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Nossner Nossner
Rossner von Rossenegg, Joseph
Freiherr (k. k. Feldmarschall.Lieu-
tenant und Ritter des Maria Theresien«
Ordens, geb. zu Esseg im Jahre 1774.
gest. zu Arad 2. November l844). Er-
scheintauch Roszner vonNoszenegg
geschrieben. Nacddem R. seine Erziehung
in der Wiener-Neustädter Militär-Aka-
demie erlangt, erhielt er, 19 Jahre alt,
eine Fähnrichstelle im 36. Infanterie-Re-
gimente, aus welchem er nach einigen
Jahren als Oberlieutenant in den
Generalstab übersetzt wurde. Im Treffen
bei Ostrach, im Jahre 1799. tödtlich
verwundet, war er genöthigt, als Haupt-
mann in den Ruhestand zu übertreten.
Nach einigen Jahren trat er wieder in
die active Armee und machte den Feld-
zug des Jahres 1806 mit, verließ aber
im März 1806 als Major wieder die
Dienste. Das Jahr 1809 rief auch ihn
zu den Waffen, und R. kam als Oberst-
lieutenant und Generalstabs-Chef zu den
unter General Am Ende in Sachsen
eingerückten kaiserlichen Truppen. In
dieser Stellung entwarf R. die Pläne
zum Einmarsch nach Sachsen und zu
dem
siegreichen Gefechte bei Lühen. Als
bald darauf Feldmarschall'Lieutenant
Kienmayer das Commando des
Generals Am Ende übernahm, blieb
R. in seiner Stellung und fungirte als
Generalstabschefdes nunmehrigen 11. Ar»
meecorps. Die nächste Aufgabe war,
die Festung Theresienstadt zu sichern, und
den Feind von Böhmen abzuwehren.
Bei den zu diesem Zwecke entworfenen
Operationen bewährte sich N. als tüch-
tiger Generalstabsofficier, sowohl als er
die Vereinigung der Corps des Generals
Kienmayer mit jenem des Generals
Radivojevich ^Bd. XXIV, S. 201^.
am 4. Juli bei Plauen bewerkstelligen
half, als auch in dem Gefechte bei Ge> freed, in das Radivojevich mit dem
Feinde verwickelt war und in welchem
Roßner's geschickte Führung den Feind
mit Zurücklassung von 200 Verwundeten
zur schnellsten Flucht zwang. Dadurch
gelangte unser Armeecorps in den Besitz
von Bayreuth und Franken, und konnte
dem von Dresden über Schleiz vor«
dringenden Könige von Westphalen un.
gehindert entgegengehen. Bei Plauen
wurde am 12. Juli der König geschlagen,
und an dem
siegreichen
Erfolge der der-
mals stattgehabten Gefechte hatte R.
wesentlichen Antheil. Für seine Tapfer»
keit wurde R. außer Capitel mit dem
Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens
ausgezeichnet. Im Jahre 1811 wurde
R. demzufolge in den Freiherrnstand
erhoben. Zur Zeit der Befreiungskriege,
in den Jahren 1813—1813. wurde R.
zu verschiedenen Missionen, dann im
Hauptquartier des Königs von Schweden
verwendet, nach dem Friedensschlüsse zum
General-Adjutanten deS Feldmarschalls
Herzog von Württemberg und nach
dessen Ableben — nachdem er stufen,
weise zum Feldmarschall»Lieutenant vor»
gerückt war — zum Festungscomman-
danten in Arad ernannt, wo er im Alter
von 70 Jahren starb. R. war auch von
mehreren anderen Regierungen decorirt
worden.
Freiherrnstands.Diplom ääo. 24. März
l8 l i . — Hirtenfeld (I .) . Der Militär.
Maria Theresien<Orden und seine Mitglieder
(Wien 1837. Staatsdruckerei, kl. 4«.) Bd. I,
S. 1035. — Lettner uon Leitnertreu
(Theodor Ign.), Ausführliche Geschichte der
Wiener-Neustädtcr Militär« Akademie (Her<
mannstadt 4852, Th. Steinhaussen. s°.) Bd. I,
S. 467. — Wappen. Quadrirter Schild mit
Herzschild, i u. 4: in Blau ein zum Kampfe
gerichteter goldener Löwe mit über den Rücken
geschlagenem Schweif; 2 u. 3: in Noth ein
silberner einwärts gebogener Spikel 'uut einer
rothen Rose, beseitet von zwei silbernen. Im
goldenen Herzschilde sind drei schwarze
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon