Seite - 135 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Bild der Seite - 135 -
Text der Seite - 135 -
Rothschild, Maier Ans. 133 Rothschilds Maier Karl
gen Viertel die Einzige zu sein, welche alle
vier Wochen weiße, saubere Gardinen an
ibre kleinen Fenster aufsteckt. Das ist ihr
Stolz! Sie verläßt die liebe Heimat nur,
um in A n se l m's Prachtgärten, die Königin
der Nacht blühen zu sehen, oder ein neues
Gemälde zu betrachten, das der Sohn neben
Oppenheim's berühmter „Susanne" pla-
cirt. An demselben Tasse wird sie ausathmen,
glaub' ich. wo Lätitia Bon aparte stirbt.
Wie ähnlich sind beide! Und wieder, welch
ein Contrast, riesengroß wie die Welt!" Als
sie starb, war sie 94 Jahre alt. In den
letzten Jahren, als sie schon sehr an den
Ungemächlichkeitcn des Alters litt. stritt sie
eines Tages mit ihrem Arzte über die Unzu»
länglichkeit seiner Mittel, die keineswegs die
^ehosste Erleichterung geschafft hatten. „Was
wollen Sie aber nur?" »ersetzte der etwas
aus der Fassung gebrachte Hausarzt, „ich kann
Sie leider nicht jünger machen". — „Sie
mißverstehen mich", erwiederte voll Ruhe die
Matrone, „ich will ja auch nicht, daß Sie
mich jünger, sondern nur, daß Sie mich
älter machen". In ihrer 42jahrigen Ehe
gebar Gudula ihrem Gatten Maier Am«
schel außer den oben erwähnten fünf Söh»
nen auch fünf Töchter. Charlot te, Isa,
oel la, Babette, Ju l ie , Henriettc.
welche in die Familien WormS, Bey fuß.
Sichel, Monte f iore ^vergl. die Stamm»
tafel^ heiratheten. sCohen (S. I.). Muster»
Haftes Leben des. verewigten Herrn Bankiers
Maier Amschel Rothschild. Mitglied des Frank-
furier Wahlcollegiums. als Denkmal für die»
fen edlen Israeliten allen edlen Freunden der
Tugend gewidmet. (Diese Schrift kam nie in
Handel und eristkt nur in sehr wenigen Erem»
plaren.) — Gartenlaube (Leipzig, Ernst
Keil. gr. 40.) jlj63, S. 584 u. 385, im Auf»
sahe von G. 3. Kriegk: „Die Iudengasse
in Frankfurt am Main u. s. w." — Graf»
fer (Franz). Jüdischer Plutarck, oder bio>
graphisches Lexikon der markantesten Man»
ner und Frauen jüdischer Abkunft . . . mit
besonderer Rücksicht auf das österreichische
Kaiserthuin (Wien 1848, Klopf u. Eurich, 8».)
Erstes Alphabet. S. 178.- „Rothschild Maier
Anselru. der Vater". — Das Haus Roth«
schild. Seine Geschichte und seine Geschäfte
(Prag und Leipzig l837, Kooer, 8".) Bd. I,
S. 89-113.- „Anfänge deö Hauses Roth.
schild". — Rum burger Zei tung t868,
Nr. 34. im Feuilleton: „Rothschild. Eine
distorisch'biografthische Skizze". — Wände, r er (Wiener volit. Blatt, Fol.) 1K68. Nr. 284,
im Feuilleton: „Rothschild. Eine historisch»
biographische Skizze". (Tiese. oder doch eine
ähnliche Geschichte über dcn Ursprung des
Reichthums und der Firma Rothschild,
welche sich natürlich auf d?n allen Maier
Amschel. den Vater der nachmals so be.
rühmt und reich gewordenen Söhne Anselm
Maier. Salomon Maier, Naid.-. n Maier,'
Kar l Maier und Ionas Mairr bczieht.
erzählt Aler. DumaS (Vater) in seinen
ReiseErinnerunqen; sie wurde dcinn weiter
ausgeschmückt, machte drn Ncg aus Paris
als „Correspondenz ääo. Paris 4l. Dctober"
in dem Wiener „Wanderer" und auö diesem
die Runde in allr großen und kleitun, guten
und schlechten Blätter uno Blättchen, welche
vom Tiebstahl und Raube leben.) — Por-
trat. Dasselbe im Holzschnitt mit der Unter«
schrifi: „Maier Amschel Rothschild, Urheber
der Geldmacht der Roihschilde". im Werke
von Franz Otto: „Das Buch berühmter
Kaufleute oder der Kaufmann zu allen Zeiten"
(Leipzig und Berlin, zweiter u. verm. Abdruck
<87l). Otto Spamer, gr. 8".) S. 539 — und
auf S. 549 das Bild : „Landgraf Wilhelm IX.
und Amschel Rothschild".^
14. Maier Kar l Freiherr von Roth,
schild (geb. in Frankfurt a. M. 3. August
1820), ein Sohn des Freiherrn Karl Maier
von Rothschild, ehemaligen Chefs des
Rothschild'schen Bankhauses in Neapel, aus
dessen Ehe mit Adelheid grd. von Herz.
Gegenwärtig Chef des Frankfurter Hauses.
Herlebte einen großen Theil seiner Kinoer
und Iünglingt'iahre mit seinen Eltern in Ita°
lien. Als sein Vetter Baron Anselm, der
damals die Geschäfte des Hauses in Frank-
furt u, M. leitete, im Jahre l85I nach Wien
üoerfirdelte, irat Baron Maier Kar l an
die Spitze feines Hauses in Frankfurt a. M.,
leitet die Geschäft? desselben und bat durch
sein reelles Vorgehen sich das volle Velirauen
der dortigen Einwohnerschaft erworben. Diese
wählte ihn auch zum Repräsentanten für den
norddeutschen Reichstag. Ueber die Wirksam»
keit des Freiherrn M aierKa rl in demselben
drückt ein Berichterstatter sich folgendermaßen
aus: „Herr uon Noth schild vertrat daä
Unglück seiner tiefgebeugten Vatcrstadi (1866)
im Sinne der stolzen Einwohnerschaft drrseb
ben und das Schweigen eines M.mneö uon
seiner Geltung mag von Manchen als eine
beredtere Sprache angesehen worden sein, als
wenn der Baron seinen Abneigungen durch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon