hatte er nur einen ihm ebenbürtigen Nebenbuhler, den Sänger Staud ig l . Von Hamburg folgte R. einem Rufe nach Darmftadt und gehörte der großherzoglichen Bühne die folgenden zehn Jahre an. Im Jahre 1853 uon Kränklichkeit ergriffen, war er gehindert, ferner seine Kunst auszuüben und nun, wie Drä i l e r -Man f ied schreibt, von einem geheimen Kummer erschüttert, wel» cher der Oeffentlichkeit nicht angehört, spielte sich in dem gigantischen Manne von ehedem eine stille Tragödie ab. die mit der erschütternden Katastrophe seines frühzeitigen, unter unsäglichen Leiden herangedrungenen TodeS schließt. R. hinterließ daS Andenken eines bedeuten» den Künstlers und eineS Ehrenmannes, Dräx ler .Man fred schreibt über ihn: „er gemahnte mich immer wie einer der alten flandrischen Maler, die über den Künstler niemals den Ritter vergaßen. Es lag etwaS Ritterliches, EdleS, From» mes in seinem ganzen Wesen, vielleicht auch etwaö Unbeugsamkeit und Selbst» bewußtsein, aber mit einem reichen Schatze von Seelengute gepaart. Er war ein Kavalier, ein Rubens unter den Sängern". Reichel hatte sich um die Mitte der Zwanziger-Iahre mit einer Berlinerin, einer Schülerin Winter'S, vermalt, welche gleich dem Gatten ihre Kunst auf der Bühne ausübte und biS zu Anfang der Vierziger^Iahre bei der- selben blieb. Deutscher Vühnen-Alma nach^ HerauLg, von A, Heinrich (Verlin, Leop. Lasson, s°,) XXI. Iahl'g, (1837), S. l80, — Die Muse (Dormstädter UnterhattunnSblatt, gr, «",) , !85ss, I I . Semester. Nr, »4 u. »»: „Joseph Neichel. Ein Vrimiernngeblatt uon Dräxler« Manfred" ftauon sind nuch Separat>Äl>drücke erschienen), — Die Donau, Morgenblatt (Wien), lLäll, Nr. 13». — Neue« Uniuec< sll l 'Lerikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt uon Cduard 33er»« dorf (Dresden 18»?. R, Schäfer, gr. 8»,) Vd. I I I , S. 303, Neichel, Joseph (II.) (Teilvrsän. ger. geb. zu Selowitz in Mähren im Jahre 1819. gest. zu Prag 22. Mär; 1866). Besuchte die Wiener Hochschule, wo er den juridischen Studien oblag und zugleich, da er eine schöne Tenorstimme besaß, Gentiluome'ö Schüler im G-» sänge war. Er trat dann auch in den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rasner-Rhederer, Band 25
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rasner-Rhederer
Band
25
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
446
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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