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Nohan 277 Nohan
Ursprung bi6 in das i t . Jahrhundert zurück.
I n der Brötagne. Diöcese V ann es, befindet
sich seit dem 11. Jahrhundert eine Vieouits
NokÄQ, ein Bestandtheil jener von Porhoöt
in dem voniuoiu^s benannten Theile der
BrZtagne gelegen, war zu jener Zeit eine
»lureiFneris äs LrötaFNL, eine Art Secundo»
genitur, d. i. Apanage (Leibgedinge), eines
jüngeren Sohnes des Hauses Brötagne. Die
Vicomts äs Kolian, die als Apanage dem
Ala in , vierten Sohne des Eudon Vicomte
de Porhoet et de Rennes, verliehen
worden ist, wurde im Jahre 1603 als Herzog»
thum (Dualis ?g<iris) zu Gunsten Hein<
rich's I I . , Prinzen von Leon und Grafen
von Porhost, errichtet. Durch ihre Abkunft
von den einstigen Regentm der Bretagne,
wie durch ihre Verbindungen mit allen ge-
krönten Häuptern Europa's, nehmen die
Nohan's einen hervorragenden Rang im
genealogischen Tableau der aus souoerainen
Häusern stammenden Familien ein. Die Ro»
han, anerkannte Prinzen deS Hauses Brs»
tagne. genießen in Frankreich den Titel und
Nang von ki-inces 6,6 n«.i28l>,uc:6, I>i>iu<:s85
I»2i- cleünition ä'Ntar (ein Titel, der sich im
Deutschen zunächst wohl mit „Prinz von
Geburt" geben lü'ße, den aber in Frankreich
nur vier Häuser.- Nohan, Lothr ingen,
Savonen und Bou i l lon führten), waren
am Hofe der Könige von Frankreich im Ge»
nusse aller dem Range von I>i-inosL8 stran-
ssrs zukommenden Ehren und Vorzüge, und
die Rohan« Cha bot, die wohl mit den
Nohan»Gusmen6e und Montbazon
verwandt sein dürften, führen, sowohl die
männlichen wie die weiblichen Mitglieder der
Familie, den Titel „cousin" yh^ „couLins
äu, rui", der freilich in dem jetzt königlosen
Frankreich ebenso bedeutungslos ist, wie er
eö in der Napoleonischen Kaiserepoche, in
welcher die Soldatenherzo^e die erste Noll-e
spielten, gewesen. Bekannt ist ihre stolze
Devise: „Ii>oi no pnis > Ou,o us äaigus ^
It,okan LUiä", welche sie in der Gegenwart
mit der schöneren: Satins niori ynaiu los»
äari", deutsch etwa: „lieber sterben, als ver-
derben", vertauscht haben. Für Oesterreich
hat die Familie der Roh an, und zwar die
Rohan'Gu«mense und Montoazon
Bedeutung, seit Fürst Heinrich zur Zeit des
Ausbruches der französischen Revolution sein
Vaterland verließ und nach Oesterreich aus«
wanderte und alle seine drei Söhne Kar l ,
V ic tor und Louis in die österreichische. Armee traten, in welcher sie alle drei Gene-
rale und Kar l und Vic tor auch Ritter
des Maria TheresieN'Ordens wurden. Daher
berücksichtigt die angeschlossene Stammtafel
nur die in Oesterreich ansässigen Rohan,
mit dem Vater I u l ius Hercu les Meria<
dec Prinz von Rohan des nach Oesterreich
zuerst ausaewanderten Heinrich Ludwig
Rohan»Gu6niense beginnend und den
Familienstand bis auf die Gegenwart fort'
führend. Im Jahre 1808 erhielt auch die
Familie von Kaisrr Franz I. daS Indige-
nats-Diplom, wodurch das Prädicat „Durch-
laucht" allen Mitgliedern des fürstlichen
Hauses Rohan-Gusmen 6e«No ch efort
und Montauban bestätigt und später von
den Königen von Preußen, Bayern, Hanno-
ver und Sachsen anerkannt wurde. Ueber
einzelne Titelveränderungen geben die drei
Biographien der Fürsten Cami l le, Kar l
und Ludwig Victor nähere Aufschlüsse. Für
Geschichtsforscher folgrn Weiler unten die
Angaben der wichtigeren Quellen über die
Familie überhaupt, wie über einzelne beson»
ders denkwürdige Mitglieder derselben.
II. (Quellen über die Familie Nohan. Os?a
<?^<i«a^s-Desöol's, <3su«g.!ogis des Hauses
Roban. Nach dem viotiouuairs äs la No-
blsLss, V' 245 und die folgenden, verfaßt
von (Prag 1837, Gottlieb Hanse Söhne,
68 S. 4".). — Nouvoi ls I3io Fi-kpii is
clot lröres, sous la, äirsctiou äe Hl. Is Dr.
Hosts? (plU-iL 1886 st s., 8".) ^onas XI^II,
x. 513—541 feiner der besten Artikel dieses
in höchst ungleicher Weise gearbeiteten Wer>
kes j^, — Hübner (Johann), Genealogische
Tabellen (Leipzig l733. Gleditschens Erben,
kl. Qu. Fol.) Tab. 1152-1153.
III. (Quellen üver einige besonders hervorragende
Sprossen des Fürstenhauses Rohan. 1. Anna
von Nohan, Prinzessin von Guemene'e,
Gemalin Louis VII. von Rohan-Gueme«
nee, 'Zairü und GrohjägermeisterS von Frank'
reich. geb. im Jahre i6Ut. gest. zu Nochefort
14 März 1683. ^De la Chenaye-Des-
bois, Genealogie des HauseS Nohan (Prag
18ö?. Haase, 4<>.) S. 37. 38. XXI. — por-
träte. 1) V. Moncornet lixo. («"); —
2) I Cotelle p., F. Po i l l y ^c (Fol )/j —
2. Armand Gaston Maximilian Prinz
Rohan, Cardinal-Bischof von Straß-
burg, geb. 1674. gest. 1U, Juli 1?4
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon