Seite - 2 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
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Nosenberg Nosenberg
durch einen Siebelhieb am Kopfe schwer
verwundet, was ihn jedoch nicht abhielt,
die Schlacht bei Zürch. am 4. Juni, mit»
zukämpfen. Als in Folge der Kriegs-
bewegungen die kaiserliche Armee wieder
an den Rhein zurückkehrte, that sich R.
als Commandant der Avantgarde bei
dem Sturme von NeckarauS, am i 8. Sep-
tember 4799, hervor, in welchem er meh»
rere Tausend Franzosen gefangen nahm,
zu gleicher Zeit mit dem Feinde in Mann«
heim eindrang, diesen alsdann verjagte
und die Stadt behauptete. Nachdem Erz»
herzog Kar l , in dessen Armee Rosen«
berg seit 4796 gedient, im Jahre 1800
das Armeecommando in Deutschland
niedergelegt» ging auch R., der noch
immer an den Folgen seiner Kopfwunde
litt. m Pension. Er that dieß nicht aus
freien Stücken, sondern der hellsehende
General, der sein Urtheil über die theils
unfähigen, theils nichtsnutzigen, leitenden
Persönlichkeiten jener Tage schonungslos
aussprack. war mißliebig geworden und
man entledigte sich seiner auf dem in
solchen Fällen altüblichen Wege, der in
, Ruhestandversetzung". Aber diese Ruhe
sollte nicht lange währen, schon im Jahre
1801 wurde er als Feldmarschall-Lieute-
nant wieder in die active Armee ein-
getheilt, überdieß in der 66. Promotion
(vom 18. August 1801) für seine in den
vorerwähnten Feldzügen bewiesenen Was.
fenthaten mit dem Commandeurkreuze
des Maria Therefien-Ordens decorirt
und zum Inhaber des 43. Dragoner-,
nachmaligen 6. Chevaurlegers'Regiments,
ernannt. Nach dem Luneviller Frieden
wurde R. Divisionär in Innerösterreich.
Im Feldzuge des Jahres 1803 focht er
in Italien und hatte wesentlichen Antheil
an dem Siege bei Caloiero. Nun wurde
der Fürst Divisionär in Wien und im
Jahre 1808 Ritter des goldenen Vließes. Bei Wagram, am 6. Juli, mußte er trotz
einer vom Feinde selbst anerkannten Bra-
vour, da die erwartete Hilfe nicht erschien,
den Rückzug antreten, und ungeachtet er
mehr Trophäen als der Feind erstritten,
diesem endlich den Sieg überlassen. Un>
mittelbar nach der Schlacht erhielt der
Fürst das Commando der Festung Ol«
mutz und wurde während der Friedens»
Unterhandlungen in daS Hoflager nach
Dotis berufen. Nach dem Wiener Frieden
erfolgte R.'S Ernennung zum Inspector
der Cavallerie im niederösterreichischen
Generalkommando, im Jahre 1811
zum Hofkriegs-, bald darauf zum gehei«
men Rathe und zum General der Caval»
lerie. R. verblieb im activen Dienste bis
August 1830. Nun trat er <n den Ruhe-
stand über. den er nur zwei Jahre mehr
genoß. Er starb im Alter von 71 Jahren.
Seiner äußeren Charakteristik und seinen
Eigenschaften nach war der Fürst eine
imponirende Erscheinung, ernsten Ange«
sichts, von wenig Worten, in militari«
scher Kenntniß viel bewandert, auf dem
Schlachtfelde ruhigen, doch raschen Ueber-
blicks, schnell in der Ausführung, uner«
schrocken im heftigsten Kanonenfeuer, voll
Bravour im persönlichen Kampfe, unbe«
irrt in der Gefahr. Am Schreibtische
gewandt, besaß er einen stießenden, blü»
henden Styl, wie er davon einen Beweis
in seinem Werke geliefert: „Geschichte der
Begebenheiten lm dem Ä. Zrmrermps während
des MdzugeZ Ü309", dessen Commandant
er gewesen und von defsen ruhmvollen
Begebenheiten er eine geistvolle Dar-
stellung gegeben. Aus seiner Ehe mit
Marie Karol ine Gräfin Kheven-
hüller hatte er sechs Söhne und drei
Töchter, welche mit ihrer weiteren Stam»
mesfolge aus der angeschlossenen genea»
logischen Tafel etfichtlich find.
Hermann (Heinrich), Die Nosenberge (o. O.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon