Seite - 32 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
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Nosenthal
Lichtfreundes und ihr Dank dafür wird
fich nie verleugnen können". Fünf Kan
zelredner sprachen der Reihe nach an
seinem Sarge. Auf seinem Grabstein
prangt die einfache Inschrift: «Hier ist
Schweigen — Lob«. Tr hatte selbst
angeordnet, keines seiner Verdienste zu
erwähnen.
Reich (Ignaz), Beth-El. Ehrentempel verdien
ter ungarischer Israeliten (Pesth l862, AloiS
Bucsänszky. 4°.) IV. Heft. S. ?l.
Rosenthal, Mnrcus. Der eigentliche
Name deS berühmten magyarischen Ton
künstlers und Compofiteurs R6zsa^
volgyi , Marcus, und von ihm im
Jahre 1824 in R6zsav5lgyi magya
risirt. siehe: Rözsavälgyi, Marcus.
Rosenthal, Theodor Anton Taulow
von (Geschichtsforscher und k. k.
Haus», Hof- und Staats.Archi
var, geb. zu Hi ldesheim 42. Jänner
1702. gest. zu Wien 10. Juni 1779).
Sein Vater IohannChrist ianTau»
low von Rosenthal war fürstbischöf»
licher Staats« und Kriegssecretär, dann
Hof. und Regierungsrath zu Hildesheim.
In Wien. wohin Theodor Anton in
jungen Jahren kam, trat er unter der
Aegyde B a rten
ste
in's, seines Lands-
manns. in den österreichischen Staats«
dienst und diente seit 4722 zuerst unter
Hofrath von Astfeld, dann als Secre.
tär des k. böhmischen obersten Hofkanz«
lers, Franz Ferdinand Grafen Kinsky.
feit 1727 aber als Kanzlist bei der böh-
misch-österreichischen Hofkanzlei. Er wurde
nun im Jahre 1733 Concipist, 1738
erster geheimer Rathsprotokollist, 1746
Hofsccretar und im Jahre 1748 berief
ihn Barten st ein, damals Vicekanzler,
alsk.k. Rath und ersten geheimen Hof-und
Haus «Archivar. Bartenstein schickte
ihn nun in die verschiedenen Provinzen. 2 Nosenthal
um aus den dortigen Urkundenschatzen
das geheime Staatsarchiv zusammenzu-
tragen und zu centralisiren. Zu diesem
Zwecke besuchte R. Freyburg, Innsbruck.
Gratz, Ofen, Brünn und Prag, durch»
suchte die dortigen Landesarchive, knüpfte
gelehrte Verbindungen an. lernte tüchtige
Männer, wie z. B. den gediegenen R o sch»
mann in Innsbruck, kennen und entle-
digte sich seiner Aufgabe in bester Art.
Am 16. Jänner 1739 ernannte die Kai-
serin Mar ia Theresia den verdienten
Forscher und Staatsbeamten zum wirk-
lichen Hofrathe. Als Schriftsteller trat
R. öffentlich nicht auf, doch war er
nichtsdestoweniger ein steißiger Forscher,
der über fünfzig Abhandlungen aus dem
Gebiete der österreichischen Geschichte,
des öffentlichen und FamilienstaatSrechts
in Handschrift hinterließ. Als R. im
Alter von 77 Jahren starb, übergaben
seine beiden Söhne, Joseph und
Ignaz, ersterer Gubernialrath in Prag,
letzterer in Brünn, sämmtliche Manu-
scripte der Vereinigten böhmisch'österrei»
chischen Hofkanzlei, wofür beide in weite-
rer Würdigung ihrer ausgezeichneten
Staatsdienste taxfrei in den erblandischen
Ritterstand erhoben wurden. Rosen»
thal war ferner auch Numismatiker.
Dem in dieser Richtung so kundigen
Forscher Joseph von Bergmann ist
dieser Name in seinen vier Abtheilungen
der 5Pflege der Numismatik in Oester«
reich" entgangen. Rosenthal beschäf»
Igte sich vornehmlich mit der ältesten
und mittleren Münzkunde Böhmens.
Kaiser Franz I. Stephan zog ihn
neben Duv al, Grane l l i und Froh«
ich bei Anlage des modernen Münz-
cabinetes vielfältig zu Rathe. Rosen»
hal's reiche, namentlich im historischen
Gebiete gut bestellte Büchersammlung
wurde ein Jahr nach seinem Tode. 1780,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon