Seite - 6 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
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Nosenberg Rolenberg
1752. — 4. Franz Seraph Fürst R. ll- d.
besondere Ledensjkizze S. 1). — 5. Franz
Xaver Fürst R. ll- d. resond. sebensskizze
S. 14^Z. — 6. Georg Nikolaus Graf v. R.
<geb. N. December 1623, gest. 28. April <695).
ein Eohn des Johann Andreas von R.
aus dessen Ehe mit Johanna Freiin Kul»
mer von Rosenbichl. Graf Georg Niko-
laus war k. k. Negerungsrath für Nieder,
österreich, k. k, Kämmerer, nachmals geheimer
Rath und Präsident der geheimen Stelle in
Grah, und nach Ableben seines Bruders
Wolfgang Andrea s Burggraf von Käm,
then. Ferner fungirte er zweimal als stän»
discher Verordneter und im Jahre, 1649
als Lcmd'sverweser. Am 3. December 1679
errichtete er gemeinschaftlich mit feinem Bruder
No l fgang Andreas das Erdeinigungs«
Instrument über das gräflich Rose nb erg'sche
Pr imrgeni tur -F ide icommiß, zu wl l»
chem beide Brüder zusammen die Herrschaften
und Güter Grafenstein. Greifenberg, Rotten»
stein, Keutschach, Walzenega, Sonnegg. Hü.
henbergen, Siein, Feiersberg, Rechberg und
Loretto sammt allen Rechten und Zugehör
bestimmten. Nach gänzlichem Aussterben des
Mannsstammes habe die weibliche Nach«
tommenschaft gegen dem einzutreten: daß
lttu,000 fl. zum adeligen Convict, 30.000 fl.
zum Spital in Klagenfurt, ferner 12.(100 fl.
zur Erbauung eines Knpuzinerklosiers an
einem geeigneten Orte und 8000 fl. zu Stif.
tungen nach Maria Saal abzugeben seien.
Ferner bewirkten beide Brüder die Recogno-
scirung der Ursini'schen Abstammung und
wurde ihnen und ibrer Nachkommenschaft das
Diplom der Führung des Vornamens von
Orsini ertheilt. Auch wurden Beide im
Jahre 1687 von den Ständen Oesterreichs
unter der Enns als Mitlandesstände und im
Jahre 168t in die fränkische Reichsgrafenbank
aufgenommen und 1687 auf den Reichstag
selbst zu Sitz und Stimme introducict. Die
von ihm gestiftete Linie erlosch schon mit
seinen Enkeln und nur die Nachkommenschaft
seines Bruders Wol f gang Andreas blüht
noch zur Stunde fort. Ueoer Georg Niko.
laus Söhne aus seiner Ehe mit Waria 5i>
doni» Gräfin Herberstein vergleiche die Stamm«
tafel. Von seinen sechs Töchtern wurden drei
Nonnen, drei verheiratheten sich, u. z. Ger»
trud mit Ludwig Grafen Lamberg.
Sidonie mit Wi lhelm Grafen Attenis
und Anna Beatr ix mit Erasmus Gra>
fen Saur'au, dem sie 20 Kinder gebar. — 7. Johann Andreas Graf o. R. (aed, zu
St. Andrä in Kärnthen ?. September 1600,
gest. in Kärnthen 4. Jänner 1667), der erste-
Freiherr und spater ersteGraf des Hau-
seS Rosenberg. Ein Sohn des Andreas
von R. l^S. 3. Nr. 11 aus dessen Ehe mit
Kathar ina Weiß von Schmelz ho fen.
Graf Iohann Andreas ist als der zweite-
Gründer seines Hauses, durch den es zu sei«
ner nachmaligen Größe und Bedeutenheir
emporkam, anzusehen. Das Fr ei Herrn«
Diplom 6äo. 2. August 1633 und das Gra-
fen-Diplom ääo. 8. October 1648 führen
seine Verdienste um den Thron ausführlich
an. R, lebte in einer Zeit, in welcher seine
Anhänglichkeit an den Kaiser ihm Gelegenheit
bot, ebenso sein Ansehen zu steigern, wie die-
Bedrängnisse, welche durch die Gegen'Refor«
mation über die Anhänger der neuen Lehre
bald mehr, bald minder schwer hereinbrachen,
die Auswanderung vieler Stände des Landes
es lhm ermöglichten, auch seinen Besitzstand-
ansehnlich zu vermehren. Die Wirren des
dreißigjährigen Krieges verschonten auch das
fernabliegende, von den Bergen eingeschloss^e
Kärnthen nicht. Ihm war es anheimgestellt
- da die militärischen Kräfte im Reiche be-
schäftigt waren — den Knappcnaufruhr, die
Gährung unter den in ihrem Glauben be»
drohten Protestanten, die wilden Aufläufe der-
meuterischen Söldner und die drohenden Be-
wegungen der Bürger niederzuhalten und für
die Ruhe im Lande zu sorgen. Als am
2. Juni 1686 durch Unvorsichtigkeit im Iesui»
ten»Collegium Feuer ausbrach und ganz Kla»
genfurt einäscherte, war es Rosenberg,
der die von Verzweiflung aufgestachelte Be<
uölkerung, die stch an den Jesuiten vergreisen
wollte, beschwichtigte, die Patres an einen
sicheren Ort brachte und, nachdem sich die
Gemüther beruhigt hatten, wieder in ihr Col<
legium zurückführte. Johann Andreas ist
ferner der Erbauer des Ro senberg'schcn
Palastes in Klagenfurt und des eine kleine
halbe Stunde uon Klagenfurt entfernten, auf
einer Insel des Wördtsee's gelegenen Schlos-
ses Maria von Lorelto und der Wiederhrr-
steller der dabei befindlichen Eapelle, dessen
Reize ein hübscher Stahlstich uon H. Lau»
terb ach im 4. Bande der neuen Folge von
Payne's „Universum" vergegenwärtigt. Das-
Schloß, welches im Bau im Jahre 1620 voll»
endet worden, erregte in damaliger Zeit durch
seine Pracht großes Aufsehen. Am 29. Juli
16Z2 erhielt Graf Andreas Johann von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon