Seite - 174 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rasner-Rhederer, Band 25

Neichenbach Neichenbach einer späteren Beschreibung angibt, daß er einen starken, äußerst angenehmen Blumengeruch von sich gebe. — Im Jahre 1833 machte er die wichtige Ent- deckuug des Kreosots, dessen Eigen» thümlichkeit ei ohne Analyse dieses Kör- peig feststellte. Als bald darauf Runge die Carbolsäure entdeckte, suchte Reichenbach zu beweisen, daß sein Kreosot und die Carbulsäure identisch seien. Diese Behauptung hatle langwie. rige Debatten unter den Chemikern zur Folge, da die Einen sich der Ansicht Reichen bach'S anschlössen, während Andere Kreosot und Karbolsäure für zwei verschiedene Körper erklärten, biS erst im Jahre 1883 Hlas! wetz die Frage in letzterer Ricktung erledigte. — Im Jahre 1833 veröffentlichte N< eine Mittheilung über das bittere Princip des Holzessigs, daS erPicamar nannte, und machte die Entdeckung eines neuen, vou ihm P i t taka l getauften Körpers. Vei dieser Gelegenheit sei erwähnt, daß sein Biograph, Herr von Schrott er, ausdrücklich bemerkt, daß R. in der Wahl der Namen für die von ihm entdeckten Körper sehr erfinderisch nnd glücklich war. — Im nämlichen Jahre veröffent» lichte er auch noch seine Beobachtungen über die Heilkraft des Kreosots, denen jene über die gleiche Eigenschaft deS Steinöls folgten. — Im weiteren Ver> laufe seiner Untersuchungen berichtet er über den von ihm aus Holzessig darge» stellten Esstggeift. den er Mesith taufte. — Im folgenden Jahre, 1834, fand er im Buchenholztheer eine neue, von ihm Kapnomor benannte Substanz, welche nach späteren Versuchen ein Zersetzungö> product von Kreosot durch Alkalien zu sein scheint. — Irn nämlichen Jahre fand er einen in rothen Krystallnadeln aus dem rectisicirten Nuchenholzthceröl bei Zusatz von schwefelsaurem Eisenoxyd sich abscheidenden Körper, den er Cedri° ret nannte. — Als er darauf nach Wien übersiedelte, beschloß er im December l843 seine Untersuchungen nach dieser Richtung mit einer größeren Arbeit über seine Untersuchungen eineS von ihm Assa» >nar genannten Körpers, worauf er dann mit der Entwickelung seiner oben bereits erwähnten Ob>Theorie und mit seinen Arbeiten über die Meteoriten auftrat. Ueber seine Beobachtungen und Ent> oeckungen hat R. theils mehrere größere selbstständige Arbeiten, theils in periodi» fchen Fachschriften verschiedene Abhand> limgen veröffentlicht. Die Titel der erste» ren stud in chronologischer Folge! „Dl's- 1811); — Mittheilungen aus Mähren; Dar- Ltellung bei "Umgegend nun NlllNöku" (Wien 1834, 40.); — „VnterZnchungen iibrr den («ugennnntenihierilchcn) Magnetismus "(1843), als Beilage zu Liebig's Annalen; — „ Untersuchungen über die ZNMinihe de5 Mngne- tismns, der Elektricität, der Viirine, des Mchtrl in ihren Nrn'chungen znr Vebenskrait", 2 Bde. (Braunschweig 1880, 8«.); — „<M«ch. manMilche Nrick" (Stuttgar! 1852. 8°.)i — „Ner «cnzitin? Memch und «ein Verhüllen znm Gdl", 2 Bde, (ebd. 1884, 8°.): — „NiilMgllluln nnd Merweiöliiit, <l>. Jagt znr Znwlllt« (Wien 1888, 8°.) I — „Mr ist zcnmtiu, wer nicht?« (ebd. 1836); — „addischr Grmidrrnngen »n die Herren Fart- !nge, Zch leiden, Frchner nnd «Lllrn»" (ebd. 1836, 8«.). Von seinen zahl- reichen, in verschiedenen Fachblättern abgedruckten Abhandlungen sind anzu> führen in Schweigger 's I 0 u r» na l : „Beitrag zur näheren Kenntniß der trockenen Destillation organischer Körper; Entdeckung des Paraf f ins" (I.IX, 1830); — „Erste Fortsetzung,