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Nicci 21 Nicci
^geb.4809) diekomischeOper: „
a> ^'^«a^c»" (der Geliebte auf Wider»
ruf), welche in Turin beifällige Aufnahme
fand und auf Einladung, für diel'OrFoi
in Florenz eine komische Oper zu schrei
ben, im Jahre 4846 den „F/^a/o H
F^ss^on« (Brauer aus Preston), welche
unter seiner persönlichen Leitung mit Er
folg über die Bretter ging. Als dann im
Iahre1847 die Schwestern Sto lz einem
Rufe nach Kopenhagen folgten, um dort
in der italienischen Oper zu singen, schrieb
er für sie die neue — hie und da aber
unrichtig als sein Schwanengesang be>
zeichnete — OpelT.I/Iz'avoöo a, g^a^T-o",
welche aber. da in Folge des schleswig-
holstein'schen Krieges der Contract rück-
gangig gemacht wurde, liegen blieb,
um erst viele Jahre spater aufgeführt
zu werden. Ricci begab sich nun nach
Prag, wo er längere Zeit verweilte und
dann seine Lydia als Gattin nach Trieft
mitnahm. Als um diese Zeit Ricci's
Bruder Federico wieder nach Triest
zurückkehrte, schrieb er mit ihm gemein«
schaftlich die OxSra. duHa: „OT-l's^'no s
«^2 ^oma^s" (CriSpin und die Gevatte«
rin), welche 1830 im Theater 3an Vsno-
ästto zu Venedig mit außerordentlichem
Beifalle gegeben und eine der beliebtesten
Opern in Italien wurde. Nach dreijahri«
ger Rast componirte er für das I'sati-o
nnovo seiner Vaterstadt die komische
Oper: „^a /ssön ck' ^«sH^-o^a"^ die
unter seiner persönlichen Leitung gegeben,
mit rauschendem Beifalle aufgenommen
wurde. Es waren dieß seine letzten Tage
ungetrübten Glückes, welche seine seit
Jahren sich immer mehr verdüsternde
Stimmung — offenbar waren es bereits
die durch Ueberarbeitung herbeigeführten
Anfange seines nachherigen Leidens —
für kurze Zeit verscheuchten. Nach Triest,
als den Ort seiner Bestimmung, zurück» gekehrt, beschäftigte er sich fleißig mit
Componiren von Messen für die Käthe«
drale, in welcher Beschäftigung er eine
Art Ersatz für den in ihm erwachten
Drang nach Höherem und Ernsterem,
den er in theatralischen Arbeiten nicht
zum Ausdrucke zu bringen im Stande
war, zu finden suchte. Auch mochte er in
dieser Zeit die letzte komische Oper: „^<5
ss^va s ^ssaT-a" (die Magd und der
Huszar), die aber, wie es scheint, nicht
aufgeführt worden, componirt haben.
Die schwere Last seines doppelten amt»
lichen Berufes machte ihn immer ver»
stimmter und die immer mehr hervor»
tretende Kränklichkeit nachdenklicher und
schweigsamer. Er lebte nun ganz zurück»
gezogen im Kreise seiner Familie. Nicht
wenig wirkte ferner der sonst an sich
geringfügige Umstand auf seinen Ge-
müthszustand ein, daß er die schon 1847
componirte und in Folge der Kriegs-
wirren zurückgelegte Oper: „ I ! äiavolc»
a c^uattro" an keiner Bühne zur Auf»
führung bringen konnte. Neberall stellten
sich äußere Umstände der Aufführung
entgegen. Endlich, nachdem das neue
Theater I'^rmonia. in Triest eröffnet
worden, ging auch dieses Werk in die
Scene. Um den beliebten Maestro zu
ehren, war die Aufnahme eine über»
schwengliche und die Folgen der Auf-
regung gaben sich damals bereits bei R.
in bedenklicher Weise kund. Er wurde
immer zerstreuter < bei der vierten Auf.
führung traten noch schlimmere Anzeichen
ein. Er trug sich nun immer mit der
firen Idee. drei Opern auf einmal schrei»
ben zu wollen, nun nahm stin Zustand
täglich mehr Besorgniß erregende Formen
an und verschlimmerte sich von Tag zu
Tag in ungemeiner Raschheit. Sein
Bruder Federico war von Petersburg,
sein Schwager Stolz aus Prag herbei-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon