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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Band 26
Seite - 83 -
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Seite - 83 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Band 26

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Niedel u. Niedl 83 Niedel u. Niedl. nachdem er sich schon in Olrnütz einige Zeit durch Lectionengeben fortgebracht. Um daS zur Reise nach Wien erforder« liche Geld sich zu verschaffen, schrieb er seine Gedichte dreimal schön ab und sen- dete je ein Exemplar an den damaligen Olmützer Kreishauptmann, Grafen Leo- pold 3a2anzky, an den Festungscom« Mandanten Freiherrn von 3auer und an den Erzbischof Freiherrn von So« merau.Beckh. Der Erstere beschenkte den jungen Poeten, nachdem er dessen Absicht, die Wiener Universität zu be» suchen, erfahren, mit 39 st., der Zweite mit 10 fi.. und der Vicar des Erzbischofs erklärte N ied l : man bedauere, daß seine Gymnasialstudien bereits zu Ende seien' man hatte sonst auf seine Excludirung hingewirkt, da die Gedichte größten» theils einen Inhalt hätten, der auf keine christkatholische Gesinnung hindeute. R. fuhr nun nach Wien und hörte die phi» losophischen Studien. Es geschah indeß unter den härtesten Entbehrungen, nicht nur daß ihm oft die Kost fehlte, öfter war er auch obdachlos und mußte ganze Winternächte im Freien zubringen. So kam das Jahr 1848 und nun ließ'Riedl in Andreas Schuhmacher's „Gegen» wart" in den ersten Freiheitstagen nach dem März einige politische Gedichte er» scheinen. Von Schuhmacher aufgefor« dert, auch sich in Prosa zu versuchen, schilderte er die Robotverhältnijse in seiner Heimat in zwei Artikeln und sprach für die Aufhebung der Robot, lange bevor Hans Kudl i ch seinen denkwürdi« gen Antrag im Reichstage einbrachte. Andr. Schuh mach er druckte wohl die Arbeiten ab, ohne sie jedoch^u honoriren. Nach einer einmonatlichen journalistischen Thätigkeit, gemeinschaftlich mit dem nach« mals sehr bekannt gewordenen Oscar Falke (später Redacteur deS „Stuben« teN'Courier", in den auch Riedl einige ultraradicale Artikel schrieb), wendete sich Niedl dem „Fremden-Blalte" Gustav Heine's zu und redigirte die ersten Notizen, welche dieses Blatt im Mai. Juni. Juli 1848 hatte, in Daum's Kaffeehause, da die Redaction des „Fremden'Blatt" damals noch nicht selbst außerösterreichische deutsche Blätter bezog. Aber die journalistische Thätigkeit war es nicht, die Riedl anzog, sie war ihm nur ein Nothbehelf, er dachte immer nur daran, für die Bühne zu schreiben. Da er aber stets erwerben mußte, um leberr zu können, wollte er sich auch als Schau» spieler versuchen und ging im September 1848 nach Olmütz, wo ihm Professor Tkany ein Engagement bei dem Thea« ter»Director B lum verschaffte. Hier trat er unter dem Pseudonym R o b e r t Moor land mehrmals mit nicht ungün- stigem Erfolge, besonders alsKosinsky in Schil ler's „Räuber" auf, und als Otto von Sorden in A n g e l y'S Posse: „Morgen ist der Dreizehnte". Aber R ied l 's Familie war derart gegen den Schauspielerstand eingenommen, daß sie ihn wie einen Ausgestoßenen betrach» tete und er daher die Bühne wieder ver» ließ. R. reiste nun zum zweiten Male nach Wien, wo er in den ersten Tagen des, Jänner 1849 eine Stellung bei Adolph Bauerle'S „Theater.Zeitung" und bei dem von demselben redigirten Blatte „Oefterreichischer Volksbote" An» fangs mit80 st., später mit 100 fi. Monats« gage erhielt. Hier redigirte er den No» tizentheil, schrieb zahllose Theaterkritiken und auch politische Artikel, und wurde Correspondent der amtlichen „Gratzer Zeitung", des Nürnberger „Correspon» denten von und für Deutschland", der „Konstitutionellen Zeitung für Böhmen" und anderer Blätter, so daß seine mate- 6«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rhedey-Rosenauer, Band 26
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rhedey-Rosenauer
Band
26
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
436
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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