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Noßbüchler 62 Nossetti
die nächsten fünf Jahre in der Seelsorge
an verschiedenen Orten, wie zu Mühlbach,
Zirl. Sonnenburg, Welsberg und Auf.
kirchen; im Jahre 1779 zum Cooperator
befördert, wirkle er als solcher 17 Jahre
zu Gusidaun, St. Lorenzen und Briren.
An den genannten Orten behielt er neben
seinem Berufe die historische Forschung
scharf im Auge, durchsuchte die Pfarr-
und Kirchenarchive, copirte Urkunden
und machte sonst die erforderlichen Auf.
zeichnungen. Im Jahre 4796 erhielt R.
eine kleine Pfründe (Bencsicium) an der
Domkirche zu Brixm, an welcher er
durch 48 Jahre bis an sein im Alter von
64 Jahren erfolgtes Lebensende gewirkt.
I n seinem Berufe als Seelmarzt erwarb
er sich die Liebe seiner Gemeinde. Selbst
als ihn schwere Krankheit befallen, übte
er seine geistlichen Pflichten mit gewissen,
hafter Strenge; überdieß war er ein Wohl«
thater der Armen, vornehmlich dürftiger
Studenten. Seine Muße widmete er
geschichtlichen Arbeiten, von denen nur
der geringste Theil in die Oeffentlichkeit
gelangte, nämlich eine Biographie seines
Lehrers Joseph Resch und die Geschichte
des Institutes der Chorknaben zu
Briren, beide in der Tiroler Zeitschrift:
„ Sammler für Geschichte und Staiistik von
Tirol" abgedruckt. In Handschrift aber
hinterließ er mehrere Biographien, u. z.
die der großen Armenfreundin Iosepha v.
Lid l gebornen v. Gent i l i ; der Maria
Huber. Stifterin der Schulschwestern
zu Brixen; deS Georg Stocker, ersten
Seelsorgers zuSpwgeS u. m. A.; ferner
eine für die Culturgeschichte Tirols sehr
bemerkenswerthe Sammlung von Ge>
schichten und Legenden der WaNfahrts»
bilder von Tirol. Sein Hauptwerk aber
ist eine in deutscher Sprache geschriebene
Geschichte der BischöfevonBrixen
in drei starken Quartbänden, an welche als vierter eine Geschichte der Bischöfe von
Seben (Sabiona) sich anschließt, welche
letztere aber zum größten Theil ein Aus«
zug aus den ^.nnalsL Voo1s8i2.6 Zg^io-
N6N813 von Resch ist. Von einem von
ihm durch eine lange Reibe von Jahren
gewissenhaft geführten Tagebuche hat
sich nur ein Fragment, die Jahre 1814 bis
1813 umfassend, erhalten, das Uebrige
wurde auf seine Anordnung verbrannt.
Ueberdieß fanden sich in seinem Nachlasse
mehrere Manuscriptbande mit historischen
Auszügen, copirten Urkunden, Entwür»
fen zu geschichtlichen Arbeiten u. dgl. m.
Sämmtliche Manuscripte legirte R. dem
Archiv des Brixener Konsistoriums.
(Hormayr's) Archiv für Geschichte, Statistik,
Literatur und Kunst (Wien. 4«.) 18l6, Nr. 19
u. 20. S. 73: Nekrolog. — O esterrei ch
is che
Nlltional'Encyklopädie vonGräffer
und Czikann (Wien 5835. 8<>.) Bd. IV,
S. 420.
,
Petersiehe:
). XXVI, S. 333).
Rossetti Edler von Rosenhügel, Karl
(k. k. General «Consul in Egypten,
geb. zu Trieft um die Mitte des
18. Jahrhunderts, gest. zu Kai ro am
21. F'bruar 1820). Er erscheint auck
mit einem s (Nosetti) geschrieben; einem
Actenstücke zufolge, auf welchem sick
feine Unterschrift befindet, ist die Schreib-
art mit zwei f (Rossetti) die richtige.
Neber seinen ersten Lebens« und Bildungs-
gang fehlen alle Nachrichten, nur so viel
ist ersichtlich, daß er für den Kaufmanns«
stand herangebildet wurde und mit dem
Triester Handlungshause Bel le t t i ,
Zaccaru. Comp. associirt war. Längere
Zeit, bevor er Generalkonsul geworden,
hatte er bereits blos durch Auftrag dos
an der Pforte accreditirten kaiserlichen
Internuntius Freiherrn von Herbert-
Rll thkeal ss. d. Bd. VII I , S. 332) die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon