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Noffi-Sontag 79 Nolsi-Sontag
prangt mit dem errung'nen Kranze, j IndeĂź
der Franzmann um die S t i m m e kämpft,
I Erficht der Sard e sich das holde Ganze."
— Pappe's Lesefrüchte (Hamburg. s°.) 4827,
Bd IV, S. 446, enthalten in den Miscel-
len einen begeisterten „Preisgesang an Dem.
Henriette Sontag" — und die Novellen«
Zeitung (Leipzig, schm. 4".) dringt 1832.
in Nr. 1?: pikante „Sonntagsfeier" betiteltes
Gedicht l^ dadei befindet sich auch das dem
Grafen Nossi von Eugöne Scr ibe geschrie.
bene Stammbuchblatt^.
VII. Die Stammbücher der Gräfin Nossi-Sontag.
Diese sind — man möchte fast sagen — von
historischem Interesse. Es sind deren vier,
zwei deutsche, ein englisches und ein franzö-
sisches. Von den zwei deutschen ist eines
aus Berlin, das andere aus verschiedenen
deutschen Städten, wo sie ihre Triumphe
feierte, und es fehlt darin kaum ein Name,
der in Deutschlands Gauen in jener Zeit
einigermaĂźen Bedeutung hatte. Auch das
Pariser Al l ium ist sehr interessant, und
neben den Blättern der ersten Staatsmänner,
der damaligen Parlamentsgrößen und Poli«
tiker ist Kunst, Literatur und Wissenschaft
durch Männer vertreten, wie Scr ioe, Pi<
card, Delavigne, Rossini. Auber.
B o i e u l d i e u , Cha teaubr iand , de
Pradt. und auch etlichen Frauennamen be»
gegnet man darin, wie z. B. der Pasta,
Pesaroni . Mal ib ran , Garcia u. A.
Das bedeutendste und in einer Hinsicht be»
zeichnendste ist aber das Londoner Album,
in welchem das Ahnenstolze Alb ion keinen
Anstand nahm. seine Namen in das Album
nur einer Sängerin — freilich einer von
Gottes Gnaden — einzuzeichnen. Das in
rothem Sammt gebundene., auf einem Deckel
die in Gold gestickten Worte: ^souvouirs
äo 1^onäl63^, auf dem anderen: ^orZet
lus not" weisende Album ist ein Geschenk
des englischen Barden Wal ter Scott . Es
enthält oie Blätter von 2 Herzogen, 23 Lords,
87 Baronets. 168 Rittern und I ls anderen
Gentlemens. von 39 Schriftstellern, unter
denen W. Scott obenan und fast alle Re<
dacteurs der in London zu jener Zeit erschie«
nenen politischen und literarischen Blätter,
von 43 Musik' und Gesangsvirtuoftn. dar«
unter Cramer, Moscheles, P i r i s , Sir
George Smar t und die meisten englischen
Sänger und Sängerinen, von 38 anderen
Künstlern und 26 Damen des höchsten eng,
lischen A'bels, darunter 4 Herzoginen. VNI. Einzelheiten: Ein Mbnmblatt der Noffi-
Soutag. Ein Album (das deutsche Stamm.
buch?) facsimilirter Autographe brachte fol'
gende Verse in facsimilirter Handschrift:
Wenn Dich die Liebe verläßt, die Freund-
schaft. das GlĂĽck und die Freude,
Bleibt da5 Höchste getreu — sie — die
gewaltige Kunst;
Eine Tochter orS Himmels. wohnend im
menschlichen Busen,
Strebt sie zur Heimath empor, nimmt sie
den Liebling mit sich.
Henriette Sontag.
Leipzig, den 12. Februar 1832. —
Scribe an Senrictte Nossi-Santag. Nachdem
oieRofsi-Sontag in Paris inoerScribe»
H aleoy'schen Oper „Der Sturm" die Mi-
rande mit unvergleichlichem Erfolge gesungen,
schickie Srr ibe dem Grafen Rossi folgen-
des Quatiain:
(?'62t toi yui vouvait huckkinsr ä,2.N2
A. I'sutsnärs
Oar äs tout tsmxs Ro85i, eiiaonu 6oit
I'ut 1a. moitiö <1o Ro52iFn.o!. —
Die Nardamerikaner und die Nossi-Sontag.
Das Hamburger Journal: Der FreischĂĽtz
1832, Nr. 136, enthält ein Pröbchen des prak-
tischen Enthusiasmus der Noroamerikaner im
nackstehenden Akrostichon, das eine nordameri.
kanische Zeitung brachte.-
An Sie,
Herrin im Tonbereich!
Nngrln an Zauber gleich!
Nimbus umflossenes Wesen
Reizende Sangesmacht
Ist Deiner Lieder Pracht.
Ninzige Du auserlesen.
I'önegeoietkrm,
thronende Königin.
Nrlauben Sie, Madame, ich habe noch etwas
zu sagen: Zeelenbeglückendes, Ohrenentzücten»
des Nachbild der Grazien und Musen! theure
Philomel'. H.ch! hätt' ich Deine Kehl'! (3-^ 'rn
wĂĽrd' ich Sie. Madame, des langweiligen
Geschäfts entheben, in jeder Woche l2.000
Pfund einzucassiren. — Die Theater «Zei»
tung von Adolph Bäuerle (Wien. gr. 4°.)
1832, Nr. ti7, theilt ein AlbumbMr des
Dichters des Libretto's der Oper: „Marie,
die Tochter de5 Ni«im«ntü". H. de St.
Georges, für Henriette Sontag mit —
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon