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Nosenberg 20 Nosenberg
auf der Bastei zu Klagenfurt, die Errich»
tung deg Versatzamtes, die Trockenlegung
des gesundheitsschädlichen Stadtgraben«
Canals, die Erbauung und Organisirung
des Maria Therefianischen Waisenhauses,
die Verlegung der Kaserne in das Con-
vicl der im Jahre 1773 aufgehobenen
Jesuiten, die Umgestaltung der ehemali»
gen Kaserne in ein Schulhaus mit Biblio-
lhek und Capelle'. die Systemisirung des
Oekonomicums im damaligen noä-. regu«
lären Gurker Domcapitel, die Errichtung
mehrerer Curatien. die Aufbebung nicht
gebotener Feiertage, die Einleitung zur
Beseitigung und Verbreitung der von
einer Partei mit Absicht der Vcrdummung
des Volkes gepredigten oder sonst geflis.
sentlich genährten Irrlehren', die ordent-
liche Einführung der Militar«Conscrip'
tion; ferner jene der angeordneten Töle-
r.-mz der augsdurgischen und helvetischen
Glaubensgenossen. Bei allen diesen Vor«
gangen ging Graf R. mit tactvoller
Umsicht vor und begründete sich dadurch
ein bleibendes Andenken, und der Abgang
dieses warmen Patrioten wurde um so
tiefer empfunden, als er, selbst lehr begü»
lert, bci seinem gewinnenden Wesen und
leutseligen Verkehre den damals noch be-
güterten zahlreichen Adel um sick schaarte
und dadurch in der Hauptstadt des Lan»
des ein Leben und eine Regsamkeit her-
vorrief, wie es stch dann nicht wieder
gestalten wollte. Seine Abberufung er«
folgte aber am 6. April 4782 ob ver»
änderter politischer Verhältnisse, da die
Länderstelle mit jener von Grah ver»
einigt und Johann Franz Anton Graf
zum Gouverneur von Steiermark, Kärn»
then und Krain bestellt, wahrend das
Appellationsgericht für diese Länder,
dann für das Küstenland und Tirol in
Klagcnfurt errichtet wurde. Graf Vin- zog sich nun ganz vom öffentlichen
Leben zurück, blieb nur mehr als Land-
stand einigermaßen thätig und erhielt als
solcher am 6. April 4782 die ah. Besta-
tigung über das Erbland'Hofmeisteramt
in Karulhen. Noch an eine, für den
Handel Kärnthens wohlthätige Ausfüh.
rung knüpft sich R.'s Name. Das Iaun-
thal. jene Verlängerung des Drauthales.
welche nicht mehr den Alpencharakter
desselben besitzt, stand zu R.'s Zeit noch
in keiner directen Verbindung mit Kla
genfurt. Die Communication fand über
Völkermarkt oder mittelst Ueberfuhren
Statt. Graf Rosenberg ließ nun im
Jahre 1786 bei Stein eine neue Brücke
über d^n Draustrom schlagen. Die am
Piedestal angebrachte Inschrift de- auf
der Brücke aufgestellten Statue des Io»
hannes von Nepomuk besagt noch: „Den
Vortheil ersparter Umwege und vermie»
d^ner Berge hat der Handel dieser Brücke,
die Brücke selbst ihr Dasein der Liebe
;um genuinen Besten des He^rn Vincenz
Orsini Grafen von Rosenberg, zu
verdanken." Der Graf lebte seither den
Sommer über im Schlöffe Grafenstein
in Karnthen. im Winter meist zu Gratz.
Seit 28. October 1736 war er mit
Ju l iane von Stubenberg vermalt,
die ihm unter mehreren, aus der Stamm-
tafel ersichtlichen Kindern den nachmals
berühmten Maria Thersien» und golde-
nen Vließ-Ritter Feanz Seraph Für-
sten Rosenberg I/S. 1^ gebar. Dessen
zwei Brüder, Leopold und Vincenz,
dienten gleichfalls in der kaiserlichen
Armee und starb ersterer als Rittmeister
des Khevaurlegers-Regimenis Kaiser, der
letztere als Hauptmann des Infanterie-
Regiments Straffoldo.
Nosenberg, der wahre Name des
berühmten Schauspielers Moriz Rot t ,
siehe: Rott, Moriz.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon