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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 16 -
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Seite - 16 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27

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Nosenberg 16 Nosenberg archen stand Rosen berg. der damals bereits die Fünfziger überschritten, obenan. Interessant ist eS, daß Rosenberg es ist, der eine der Lieblingsideen des Kai- sers Joseph, die Aufhebung des Cöli- bates, in einfachster Weise vereitelte. Der Kaiser unterhielt sich eines Tages mit Rosen berg über das Cölibat und meinte durch die Aufhebung desselben den Clerus dem Volke näher zu bringen. Da erzählte Rosenberg dem Monar< chen, daß er während seines Aufenthaltes in London sich überzeugt habe, die un« glücklichen weiblicben Personen, die der Prostitution sich hingaben, seien meistens Predigerstöchter aus der Provinz gewe- sen, denn die reichen Pfründen befinden sich in England im Besitze der bevorzug- ten Classen und die übrigen seien so erbärmlich dotirt. daß sie nicht hinreichen, die Geistlichen und ihre Familie anständig zu ernähren. Der Kaiser, der nun einsah, daß ihm die öffentlichen Fonde fehlten, um für die Familien so Vieler anständig zu sorgen, ließ diesen Gedanken, den er eben nur im Kopfe getragen, seither fal- len. Nosenberg blieb um die Person seines Monarchen bis an dessen leider zu frühes Ende, und das Schreiben des dem Tode verfallenen Kaisers, welches er am Vorabende seines Ablebens am 19. Februar 1790 an Rosenberg richtete sG raffer theilt es in den «Iosephinischen Curiosis", Bd. I, S. 76. mit^. gibt einen herrlichen Beweis, mit welch dankbaren Gefühlen Joseph an seinem bewährten Freunde und Rath» geber hing, von dem ihm der Abschied für immer so schwer wurde. Nach Io» seph'S Tode bestätigte Kaiser Leo. poldI I . seinen auch schon erprobten Rath« geber in allen Aemtern und Würden, die er irme haUe, und zog ihn auch zugleich zu den Berathungen bei, die wegen der Pacificirung Ungarns und Belgiens statthatten. Am 20. September 1790 begleitete R. den neuen Monarchen zur römischen Kaiserwahl und Krönung nach Frankfurt, wo Rosenberg — ohne daß er darum gebeten, ja es auch nur vermuthet hatte — mittelst des von Frankfurt 9. October datirten Diploms tarfrei in den Reich s fürsten stand erhoben wurde. Da Rosenberg — um sich dem Dienste des kaiserlichen Hau- ses ganz zu widmen — unvermält ge« blieben, hatte Kaiser Leopold in das Fürstendiplom auch die Verfügung auf« nehmen lassen, daß die Fürstenwürde auf den Vetter Rosenberg's, Vincenz Ferrerius Andreas und dessen erst» geborne mannliche Descendenten zu über» gehen habe. Nicht lange war es Rosen- berg gegönnt, seinem neuen Monarchen zu dienen. Kaiser Leopold starb schon am 1. März 1792. Sein Nachfolger Kaiser Franz I I . bestätigte Rosen- berg gleichfalls in seinen Aemtern und Würden als Siaats- und Conferenzmmi- ster, wie als Oberstkämmerer, welche er bis an sein fünfthalb Jahre später erfolg, tes Lebensende beibehielt. Rosenberg starb. 73 Jahre alt, in der kaiserlichen Burg zu Wien, er ordnete aber an, daß sein Leichnam in der Seitencapelle der Pfarrkirche zu Roseck in Kärnthen bei« gesetzt weide, wo ein Grabstein mir dem fürstlichen, aus Bronze verfertigten Wap- pen seine Ruhestätte bezeichnet. Es herrscht nur eine Summe würdigster Anerkennung über diesen treum Diener von vier Mon» archen. Die Charakteristik Wrax all'S in seinem Gesandtschaftsberichte dürfte wohl die bezeichnendste sein: „Rosen« berg ist einer der angenehmsten Edel« leute des kaiserlichen Hofes, der unter einem kühlen Aeußerm Eigenschaften ver- birgt, die ebenso tüchtig als einnehmend
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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