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Nosenegger 22 Nosenegger
Metallen und Münzen. Benedict P i l l -
wein gibt in seinen „Biographischen
Schilderungen oder Lexikon Salzburgi-
scher . . . Künstler« auf S. 342-322,
und die „Oesterreichische National>Ency-
klopädie". Bd. IV, S. 414-, eine aus-
führliche Darstellung dieser wichtigen und
kostbaren Sammlung und auch eine
Uebersicht der darüber erschienenen, ziem»
lich reichen Literatur, zu welcher hier der
Titel der neuesten und übersichtlichsten
Darstellung der Sammlung zugefügt
wird. nämlich der größere Aufsatz: „Die
Birgelstein'sche Sammlung aus Salz-
bürg", beschrieben von Joseph von Hef»
ner im „Abendblatte der Neuen Mün-
chener Zeitung" t887, Nr. 83. 36 u. 57.
Ueber Rosenegger's nähere Lebens-
umstände liegen keine Nachrichten vor,
nur mögen sie in Anbetracht der Wort.
P i l lwe i n's, der ihn am gedachten Ort?.
S. 3l2, „einen kunstliebenden, thätigen,
durch viele Unglücke geprüften Mann"
nennt, nicht eben sehr günstig gewesen
sein.
P i l l wein (Benedict), Biographische Schilde,
rungen oder Lexikon Salzburgischer, theils ver»
storbener, theils lebender Künstler u. s. w
(Salzburg 1821, Mayr, kl. 8".) S. 193. —
Oesterreichische Nat ional» Encyklo«
pädie von Gräffer und Czitann (Wien
1836. 8<>.) Bd. IV, S. 414. - Noch sind zu
erwähnen: 1. Lorenz Roseneyaer (geb.
zu Salzburg, wo er im «8. Jahrhunderte
lebte) Er war Kunstarbeiter zu Hallritt, und
als der Salzburger Fürstbischof Andrea 6
Jacob auS dem Hause Dietr ick stein dic
Idee ergriff, im Parke des Lustschlosses Hell«
brunn bei Salzburg das wohl jedem Besucher
Salzburgs bekannte mechanische Theater, wel-.
ches in 113 beweglichen und 143 unveweg.
lichen Figuren die verschiedenen Handwerke
vorstellt, zu errichten, so wurde LorenzR..
der ob seiner Geschicklichkeit in mechanischen
Arbeiten einen Ruf besaß, mit der Ausfüh
rung desselben betraut. R. übernahm den
Auftrag nrbft Errichtung einer damit zu uer-
bindenden Orgel gegen den Betrag von 350 st.^ Reichswährung. Aber bald zeigte cs sich, dab
er um diesen Preis die Arbeit nicht in der
festgesetzten Zeit auszuführen im Stande sei.
Er bat daher um Verlänaeruna der Zeitfrist
und um einen Geldzuschuß. Nun begannen
die Chikanen gegen den armen Roseli egger;
man sperrte ihm den Gehalt, gab ihmFestnngs»
arrest. schickte ihm, nachdem er aus demselben
entlassen worden, einen Corporal als Ere<
cution in's Haus, den er bezahlen mußte;
und unter solchen Peinigungen und Mißhand,
lungen vollendete rr im Octobrr 1762 das
Werf. wozu er etwa vier Jahre gebraucht
hatte. G. Pichler in der unten anqesühlten
Quelle gibt genaue Nachricht über die nichts«
würdigen Quälereien, welche der arme Ro-
sen eag er auszustehen gehabt. Ob er ein
Verwandter der beiden Gärtner Joseph und
Sebastian, ist nirgends angedeutet, aber
wahrscheinlich. Dieses unter so traurigen
Umständen fertig gewordene Werk wurde in
neuerer Zeit wieder restaurirt. ^F ran kl (3.
A.). Sonntagsblätter (Wien. «".) I I I . Jahrg.
(1844), S. 315. „Die Automaten zu Hell<
brunn".^ — 2. Sebastian Roseneggrr
(Kunstgärtner, geb. zu Salzburg im Iahte
1772, gest. ebenda 18. Februar 1863). Arbei-
tete in den Jahren 1794—1797 unter dem
r. e. Hofaärtner Benedict M cß m er in Kleß-
heim, begab sich dann auf Reisen, auf wel>
chen er die beiden Vczherzoathümer, Ungarn
und Mähren besuchte und in den Gärten der
Schlösser und Besitzungen des hohen Adelt»
arbeitete. Nach seiner Rückkehr stand er
mehrere Jahre in Privatdienstrn, bis ihn im
Jahre 1804 der nachmalige Raaber Vischof
Joseph Ernst Fürst von Schwarzen,
berg als Kunstgärtner und später als Oeko
nom nach Ngen bei Salzburg berief. Dort
schuf sich R. durch seine herrlichen Anlagen
in dem reizend gelegenen Parke ein dauern-
deS Andenken. Dieser Park geHort zu den
Schönheiten Europa's, und nur ein Gärtner,
der dab Walten und Schaffen der Natur mir
echt künstlerischem Auge beobachtet, durfte
hier seine ordnende Hand walten lassen, denw
hier gilt es vornehmlich die Puncte auözu«
suchen, von denen auS die Fülle der Natur»
Herrlichkeiten, die nach jeder Seile hin dem
Auge sich darbieten, in einer mit Kunstsinn
angelegten Um>nbun»; genossen weiden kann.
Sebastian R. erreichte das seltene Alter
von 94 Jahren. ^-Uillwein (Benedict), am
angezeigten Orte, S. 196. — Neue freie
Presse(Wiener polit. Blatt) 1862. Nr l?2.^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon