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Nhomberg Nhona
nen ftĂĽheren Arbeiten haftet der akademische
Sckulzwnng an, bis er endlich diese Fesseln
abstreifte nnd eine Reihe der köstlichsten hu-
mowollstrn Bilder lieferte, welche ĂĽberdieĂź
noch durch eine tadellose Trchnik sich aus«
zeichnen. Er lebte mehrere Jahre hintereinan-
der den Sommer ĂĽber zu Walchsee in Tirol,
wo er im Jahre 1869 eines Tages frĂĽh Mor-
gens todt in seinem Vette gefunden wurde.
Es scheint, das ein Herzfehler das frĂĽhe Ende
des im naiven Genre trefflichen KĂĽnstlers
herbeigefĂĽhrt. Einige seiner Arbeiten befinden
sich in der neuen Pinakothek zu MĂĽnchen.
Diese sind: „Der Schlittenschmtzer" ; — „Zwei
Schulknaben auf einer Ferienreisr, beim Krä»
mer im Rauchen sich versuchend"; — „Ein
Knabe bezahlt dem Vogelhändlfr den von
ihm gekauften Vogel", die ersteren zwei Bil-
der auf Lrinwand. letzteres auf Holz gemalt.
Von anderen Bildern dieses KĂĽnstlers sind
mir noch bekannt: „Der Dorfmaler", ein
Bilo von tresslicher Charakteristik und köst-
lichem Humor, namentlich im Angesichte des
Bauers, als ihm der uon rem Maler fĂĽr das
bei ihm bestellte Votiubild angesetzte Preis
zu hoch erscheint; — „Der Jongleur"; —
„Der den Schinken seines Zöglings entgegen,
nehmende Schulmeister", unter dem Titel:
„Des Schulmeisters Namenstag" von Adrian
Schleich für das „Rheinische Taschenbuch"
trefflich in Stahl gestochen; — „Der Zeitungs«
leser mit dem Schreihals auf dem Knie",
unter dem Titel- „Die Zeitung — 1.2 Fk-
2Ltr»." von Brenn Häuser für das „Fami
lienbuch des österreichischen Lloyd" in Stahl
gestochen; — „Der kleine Patient", von S.
Sar in Stuttgart gestochen; — „Das Früh.
stück in Tirol"; — „Der Bau?r und die in'M'n
Stiefeln"; — „Die Fischer"; — „Der Schee<
renschleifer und sein Bube"; — „Die Solin-
tagsjnger"; dann aus seiner frĂĽheren Zeit die
köstlichen Eremitenbiloer,: „Der die Nadel
einfädelnde Einsiedler"; — „Der Schule hal'
tende Klausner" u. s w. Man nannte den
bald beliebt gewordenen Künstler den „Vau>
deville-Maler", womit man am passendsten
das von ihm gewählte Genre bezeichnet, das
sich in Scenen aus dem Alltagsleben gefällt,
denen nur der Humor die richtige Stimmung
ablauschte. sR Heinische 6 Taschenbuch
(Verlag von I. D. Sauerländer) 1857, im
Miniatur-Salon. S. XIV. — Die Pr?«
Pyläen (Münchener Kunstblatt, 3".) 1869,
S, 720. — Deutsches Kunstblatt 1854.
S. 6; 1856, S, 72; lsö7. S. 403; 1835. S. 226. — Zeitschrift für bildende Kunst,,
berausg. von ZĂĽtzow (Leipzig. 4v.) 1870.
S. 285. mit Bildniß. — Regnet (Karl
Albert). MĂĽnchener KĂĽnstlerbilder (Leipzig
4871, T. O. Weiael), Vd. I I , S. 9Z—99.
— Briefl iche Mit thei lungen des Dr.
H. Hol land in München.) — 2. Ein
anderer Sohn Rhomberg'6 — dessen
Familie, nebenbei gesagt, eine sehr alte und
von den Grafen Aspremont — wonach
Rhomberg nur eine Uebersetzung wäre —
abstammen soll — und zwar Ernst, lebt in
München alö pensionirter Artillerie«Haupl>
mann; — ein Dritter, Namens Edmund,-
ist königl. bayerischer Artillerie-Rittmeister
und vat sich im Jahre 1872 mit der einzigem
Tochter ocs berĂĽhmten Oenrrmalers BĂĽrkcl
verhel'rathkt. — Eine Tochter Rhomberg's
lebt in MĂĽnchen, und eine aligenommene
Tochter. Wilhelmine Fischer - Nh 0 m.
derg, war mit dem kön. bayerischen General
der Kavallerie, General--Adjutanten des Ko>
nigs und General'Capitän der Leibgarde der-
Hätschiere, Leonhard FniHerrn v^n H 0 h e n.
hausen vermalt und ist seit 23. März 1872
Witwe.
Nhoult, Albina de (Tänzerin, geb.
in Böhmen um das Jahr 1837). Diese
Tänzerin, die sich überall für eine Spa-
nierin ausgibt, ist aus Böhmen gebürtig,
heiĂźt vorn Hause aus Alb ina Hron
und nahm erst spater den romanism
klingenden Theaternamen Alb ina d^
Rhona an. Sie war anfänglich Sta-
tistin am Prager Theater und als solcbe
mit 6—? Gulden für den Monat enga-
girr. Da sie eine hĂĽbsche Erscheinung
war, nahm sie Director Hofmann von
Prag nach Wien mit. wo sie eine Mo«
natsgage von 12 Gulden bekam. Dort
erhielt sie bald erste Parthien im Ballet,
worĂĽber jedoch ZerwĂĽrfnisse entstanden,
in Folge welcher si>: wieder nur in ge-
ringeren Rollen verwendet wurde. Als
dann der Pariser Tänzer Chapuy mit
Fräulein Legrain nach Wien kam, er-
kannte er ihr Talent und lieĂź sich Al-
bina's Ausbildung angelegen sein. I m
Jahre 1837 löste Alb ina Hron ihre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon