Seite - 136 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Band 26
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Viel 136 Kiemel.
ersten niederösterreichischen Landtage zum
Landes»Abgeordneten in den ersten öster«
reichischen Reichsrath gewählt (1861).
bethätigte R. auch in diesem eine stets
verfaffungs- und freiheitsfrcundliche Ge>
finnung und hatte das allseitige Ver-
trauen seiner Collegen in dem Maße sich
errungen, daß er nach seinem Ausscheiden
aus der öffentlichen politischen Wirksam»
keu in Folge einer scbweren Krankheit in
der Sitzung des Reichsrathes am 3. Fe>
binar 1869 zum Mitgliede des öfter-
reichischen Staatsgerichtshofes gewählt
wurde. Seit seiner Erkrankung im Mai
1866, von welcher er bis jetzt (l873)
noch nicht ganz sich zu erholen vermochte,
lebi R., zurückgezogen von jeder activen
Betheiligung an öffentlichen Angelegen-
heilen, seinem Berufe als Advocat in
Wien er« Neustadt.
Der Neichsrath. Biographische Skizzen der
Mitglieder des Herren« und Abgeordneten»
Hauses deö österreichischen Neichsrathes (Wien
1862. Förster u. Bartclmus. 8«.) I I . Heft,
S. 26. — Par laments .A lbum. Auto«
graphirte Denkdlätter der Mitglieder des
ersten deutschen Reichstages (Frankfurt a M.
1849, S. Schmelzer, kl. Fol) Blatt il(». —
Noch ist emeö Musicuö Namens -Vernarb
Niel , eines gebornen Böhmen, zu üedenk^n,
den im Jahre l8«3 die Pariser Itevuo ot
sa^ottk mu«ie2.i6 in Paris in ehrenvollster
Weise erwähnt, Während sein?6 Aufenthaltes
zu Paris im gedachten Jahre gad Niel eine
Composition hcranö, betitelt: ,^I7Q uootui>nL
2ui> Ia äsi-^naäs clu d:ii-biei>", die er Nos»
sini gewidmet hat, welche Widmung der
berühmte Maestro mit einem Dcmkschrriben
erwiederte, worin er der Composition mit
zustimmender Anerkennung gedachte. sB o he«
mia läli3, Nr. 52. S. 3I9.^j
M l , Vernarb, siehe: Riehl, Anton
^auf dieser Spalte, in den Quellens.
Riemel, Dominik (Land w i r th ,
geb. zu Altstadt-Retz im Jahre 4787,
gest. zu Gai n fahrn nächst Vöslau
7. October 1834). Kam im Alter von 42 Jahren zu einem Kaufmann in Wien
in die Lehre, wurde dann im Jahre
4803 affentirt und gegen Stellung
eines Stellvertreters nach zwei Jahren
entlassen. Nun kehrte er zu seinem vori»
gen Lehrherrn zurück und blieb bei dem-
selben als Commis, bis er sich im Jahre
1811 verheirathete und zu Ober-Wal-
tersdorf ein Haus sammt Krämerei kaufte.
Die Zeitverhältnisse aber waren seinem
Geschäfte wenig günstig, nach vier Jah-
ren verkaufte er sein Anwesen und ließ
sich 1816 zu Schönau nieder, wo er
wieder eine Kramerei kaufte, mit der es
ihm scbon besser erging. Schon im Jahre
j8l7 war er in der Lage, einen Bau-
gründ zu kaufen, worauf er sich sein
eigenes Haus baute. Sein Wohlstand
nahm immer mehr zu und setzte ihn in
die Lage, im Jahre 1823 zu Gainfahm
nächst Vöslau eine Handlung sammt
Haus und großer Landwirthfchaft anzn»
kaufen. Nun war R. ganz in seinem Ele-
mente. Seine sirenge Rechtlichkeit ge>
wann ihm das Vertrauen seiner Ge-
meinde, im Jahre 1831 wurde er Armen»
vater, nicht dem Titel, sondern der uollen
Bedeutung des Wortes nach. Im Jahre
1836 wählte ihn die Gemeinde zum
OrtSrichtcr, welche Stelle er bis !844
verwaltete. In dieser Zeit bebaute er
den bis dahin öden Gemeindeoerg bei
Gainfahrn in einem Flächenraume von
80 Jochen mit Schwarzföhren und schuf
an Stalle eines öden unfruchlbciren Bo»
dens einen schönen und prächtigen Wald.
Im Jahre 1840 begann er die Zucl^t
des Maulbeerbaumes und der Seiden«
raupe, die er mit einem Eifer ohne
Gleichen betrieb und auch Andere dazu
anregte. I n den Versammlungen der
Wiener Landwirthschafls > Gesellschaft
sprach er oft über diesen Gegenstand und
die Gesellschaft anerkannte seine erfolg»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon