Seite - 324 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Band 26
Bild der Seite - 324 -
Text der Seite - 324 -
324 Romanows ki
Zulaufs sich erfreuten und ihn selbst in der
öffentlichen Meinung so hoch stellten, daß er
im Inhre l853 zum Bischof von Como er»
nannt wurde. In dieser Stellung beendete er
die Neuerrichtung des Conoentes der Rifor«
mati in Dongo, übertrug von neuem an die
Eonaregation der ?l>.<iri 8oiniu2.5o!ii die Lei-
tung des ihnen schon früher anvertraut ge«
wesenen OoNsFio <^»,Mo, berief die ehrwür»
digen Frauen der Wohlthätigkeit von Canossa
in seine Diöcese, wo sie zu Como im Jahre
135'^ ihre Anstalt zum Unterrichte mittelloser
Mäochen eröffneten, und errichtete ein ahn
liches Institut zu Gravedona. Auch begrün
dete R. oas bischöfliche Lyceal'Seminar zui
Erziehung für junge Cleriker aus eigenen
Mitteln, wie er denn auch die längst ver>
lassene Kirche, sie völlig restaurirend, ihrer
ursprünglichen Bestimmung zurückgab. Ferner
schmückte R. seine Residenz mit einer Aus
wähl vortrefflicher Gemälde; verfaßte iu la
teinischer Sprache eine auf Quellen beruhend«
Geschichte der Stadt und Diöcese Como und
hinterließ werthvolle Sammlungen von natm
historischen Gegenständen und alter Medail'
len. 2eine Majestät würdigten die Verdienste
des sonst in der Bevölkerung wenig belieb
ten Oberhirten — der sich übrigens dar<
über mit den Worten tröstete: „i maFn2.Niui
K2.UQ0 lsi-viäi knnoi ma-aneks e2,Iäi, ns-
inilli" — mit dem Commandeurkreuze des
Leopold-Ordens. Dieß der wesentlich? Inhalt
des 23 engbedruckte Seiten langen, im schirch
ten Italienisch verfaßten panegyrischen Wustes
des Herrn G- Nota. ^Hoe«, ^-^ DsUa.
vitl», e üsUs o^osiy äl (Darlo I^omaud voseovo
si lüoins), OonurloNäatorL äe^I' I. li,. Orüino
<1i I^SOVoläo Vi2ool20 ((!omo 1853 , <)5ti-
nslli, 4<>.), auch im 2la.nnkl.i9 äslia xra-
vüioig. cli, O0N.0 Dsr 1' «.nno 1856 (idiä.,
80.) 9. 99—l22, und imi ' ^ IÄuano (Loäi)
i856, ^so. 3i 0 3ä.^Z — 2. Carlo R 0 mano,
ein Mailänder Bildhauer, der sick zur Zeit
der österreichischen Regierung in seiner Kunst
an der dortigen Akademie herangebildet und
mit seinen Arbeiten Anerkennung gefunden
hat. Im Jahre 4851 befand sich auf der Aus,
stellung der Vrei-a seine lebensgroße Mar»
morstatue: „Die Betrachtende" (ka Oon-tsrn-
x1«its), eine nackte, auf dem linken Knie
ruhende, mit der rechten Hand die gegen den
Himmel gerichteten Augen schirmende weib-
liche. Statue, voll Grazie in Ausdruck und
Haltung. Marchese Tr ivu lz io hatte das
schöne Werk, das zu den Zierden der AuS- stellung gehörte, angekauft. ES wurde nach
einer Zeichnung Trezzini 's von Gan»
dini für die sssmius ä'ai'ti itkliany 1853
gestochen. Auf derselben Ausstellung befand
sick auch eine kleine Marmorgruppe: „Sam»
son, den Löwen zerreißend" (82,1120116 oks
8br2.ua ii IsaQs). Die späteren Ausstellungen
brachten 1855 von dem offenbar noch jungen
Künstler eine Büste von Tommaso Grossi
in Gyps, die sich durch große Aehnlichke.it
auszeichnete; — „Die „Blumenzüchterin"
(lg. ooitivatrios 61 üari), Marmorstatuette.
und die Porträtbüste einer Dame. in Mar»
mor; im Jahre 1857 die Marmorbüste eines
bereits bejahrteren Mannes, die beiden letz«
teren bestellte Arbeiten. Die Künstler'Lexika
der neueren Zeit kennen den Künstler, der zu
den bedeutenderen Bildhauern der Gegenwart
in Italien zählt, nicht, l^o uim s ä'ai-ti
it2.U2.u6 (UiiL.no, Vons2iI, ft Vörana., ?.
M-pamouti O^rxaiio, ^o.) ^uno VI (l833),
x. t; auüo IX (l856), x. i25; anno XI
(1858), v. 124.)
Romanowski. Mieczyslaus (polmscher
Poet. geb. zu Zukow ,m Kolomaer
Kreise Galiziens im Jahre 1834, gefallen
in einem Gefechte bei I o se fo v 24. April
1863). Der Sohn eines polniscken Edel»
mannes, der seine Jugend auf dem male-
risck gelegenen, elterlichen Hofe verlebte
und daselbst jene Eindrücke empfing,
welche seine reiche und empfängliche
Phantasie später poetisch gestaltet hat.
Das Gymnasium besuchte er in der Kreis«
stadt Stanislawow und dann begab er
sich nach Lemberg. um dort das Studium
der Rechte zu beginnen. I n dieser Zeit
ehielt er eine Anstellung an der gräflich
Ossoliüski'schen Bibliothek, wo er
unter der Leitung des ebenso gelehrten
wie humanen Forschers und Poeten
Augujtin Bielowski Md. I, S. 390)
gleichzeitig seine wissenschaftliche Ausbil»
düng an den Quellen, welche die reiche
Anstalt ihm darbot, vollendete und in sei»
nen poetischen Neigungen Förderung und
Aufmunterung fand. Als aber die pol«
nische Bewegung im Jahre 1863 ausbrach
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon