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Nothschild 140 Nothschild
1?. Salomon Freiherr v. Nothschild,
s. d. besond. Biographie S. l i6.
!II. Wappen der Serren und Freiherren von
Rothschild. Das mit dem Adel S.Diplom
(läo. 23. März lsl? verliehene Wappen be<
stand aus einem quadrirten Felde, l und 4:
in Gold wies einen aus der Theilungslinie
hervorgehenden halben schwarzen Adler mit
ausgespannten Schwingen und von sich ge-
streckter Kralle; 2 und 3: in Blau einen aus
dem Schilvesrande hervorlangenden entblößten
Arm, welcher vier Pfeile in seiner Faust hält;
auf dem SchildeSrande ruht ein rechtsgekchr-
icr goldgekrönter Turnierhelm, aus dessen
Krone ein Adler mit ausgespannten Schwin«
gen hervorwächst. Die Helm decken sind
rechi5 schwarz mit Gold, links blau mit Sil-
ber unterlegt. Das mit dem Fr ei Herrn«
Dip lom ääo. 29. September 1822 verlie-
hene Wappen unterscheidet sich nicht unwe»
sentlich von dem früheren. Es ist ein qua«
drirter Schild mit Mittelschild. Der Mittel«
schild zeigt in Roth rinc rechtsgekehrte Tartsche.
Die Felder des Hauptschildes sind 1: in Gold
ein einfacher schwarzer Adler mit offenem
Schnabel, rothausgrschlagener Zunge, aus»
gespannten Flügeln und von sich gestreckten
Waffen; 2 und 3: in Vlau ein aus dem
Schildesrande hervorgehender entblößter Arm.
dessen Faust fünf weißbesiederte, mit den
Spitzen abwärts gekehrte Pfeile hält; 4: in
Gold ein aufrecht stehender Löwe von natür«
licher Farbe mit offenem Nachen und roth-
ausgeschlagener Zunge. Auf dem Schilde ruht
die Freiherrnkrone, auf welcher sich drei ge«
kröme Turnierhelme erheben. Auf der Krone
des mittleren, in's Visir gestellten Helms steht
der Aoler, wie er Feld i beschrieben worden;
auf der Krone des rechten, nach innen zuge-
kehrten Helms schwebt zwischen zwei Büffel-
Hörnern, deren rechtes golden über Schwarz
und linkes schwarz über Gold quergetheilt ist,
ein goldener Stern: aus der Kvone des lin«
ken. gleichfalls nach innen gewendeten Helms
wallen drei Straußenfedern, eine silberne
zwischen blauen, empor. Die Helm decken
oeS rechten Helms und des mittleren zur
Nechten sind schwarz mit Golo. des linken
und des mittleren zur linken Seite sind blau
mit Silber unterlegt. Schild Halter. Rechts
ein aufgerichteter goldener Löwe mit offenem
Rachen, rothausgeschlagener Zunge, der mit
den Vorderpranken den Schild anfaßt; links
ein silbernes Einhorn, das mit den Vorder-
füßen den Schild hält. Devise. Unter dem ! Schilde zieht sich ein rothweißes Band hin
^ auf welchem mit schwarzen römischen Buch«
! staben die Worte stehen: „(ÜoQooi'cliI., Inttz>
^ Fritaä, luäuätria,". Eine Abbildung dieses
! Wappens im Holzschnitt, aber nicht seht
! deutlich, enthält das im Otto Spame r'schen
^ Verlage in Leipzig im zweiten Abdruck er«
! schienene „Buch berühmter Kaufleute" von
^ Franz Otto auf S. 638. — Nicht uninteres.
sant dürfte es sein, den bei der ersten Adels,
Verleihung im Jahre 4817 von der Familie
selbst vorgelegten Wappenentwurf, der aber
von der Wappencensur nicht angenommen
worden, nebst der denselben begleitenden,
auch von den Notb schild's selbst gegebenen
Erklärung kennen zu lernen. Da der Heraus»
geber dieses interessante Originaldokument
vor sich liegen hat, gibt er dessen genaue Be°
schreidung. Das von den Rothschild vor«
gelegte Wappen bestand aus einem vierfeldri'
Schilde mit Herzschild und Schildhaltern.
1: senkrecht von Roth und Gold getheiltes
Feld. I n der goldenen Hälfte schaut aus der
Theilungslinie ein halber schwarzer Adler mit
offenem Rachen, ausgestreckter rother Zunge
und von sich gestreckter Pranke hervor. (An<
spielung auf das k. k. österreichische Wappen);
2: in Roth ein nach innen schreitender gol-
dener Leopard mit erhobener rechter Vorder«
pranke (Anspielung auf das königl. englische
Wappen); 3: in Silber ein aus dem unteren
Schilde hervorwachsender goldener Löwe mit
üderscklagenem Schweife (Anspielung auf das
churfürstlich hessische Wappen); 4.- in Blau
ein aus dem äußeren Schildesrande hervor«
schauender entblößter Arm, dessen Faust fünf
weißbefiederte Pfeile hält (Symbol der Einig»
keit unter den fünf Brüdern). Herz schild.
Ein rother Schild ohne Emblem (Rothschild).
Schi ldhalter: Zur Rechten ein Jagdhund
(Symbol der Treue); zur Zinken ein Storch
(Symbol der Frömmigkeit und des Glückes).
' Auf dem Schilde ruht eine goldene Adels«
kröne, aus welcher der in 3 beschriebene gol-
dene Löwe hervorwächst.
IV. Die Münzsammlung des Hauses Nothschild.
Ein Nothschild'schcr Frankfurter Thaler. Der
Esel des Hauses Rothschild. Schon in der
Lebensskizze von Maier Anselm Roth.
schild sS. 132, Nr. i3^, dem Stammvater
des Hauses. ist von dessen Vorliebe für
Münzen und von dessen Tüchtigkeit in der
Münzkunde, welche ihn eben dem hessischen
Landgrafen Wi lhelm näher und ihn so
eigentlich auf die erste Stufe zu seinem und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon