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Napoleon nach dem Wiener Frieden
im Jahre 4809 alle ausgewanderter
Franzosen und Italiener unter Andro«
hung strengster Strafe zur Rückkehr in
ihr Vaterland aufforderte. R. leistete
dieser Aufforderung Folge und wurde
nun in der Eigenschaft eines Chef'Inge
nieurs bei der General.Direction für
Straßen« und Wasserbau im Königreiche
Italien angestellt. Als solcher erhielt er
die Oberaufsicht und Leitung vieler zu
jener Zeit im venetianischen Gebiete auS»
zuführenden, mitunter sehr schwierigen
und wichtigen Bauobjecte. Als im Jahre
4814 Venedig in österreichischen Besitz
zurückgelangte, wurde R. provisorisch
zum Director der Bauten und hydrauli»
schen Arbeiten der k. k. Marine ernannt
und zuletzt als k. k. Baudirector nach
Dalmatien gescbickt. I n letzter Zeit be-
kleidete er die Stelle eines Directors der
physikalisch-mathematischen Section am
^teueo Vsnoto. Roman6 war auch
nach verschiedenen Richtungen, vornehm-
lich jedoch in seinem Fache schriftstellerisch
thätig. Mit Vincenz Dandolo sBd. I I I ,
S. 148^ im Vereine ereiferte er stch
gegen die von Abbö Francesco Boa«
re t t i ^Bd. I I , S. I^ j herausgegebene
Schrift: »I^nZikri so^ra 1a tri862ion<3
äoli' ^nFolo" (V6Q62ia 1794, 4<>.),
ohne gerade siegreich aus diesem Kampfe
hervorgegangen, als vielmehr von dem
Angegriffenen mit dem Spottgedichte:
»OiQ^uo proF6tti äi Vireloro AansarI."
abgefertigt worden zu sein. Auch an der
Frage über die Regulirung der Brenta,
dieses tückischen Waffers, daS die italie-
Nischen Bautechniker durch Iahrzehnde
genarrt und aller ihrer Eindämmungen,
Schleusen und anderen hydraulischen
Experimente spottend, dieselben immer
wieder zusammengerissen oder unter Was«
ser geseht hat, ist er nicht ganz glücklich gewesen, und in dem Meere der in dieser
Frage vom Stapel gelaffenen Schriften
ist die seinige, ungeachtet sie zwei Bände
umfaßt, verschwunden, so daß ich nicht
einmal ihren Titel aufzufinden im
Stande war. Bedeutender und wohl
die bedeutendste seiner Schriften ist:
sil ?M 7)26?- H^?>s") 2 Bände
(Mailand 1807, mit Taf.. 8«.), wovon
auch später eine italienische Uebersetzung
erschienen ist. Seine im Jänner 1828 in
einer Sitzung des ^tsnso Vsneto vor»
getragene Abhandlung: Msinoria. üsioa.
welckes merkwürdige Phänomen bis in
die neueste Zeit die Aufmerksamkeit der
eologen in Anspruch nimmt, möchte
wohl die letzte literarische Lebensäuße«
rung R.'s gewesen sein. Bald darnach,
schreibt Dandolo, dürfte er gestorben
Hnui. 8tuäii stoi-ioi (V6QS212 1858, ^r»,-
tovioii, 8°.) ^?euäice x. 346.
Noch sind bemerkenswert!): I .Earlo Rom anü
(Bischof von Como, geb. zu Cantu. 4. Mai
1789. gest. zu Como l3. November 1855).
Besuchte die Schulen in Mailand und trat-
nach mannigfachen Hemmnissen bezüglich der '
Stanoeswahl. in's Seminar. Als er noch
Diakon war, erhielt er die Leitung des Solle»
giums Allerheiligen in Codogno, da er sich
durch sein pädagogisches Talent besonders
bemerkbar gemacht hatte. Später berief ihn
der General'Vicar Sozzi als Oauonieo tso-
I030 nach Corbetta, wo er sich als Seelsor-
ger, insbesondere als Prediger weit und breit
einen ausgezeichneten Ruf erwarb. Von da
kam er als Pfarrer nach Mariano und im
Jahre 1830 berief ihn der Mailänder Erz»
bischof Gaisruck als Propst von San Ste-
fano in Mailand, wo seine Predigten großen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon