Seite - 97 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27

Noth 97 Noth richt von dem u. h. Besuche, ummit Ihre kms. Maje5tät unser Oljllnllöinm am ?. Juni il. I . N73 begnadigte"; — „Zubereitung ank t>e5 rüV. Naisers Majestät IllZrph's II. Zukunft nach Siebenbürgen . . . " ;—„ Rurzgekasste histll- rische Zlnmerknngen unn NrunstM . . ." ; — „Gin Ved aut den hächStsrligen Hintritt Maria Gtzeresill's, Gruzstürstin uud Uünigin u. s. m." (Kronstadt 178t, 8".); — „NAZittenregrln tür die Schulkinder, wie sie sich wohlanständig uerhalten sollen im Hanse, in der Zchule, in der Kirche u. 3. m. Mit einem Anhang, Welcher das güldene A N O und das Ginmaleins umstellt" (Kronstadt 1,774'. 2. Aufl. ebenda 1791. 8<>.). Ueberdieß gab R. noch „UiokatziiL H.. ^.^tai Ar2.ru1n2.tie2 latina." (Ooronas 1739, 8".) zum Ge- brauche der Schulen und von einer Vor« rede begleitet, heraus; ferner führt der Og.t2.i0AUL Vid1iotrl.6La6 8a.ra. ooui. I I I , 26, von Roth an: ^ii et Hauori", und der siebenbürgische Historiker Joseph v. Benkö lBd. I, S. 277^ >, welcher zu den zwei gedruckten Bänden seines Werkes „^ranZ^ivania" noch drei in Handschrift hinterließ, führt im V. Bande. S. 210 bis 281. unter dem Titel i „I>ÄnIi kotli H6Lp0QLioQ62" ausdrücklich deffen Bei' träge zu seinen historischen Arbeiten an. Noch sei hier der bereits im Ein- gange dieser Skizze angedeuteten kost« liehen Sage gedacht, welcher zufolge der Pfarrer von Honigberg als der siebenbürgische Mann ohne Schatten (Peter Schlemihl) im Volksmunde fortlebt. Der Sachverhalt ist folgender: Vor etwa Hundert Jahren (173 l) soll ein Student, Namens Johann Paul Roth, das ist eben unser Honigberger Pfarrer, in Icna studirt haben, nahm aber, statt die Collegien zu besuchen, mit v. Wurzbach. biogr. Lexikon. XXVII. ^ mehreren Collegen die Stunden beim Teufel, wofür dieser sich ausbedungen, daß Derjenige ihm verfallen sei, wer nach vollendetem Lehrjahre am letzten Tage der Letzte aus der Schule gehe. Als der letzte Tag gekommen war, gab ihnen der Teufel — was er sonst nie that — das Geleite bis zur Thüre, und alsR 0 th, der zufallig der Letzte war, bei der Thüre sich befand, da rief der Satan: „Roth. Letzter, du bist mein'." Der Mond schien eben herrlich in's Gemach. Roth aber sich ihm entwindend, rief dem Teufel zu: „Der nach mir kommt, ist Dein", und so war dem Satan nur Roth's Schatten in den Händen ge- blieben. Roth aber, der Pfarrer ohne Schatten, hatte eine so segensvolle Wirk» samkeit entfaltet, daß fick der Schluß der Sage in folgende Pointe auflöste: „Wohl fehlte ihm derSchatten. denn e r war ganz ein St rah l des Lichts!" Diese allerliebste, ja durch ihre Pointe wirk. lich reizende Sage wurde auch in einem artigen Gedichte behandelt, welches Herausgeber dieses Lexikons in einer handschriftlichen Sammlung von Sagen und Märchen, welche ei von einem mit culturhistorischen Arbeiten sich bcschäs'ti' genden Freunde entlehnte, mit der Chiffre I . d. I . unterzeichnet, vorfand und der Verbreitung in weiteren Kreisen werthhielt. Schließlich sei noch bemerkt, daß infolge R.'s letztwilliger Anordnung das Kronstädter Gymnasium in den Besitz seiner auserlesenen Bibliothek, die über 1209 Bände zählte, ferner mehrerer Handschriften zur vaterländischen Ge« schichte, vieler mathematischer Instru- mente und einer werthvollen Sammlung von Porträten und Kupferstichen gelangte. S iebenbürgische Quartalschrift, IV, S. 9t—94. — Dück's Geschichte des Kwn« städter Gymnasiums, 2. 88—93.