Seite - 293 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Band 26
Bild der Seite - 293 -
Text der Seite - 293 -
Nolutanskn 293 Nykitansky
Beobachtungen"; — und im 7. Iahrg
(1831): „Ueber die dentritischen Veg
tationen auf Eynovialhäuten". Ferni
hat R. zu der von Donat. Aug. Fan
ausgeführten Bearbeitung von Iame
R. Benett 's „Der hitzige Wafferkop
seine Ursachen, Natur. Diagnose un
Behandlung" (Wien 1844. gr. 8«.) un'
zu Ioh. "Mayer's Uebersetzung de,
Werkes von Rob. Christ ison: „Uebe
die Granular.Entartung der Nieren und
ihre Verbindung mit Wassersucht, Ent>
zündungen und andere Krankheiten"
<Wien 184l. Gerold, gr. 8<>.) anato
misch'pathologische Zusätze und Anmer<
kungen beigefügt. Obgleich R.. wie be
merkt worden', am 28. April 1863 in
das damalige Staatsministerium berufen
worden und noch jetzt in der Eigenschaf
eines Hofrathes im Ministerium für Cul>
tus und "Unterr,icdl arbeitet, so hat er
doch seine Professur beibehalten und
erfreuen sich die Vorträge des „Vater
Noki" , wie er in Studentenkreisen ge«
nannt wird, nach wie vor ungeschmaler
ter Theilnahme. Diese so einflußreiche
Thätigkeit des gelehrten Forschers hat
sowohl von Seite deS Staates, wie von
jener der Wissenschaft im In> und Aus»
lande die verdiente Anerkennung gefun»
den. Er wurde als Professor zuerst zum
k. k. Regierungsrathe, spater zum Hof»
rathe ernannt. Auch wurde er in das
Herrenhaus des österreichischen Reichs.
ratheS als lebenslängliches Mitglied be«
rufen und hat als Mitglied der liberalen
Partei in wichtigen Fragen immer zu
Gunsten des Fortschritts, öfters in zün»
Sender Weise gesprochen. Vor Jahren
bereits mit der großen goldenen Medaille
pro 1ittsr)3 kt artiduz ausgezeichnet,
wurde ihm spater das Ritterkreuz und
zuletzt im Jänner 1871 das Comman-
deurkreuz mii dem Stern des Franz Ioseph-Ordens verliehen. Seit 21. Juli
1369 fungirt R. als Präsident der kaistr-
lichen Akademie der Wissenschaften, deren
wirklickeS Mitglied in der mathematisch«
naturwissenschaftlichen Classe er bereits
seit 17. Juli 1848 ist. Die Prager Hoch-
schule hat ihm im Jahre 1848 daS
Ehrendoctorat verliehen. Von den zahl«
reichen gelehrten Akademien des In« und
Auslandes. welcbe der Almanach der
Akademie für !859. S. 77. aufzählt,
sind zu nennen die Pariser Akademie der
Wissenschaften, welche ihn im Juni 1870
unter ihre Mitglieder aufnahm, die kön.
medicinisch - chirurgische Gesellschaft zu
London, die amerikanische ^.oHäoinT- o5
s auä so'ionosL zu Boston, die kön.
Akademie, der Wissenschaften zu Stock.
Holm. und als im Februar 1870 in
Wien der anthropologische Verein sich
constituirte. wurde R. von demselben
zum Präsidenten gewählt. — Es bleiben
nur mehr einige Worte über die Famitte
des Gelehrten zu sagen übrig. Im Jahre
!834 vermalte sich R. mit Mar ie
Weis in Wien. DieseS Ehebündniß war
ugleich ein Geisterbündniß und hat in
»er wohlthuendsten Weise anregend auf
R.'s Leben eingewirkt. ' In Mar ie R.
)ereinigt sich eine merkwürdige Gruppe
er vielseitigsteil und verschiedenartigsten
Talente. Von der Natur mit einer Herr»
chen Stimme, zugleich aber auch mit
>mem gediegenen musikalischen Sinne
)egabt, ward sie eine Sängerin, welcher
er Ruhm und die Vortheile der ersten
Gescmgskünstlerin zugefallen sein wür«
en. wenn sie nicht, den stillen Frieden
»eS Familienlebens vorziehend, freiwillig
arauf verzichtet hätte. Ihr Sprach-
Talent ist ein außerordentliches; ohne
Nühe und scholastisches Exercireri be-
ächtigt sie sich spielend jedes Idioms
md spricht die gangbaren lebenden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon