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Nosenzweig NosenMeig
sianischen Ritter-Akademie. in welche er
treten sollte, eben kein StiftungSplatz
erledigt war. Daselbst beendete er im
Jahre 1808 die Studien und kam vorerst
als Sprachknabe (so heißen die bei der
k. k. Internuntiatur in Constantinopel
angestellten jüngsten Beamten, die bei
onderen Gesandtschaften den Titel Ge»
sandtschaftscommis oder Attacks'S füh-
lim) nach Constantinopel, von dort erhielt
er im Iadre 1811 seine Bestimmung als
Kanzler und Dolmetsch bei dem zu Wid-
din in Bulgarien nsu zu errichtenden
k. k. Consulat; da sich aber der Errick-
tlmg desselben Hindernisse entgegenge.
stellt, hat er diesen Posten nie angetreten
und kam im Jahre 4813 zur k. k. Agentie
in der Walachei, wo er währmd eineS
vierjährigen Aufenthaltes in Abwesenheit
des Agenten wiederholt die Geschäfts«
leitung der Agentie besorgte. Von dort
wurde er im Jahre 1817 als Professor
der morgenländischen Sprachen an die
orientalische Akademie nach Wien berufen,
an welcher er bis zum Jahre 1847 thatig
war und in der Zwischenzeit, unter Bei»
behalt seiner Stelle, im Jahre 1818 zum
Hofconcipisten und im Jahre 1831 zum
f. k. Hofsecretar ernannt wurde. Als er
im Jahre 1847 in den bleibenden Ruhe-
stand übertrat, verehrten die Zöglinge
der Anstalt, an der er 30 Jahre gelehrt,
dem Scheidenden einen prächtigen Sil>
berpokal. Mit der Nebernahme seines
Lehramtes begann seine schriftstellerische
Thätigkeit auf dem Felde der orientali-
scken Literatur, deren Ergebnisse nicht
einmal in den Bücherkatalogen verzeich'
net stehen, obwohl sie von der Fachkritik
zu den beachtenswerthesten Leistungen
einer eben nicht überreichen Literatur ge-
zählt werden. Die auf Kosten des Grafen
Wenzel Rzewuski in Wien von Joseph
v. Hammer herausgegebenen „Fund« gruben des Orients", welche leider mit
dem 24. Hefte sin Fol.) ihren Abschluß
fanden, enthalten mehrere Beiträge von
Rosenzweig. Außerdem veröffentlichte
aber R. auch mehrere selbstständige Werke,
von denen ich nur ein paar selbst ein«
sehen konnte, mich also in Betreff der
Titel der übrigen auf die Aufzeichnungen
Anderer verlassen muß. Die Titel der
Schriften von Rosenzwei.q sind: ,3u
Leph und Snleika, histlllizch-ruNautisch« <ße>
dicht aus dem Persischen des Meuil l lNll
Nndurrahmun Hschami" , Text und
Uebersetzung (Wien 1824); — , Funkelnde
Ä'anbelsternc jnm Jabe des Resten der Ge-
schöpfe", arabischer Teit und Uebersetzung
(Wien 1824>. es ist dieß eine Uebersetzung
des unter dem Namen X a s s i ä b i
Lnrä .6 oder „Mantelgedicht" bekannten
arabischen Lobliedes B u s s i r i 's auf den
Stifter des Is lam; — „Auswahl au« den
Hmllnen dlZ grö25ten mi;5ti5chrn Nichterz Per»
Zn5 dem Persizchkn mit neigekügtein Original-
Geile und erläuternden Znmrrkungen" (Wien
1838. MechitaristeN'Congregation, Imp .
4^.); — „VillgrllphiHche Notizen über New-
lanll Sbbuhrl lhmlln D5chami, nebst
Tebe.r5ltznng5prllbln aus seinen Diwanen ". Teit
und Uebersetzung (ebd. 1840); — „Nrei
ulleglirische Gedichte Ma l l a Z5chllmiH",
persisch und deutsch (ebd. 1840). — „»er
Hinllln des grasZen l^ rizchen Nichterz Haki5
Im persischen Originale herausgegeben, in'5
Heutsche lletrisch Mersetzt und mit Anmerkungen
versehen", 3 Bande (Wien 1838, 1863 u.
1864. Hof- u. Staatsdruckerei. gr. 8<>.).
Rosenzweig 's Hauptwerk, ein wahres
Muster« und Meisterstück philologischer
Kenntniß und Uebersetzungstreue. Mit
diesem Werke schloß R. seine literarische
Thätigkeit ab, denn der 3. Band des-
selben erschien ein Jahr vor seinem Tode,
der ihn im Alter von 76 Jahren dahin-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon