Seite - 42 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27

42 Noäkiewic) EadeieN'Compagnie. AuS derselben wurde er im November 4843 noch vor Beendi- gung des 3. Curses in Folge der kriege- rischen Wirren und wegen Mangels an Ofsicieren zum Lieutenant im Brooder 7. Grenz.Regimente befördert. Im Jahre 4832 wuide R. dem Generalstabe zuge« theilt mit der Bestimmung, den General» stabs'CurS in Wien zu hören. Im No» vember 1833 rückte R. zum Oberlieute- nant im Infanterie-Regimente Eduard Fürst Liechtenstein Nr. 5 vor, die folgen« den zwei Jahre brachte er in der Kriegs« schule zu. im März 1837 wurde er Hauptmann, im Mai 4866 Major und im Mai 1869 Oberstlieutenant, in wel- cher Eigenschaft er seit Mai 1872 in das Infanterie«Regiment König von Bayern Nr. 3 eingetheilt und seit 1. Jänner 1873 mit RangSevidenz des Regiments dem militai'geographischm Institutezugetheilt ist. Daselbst ist er mit der Verfassung einer Geschichte über die Kartographie beauftragt und hat eine übersichtliche Zu> sammmstellung der kartographischen Ar» beiten in Oesterreich für die additionelle Ausstellung der großen Wiener Weitaus« stellung lm Jahre 1873 übernommen. R. hat darin 240 Stück Karten vom Jahre 4730 bis 1867 in 20 verschiede- nen Abscheidungen, geschichtlich geglie» dert. ausgestellt. Die Terrainplastik war durch 10 Stück größere Arbeiten (2—4 M e t r e n ) , circa 80 Stück kleinere Modelle und Reliefaibeiten vertreten, denen sich 30 Stück Globen und Tellu- rien anreihten. I n seine bisherige 27jäh« rige Dienstzeit fallen mehrere Leistungen, die eine nähere Darstellung erheischen. Für sein tapferes Verhalten im Gefeckte bei San Martino. 24. Juni 1839 im Armee- corpS Nenedek, wurde R. mit dem Verdiensikreuze mit der Kriegsdecoration ausgezeichnet. Im September 4862. damals Hauptmann, wurde R. beauf- tragt , als Militär-Recognoscent nach Bosnien zu gehen. Ueber dieses Land gab es bis dahin nur ganz unsichere, meist auf Basis schriftlicher Aufzeichnun- gen entworfene Aufnahmen. Auch dieß. mal durfte R. mit seiner Arbeit nicht öffentlich vorgehen, sondern ohne Instru« mente. nur mit Bouffole, Uhr und Skiz zenbuch in der Hand und durch Nbzäh» lung der Schritte seine Skizze entwerfen, welche die Grundlage der von ihm aus' geführten Karte bildet. Diese Karte wurde dann von Oberst Scheda für seine Generalkarte benützt. Der k. preu- ßische Oberstlieutenant von Sydow hat im 12. Hefte des Jahrganges 1863 der „Geographischen Mittheilungen" von Peter mann den Ausspruch gethan, daß die Karten der Türkei durch die Arbeit deS Hauptmanns Ro«kiewicz in innerer und äußerer Anordnung sehr wesentliche Aenderungen erhalten und große Lücken durch völlig neue An- schauungen ausgefüllt wurden. Und auch Dr. Kiepert. der von dritter Seite beeinflußt, längere Zeit mit seinem Urtheile zurückhielt, äußerte sich im Vor- berichte zur neuen Auflage seiner Karte der europäischen Türkei in vier Blattern, „daß die von Noäkiewicz zurückgelegte Route, das Werthvolle der Arbeit, die Grundlage der Neuzeichnung seiner Karte bilde". Die oon R. entworfene Karre erschien unter dem Titel: „Karte van Bosnien, der HerzegaVinn und des Pnschaiiks nun Ullnibllzar. Änk Alwrdnnng des Kais. Kon. (Oeneralstabes nach den neuesten chuellen, mit Ausnahme der Kraina an Grt und Stelle ge> sammelten tllpugrllphiächen Ski^en eninlorken und gezeichnet nun Hauptmann Allskieui ics des Generalstabez. Mit Theilen der anliegenden Provinzen ergänzt nnd lithograzchirt im militii- risch-gellyraphischen Institut in Wien 1865".