Seite - 38 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
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bis es ihnen durch ihr serviles Verhalten
gelingt, ein färbiges Bändchen durch die-
selbe Knopfspatte zu schieben, aus welcber
früher viel anständiger der Serviettenzipfel
hervorlugte. In jüngster Zeit (März 1873)
hat Roser gegen das von allen Unbe»
fangenen vernrthrilte Gebaren des Aus»
stellungs'SouveränS Baron Schwarz
nach einer Richtung die Stimme erhoben.
Baron Schwarz hat nämlich auf jenen
officiellen Ausstellungsbericht verdichtet,
mit welchem die bisherigen Wrltausstel»
lungen abscklofsen und in welchem die
ersten fachlichen Autoritäten ihr Urtheil
über die Ausstellung niederlegten und
begründeten. Dagegen erhob fich nun
eine starke und berechtigte Opposition,
u. z. hatte der niederösterreichiscke Ge<
werbeverein gegen dieses Gebaren Protest
eingelegt und gleichzeitig Roser im Ab-
geordnetenhause den Gegenstand zur
Sprache gebracht. Ein im Februar 1870
an vi-. Roser von Henri Rochefort
aus dem Gefängnisse St. Pelagie in
Paris, in welchem Rochesort damals
saß, gerichtetes Schreiben, :n welchem
der anrüchige Franzose dem österreichi»
schcn Abgeordneten seine Sympathien
kundgab, entpuppte sich später als eine
auS dem Schooße des Abgeorduetenhau-
ses hervorgegangene Mystification'.
Oesterreichischer Oekonomist (Wien.
gr. Lv.) l869. Nr. l l . im Feuilleton: ^Or.
Roser — bLtrktto!« — K(rasnigq) (I. I.),
Aquarellen auS den beiden Ncichsstuben
(Wien 1868, N. v. Naldheim. 8°) Bd. I,
S. 20, 2l; Bd. I I , S. l6 u. 58. — Prager
Zeitung 5870. Nr. 4», im Feuilleton: „Ein
Brief Henri Rochefort's an vi-. Roser". —
Porträt. Ziemlich ähnlicher, aber schlecht aus-
geführter Holzschnitt im „Illustrirten Wiener
Extrablatt" l«73, Nr. 9l. S. 3.
Roser von Reiter, Franz de Paula
(ßomposi.teur, geb. zu Naarn in
Oberöfterreich lm Jahre 4779, gest. im Jahre 1830). Sein Vater Johann Georg
<geb. zu Naarn im Jahre 1740, gest. zu
Linz am 23. September 1797) war erster
Kapellmeister an dem im Jahre 1784
neu errichteten Domcapitel zu Linz. Er
war ein vortrefflicher Organist und im
Archive der Linzer Domcapelle wie an
anderen Stiftern Oberösterreichs werden
noch zahlreiche Compositionen seiner
Hand aufbewahrt, die ihn als tüchtigen
Contropunctisten beurkunden. Besonders
bekannt wurde er durch die Erfindung
eines von ihm I'^arNonio pari'QitL bc-
nannten ClavierS, für welches Mozar t
während eineS eilftägigen Aufenthaltes
in Roser's Hause zu Linz ein eigenes-
Rondeau geschrieben hatte. — Sein al«
stei Sohn Franz de Paula erhielt den
ersien Unterricht im Gesänge, in mehreren
Instrumenten und im Generalbasse von
seinem Vater; im Jahre 1789 schickte
ihn derselbe nach Wien, um sich dort.
während er die lateinischen Schulen be-
suchte, unter Mozart 's Leitung in der
Musik weiter auszubilden. Aber Mo-
zart's hausige Reisen und später seine
Kränkliä-keit hinderten die Ausführung
dieses Vorhabens und Roser erhielt
nur dreißig und etliche Lectionen von
Mozart. Er begab sich nun zur Fon-
setzung seiner Studien nach Kremsmün»
ster. wo er in dem um den Unterricht der
Jugend und um die Pflege der Natur»
wifsenfcbaft hochverdienten und berühm-
ten Stifte seine Studien und unter dem
tüchtigen Contrapunctisten lHtsr Georg
Pastl-rwitz jM . XXI, S. 336) seine
musikalische Ausbildung fortsehte. Im
Jahre 1793 kehrte er nach Wien zurück,
wo er unter AlbrechtSberger's ^Bd. I,.
S. 12) Leitung die letzte und höhere
Ausbildung erlangte. Im Jahre 1796
trat Roser in daS Cisterzienserstift Wil-
Hering als Noviz ein und erhielt den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon