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) Anton 6 37 Benedict 8
Er war schon damals ein geschickter Pianist
und zeichnete sich durch eine sonore Baßstimme,
eine vortreffliche Schule und gefühlvollen Vor«
trag „fremder und eigener gediegener Comvo»
sitionen". die er selbst mit dem Piano zu be«
gleiten pflegte, aus. Später^kam Richter als
Chorregent an die Domtirche nach Raab. Von
seinen Compositionen — Lieder und Kirch-en»
fachen — sind bekannt ein OOsi-tarwin und
ein 6ra.6.uaie, beide im Jahre <840 aufgeführt
und von Kunstkennern als gediegene Schöpfungen
bezeichnet, wie denn auch sein, anläßlich einer
Trauerandacht auf Nikolaus Fürsten Ehter,
häzy im Jahre 1841 in der Schloßcapelle zu
Cisenstadt vorgetragenes Kogu-iem allgemeine
Anerkennnng erntete. In den Werken über
Tonkünstler und Musiker sucht man Richter's
Namen vergebens.
Oesterreichisches Morgenblatt (Wien.
40.) l84l. Nr. !44. S.397: „Richter's neue«
stes Requiem", von Ferd. Bodgorschek.
6. Richter, Anton (Maler . geb. im
Jahre 1781. gest. zu Wien 22. März l830).
Ist ein Sohn des bekannten I o sep h Richter,
des Verfassers der Eipeldauer Briefe ss. d. S. 37,
Mr. 24^. Er zeigte Talent für die Kunst und
erlangte an der Wiener Kunstakademie seine
künstlerische Ausbildung, wurde in der Folge
an derselben Adjunct für historische Elementar»
zeichnung und zuletzt Professor, in welcher
Eigenschaft er im Alter von 69 Jahren starb.
Or malte anfänglich Miniaturbildnisse und war
als Miniaturmaler sehr geschäht und gesucht,
bann auch historische Darstellungen, von denen
jedoch nichts in die Oeffentlichkeit gelangte.
Ueberhaupt war seine Zeit durch Unterricht»
ertheilen sehr in. Anspruch genommen. — Ein
anderer Maler, gleichfalls Anton Richter,
war aus Sternberg in Mähren gebürtig und
lebte in der zweiten Hälfte des 18. Iahrhun.
,derts. Zu Braunseifen, einem Pfarrorte im
Olmüher Kreise, befinden sich in der Pfarrkirche
zum h. Johann von seiner Hand am Gewölbe
der Kirche vier FreScogemälde: Verkündigung
-Mariä, Geburt, Erscheinung und Beschneidung
Christi, und an den Knchenwänden 14 Passion««
bilder, um das Jahr 1760 gemalt.
Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künst.
ler.Lerikon (München 1829, Fleisckmann 8".)
Bd. XI I I , S. 134. — Tschischka (Franz),
.Kunst und Alterthum in dem österreichischen
.Kaiserstaate (Wien 1836. gr. 8".) S. 392. —
.Oesterreichische Blät ter für Literatur
und Kunst, Geschichte, Geographie und Sta« tiftik. Beilage zur Wiener Zeitung. Herausg.
von Dr. Adolph Schmidl (Wien, gr. 4<>.)
I. Jahrgang (1844), IV. Quartal. S. 616.
in Dudik's Artikel: „Kunstschätze aus dem
Gebiete der Malerei in Mähren".
7. Richter, A. G. (Kupferstecher,
lebte zu Anfang des 19. Jahrhunderts in Wien).
Er war ein Schüler des berühmten Jacob
Schmutz er, unter dem er sich an der k. k.
Akademie der bildenden Künste in Wien in der
Kupferstechkunst ausbildete und daselbst arbei»
tete. Außer mehreren landschaftlichen Blättern,
meist Ansichten italienischer Gegenden, darunter
ein Ausbruch des Vesuv, ein zweiter des Aetna,
ist von ihm ein in Schmu he r'scher Manier
mit dem Grabstichel ganz vorzüglich ausge»
führtes großes Blatt bekannt: „Christus im
Garten am Oelberge, wie ihm der Engel den
Leidenskelch darreicht", nach dem in der Liech«
tenstein'schen Gallerie in Wien befindlichen
Gemälde von Tiepolo. Von diesen' Stiche
(ar. Qu. Fol) sind auch Abdrücke vor der
Schrift vorhanden.
Nagler. am bez Orte. Bd. XIH, S. 132.
8. Richter, Benedict (k. k. Hof .
Medail leur, aas Stockholm ge«
bürtig). Lebte im l8. Jahrhunderte. Er
war ein Schüler des berühmten Ar fv id
Karlf teen, der namentlich durch seine
in Stahl punctirten Porträts sich bekannt
gemacht. Zu seiner weiteren Ausbildung
begab sich Richter nach Frankreich, wo
er Mehreres für die Nistoirs Nstkilique
Ludwig's XIV. arbeitete. Nach seiner
Rückkehr in die Heimat trat er in
kaiserliche Dienste. Heraeus ^Bd.VIII,
S. 320) hatte nämlich dem Kaiser
Kar l VI. den Plan zu einer Histoirö
Qiota.11iquft deS kaiserlichen HauseS nach
dem Muster der oberwähnten französischen
vorgelegt, welcher aber zu weitläufig
befunden und dahin eingeschränkt wurde,
daß nur die denkwürdigen Ereignisse wäh.
rend der Regierung deS Kaisers durch
Medaillen verherrlicht werden sollten. Auf
seinen Antrag der Berufung eines aus«
gezeichneten Stempelschneiders wurde sein
LandSmann Benedict Nichter im Juli
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon