Seite - 15 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
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Nosenberg Nosenberg
Mar ia Eleonore Gräfin H oh enfeld.
Als er 16 Jahre alt war. verlor er seinen
Vater durch den Tod, und nun begab er
sich mit seiner Mutter, die Karnthen ver»
ließ, nach Wien und beendete daselbst
seine Studien. Nach deren Beendigung
ergriff er die diplomatische Laufbahn,
wurde k. k. Kämmerer und dem kais.
Gesandten Baron von Waßnerin 3on»
don zum Dienste zugetheilt. Später kam
R. nach Mailand, wo er unter Ferdinand
Grafen Harrach ^Bd. VII , S. 377) in
den Dienst der politischen Verwaltung
eingeführt wurde. Waßner und Har-
rach waren zwei bedeutende Staats»
männer, in deren Schule ein empfäng-
licher Charakter wie Rosenberg viel
und Tüchtiges lernen konnte. Im Jahre
1730 erhielt R. den Gesandtschaftsposten
in Kopenhagen, welchen er durch sieben
Jahre bis zum 3. März 1737 versah,
worauf er den bisher von einem Grafen
M i g a z z i bekleideten Gesandtschafts.
Posten am königlichen Hofe von Madrid
übernahm. Rosenberg erhielt von der
Kaiserin Mar ia Theresia den Auf-
trag, die Verbindung ihres Sohnes Leo»
pold mit Mar ie Louise, der Tochter
Kar l I I I . von Spanien, zu Stande zu
bringen. Mit dem Charakter eines kais.
Botschafters versehen, löste er seine Auf«
gäbe glücklich, am 14. Februar 1764
erfolgte die förmliche Werbung und am
16. zu Madrid die Vcrmälung durch
Procuration. Darauf begleitete Rosen»
berg die spanische Braut nach Ocsier-
reich und hielt mit ihr am 3. August den
feierlichen Einzug in Innsbruck. Der
Graf empfing am 13. August aus des
Kaisers eigenen Händen das goldene
Vließ; aber die großen Feste erhielten
einen unvorhergesehenen Abbruch, als
Kaiser Franz I. am 18., nachdem er
die Oper verließ, vom Schlage getroffen, plötzlichen Todes starb. Rofenberg
begab
sich
nun mit dem ganzen Hofstaate
nach Wien und kehrte in einem halben
Jahre an seinen Posten nach Madrid
zurück, den er aber schon nach kurzer Zeit
verließ, um einem Rufe des Großherzogs
von Toskana an seinen Hof nach Florenz
zu folgen, wo er die Stelle eines Oberst-
Hofmeisters und dirigirenden Chefs bei
den großherzoglichen Staats', Kriegs«
und F'manzkanzleien und als Superin-
tmdant aller großherzoglichen Gebäude
und Gärten im Mai 1766 übernahm.
Auf diesem Posten entfaltete R. inner-
halb seines siebenjährigen Aufenthaltes
eine segensvolle Thätigkeit, und an dem
gesegneten Andenken, welches die Ver»
waltung des Gloßherzogs Leopold bei
seinem Abgänge nach Wien zur Ueber-
nähme der Kaiserkrone zurückließ, hatte
R. nicht unwesentlichen Antheil. Im
Jahre 1772 kehrte Rosenbcrg, dem
Rufe der Kaiserin Mar ia Theresia
folgend, nach Oesterreich zurück. Sie
hatteRo sen berg ausersehen. um ihrem
jüngsten Sohne, dem Erzherzog Maxi-
mi l ian, auf dessen Besuche an den Ho»
fen Europa's das Geleite zu geben. Die
Reise dauerte bis in die Mitte des Jahres
1773. Von derselben heimgekehrt, be-
suchte der Graf feine Heimat Karnthen.
wo er mannigfache Veränderungen mit
seinem Schlöffe Roseck am Drauflufse
vornahm und im Jahre 1777 die Herr«
fchaft Federaun und das Waldamt Tar-
vis kaufte. Aber nicht lange war dem
Grafen die Ruhe auf seinem ländlichen
Besitze gegönnt. Im nämlichen Jahre
noch berief ihn Kaiser Joseph I I . als
seinen Oberstkämmerer und Konferenz»
minister nach Wien. in welch ersterer
Eigenschaft ihn sein Dienst ununterbrochen
an die Person seines Monarchen fesselte.
Unter den Vertrauenspersonen des Mon-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon