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Jahre wieder in Dresden, worauf er in
einigen Jahren nach Wien zurückkehrte
und daselbst Inspector der kaiserlichen
Belvedere-Gallerie wurde, über welche
er im Jahre 4796 in Wien eine sehr
geschätzte und schon ziemlich seltene Be
schreibung in drei Banden herausgab.
Von seinen Arbeiten, besonders Land.
schaften und schöne Thierstücke, befinden
sich mehrere in verschiedenen SammluN'
gen und im Besitze von Privaten. In
Dresden arbeitete er anfänglich unter
Bibiena und Servandoni für die
Opern bühne und zugleich setzte er an
den Kunstwerken der daran so reichen
Dresdener Gallerie seine Studien fort.
Vornehmlich arbeitete er damals an
Zeichnungennach Gemälden seines Groß
Vaters, und seine Werke fanden solchen
Beifall bei König August I I I . , daß die
ser ihm nicht nur eine feste Besoldung
anwies, sondern ihn auch zu seinem Hof-
maler ernannte. Als R. im Jahre 473?
in Berlin verweilte, wurde er vornehm
lich von einem Herrn Gotzkowski und
einigen anderen Kunstliebhabern mit Ar»
beiten beschäftigt. Während seilies zwei«
ten Aufenthaltes in Dresden wendete ihm
der Hof nur noch größere Gunst als früher
zu, trug ihm die Ausführung mehrerer
Bilder auf und besuchte ihn öfter in seinem
Atelier; diesem Beispiele folgte nun auch
'der Adel, der ihn mit Bestellungen über»
häufte. Nach seiner Rückkehr nach Wien
war er als Inspector derBelvedere-Gal»
lerie mit Arbeiten in derselben so sehr
beschäftigt und überdieß auch schon vor»
gerückt in Jahren, daß aus dieser Zeit
nur mehr selten Bilder stiner Hand noch
vorkommen. Von seinen Gemälden sind
bekannt in der Belvedere»Gallerie: „Ge-
birgslllndschatt mit Waszertall, im Vardernrnnde
line Schatheerde mit schlafenden Hirten", be»
zeichnet: ^. Hosg / . 2770 (Leinwand, 4 Schuh 4 Zoll hoch. 6 Schuh 3 Zoll
breit); — „Gin Ghalgrund mit einem Teiche. .
im Vordergründe ein ant der Orde sitzendes
Wein mit einem Kinde unk dem SchllLZr, nenrn
ihr rin Schäferhund", Größe und Bezeich-
nung wie bei dem vorigen; — im Lust«
schlösse Schönbrunn vier große Land-
schaften; — in der Sammlung deS ehe-
maligen Münzdirectors E imbke zu
Berlin befanden sich seiner Zeit drei
prächtige Stücke: eine „RandZchlitt mit
Thieren" ; — eine „Gebirgsgegend mit tlies-'
sendem 3Na55er" : — ein „WaüserMl mit
einem Sib l^lentempel llut Felsen, im Grunde
mehrere Figuren, die eine ulte Schritt unter-
Znchen"; — in der Bildersammlung von
Joseph Winter in Wien: „Ullndgchlltt
mit. Schuten und einem weissen Aiegenbuck"
(l Schuh 2 Zoll hoch. 1 Schuh 6 Zoll
breit); — in der Sammlung von Ferd.
Geißler gleichfalls in Wien: „Gine.Mn-
dünnn", aus dem Jahre 1801, mit seinem
ganzen Namen gezeichnet (46 Zoll breit.
61 Zoll hock). Nacd seinen Gemälden
haben auch mehrere Künstler gestochen,
so A. Balzer eine Landschaft mit Vieh-
heerde (Fol.); — 3. Zucchi vier Blätter
für den «Lrionfo äsila loäeitÄ« (Dres-
den 1754. 4".) und drei italienische
Landschaften lQu.Fol.); - L.Ianscha
eine Gebirgsgegend mit einer Heerde
(s. gr. Qu. Fol.); — O. E. Sahler
eine Gebirgslandschaft in Tuschmanier
(Qu. Fol.). Auch bat IosephR. meh-
rere Blätter selbst radirt. die jedoch denen
seines Urgroßvaters Johann Hein»
rich Roos nachstehen, es sind: „F>s-
?6 sin Fl'Z666
« (1789 u. 1790),
jede zu sechs Blättern, die erste mit
Kühen, Schafen und anderen Thieren,
die zweite mit Pferden, Kühen und
Schafen, in Landschaften, 1789 und
1700. in Qu. Fol.; — eine Folge von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon