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des kön. preuß. General'Lieutenants Curt
von Höbe, am 16. Mai 5822 erlosch. Auch
die croatische Linie ist bereits erloschen, und
nunmehr ist die Familie in Preußen und
Kram, in welch letzteres Land sie neuester
Zeit durch Heiraih gelangte, ansässig. Der
heutige Familienstand ist: Phi l ipp Freiherr
von Roschüh.Rothschütz (geb. l3. April
<8l2), vermalt (seit 3. November l835) mit
Friederike pctronessa geb. von hungs aus dem
Geschlechte derer Hund zum Busch. Aus
dieser Ehe stammt ein Sohn Nikol. August
Emi l (geb. 8. August 1836). vermalt (seit
5. Mai 1859) mit Anlonie geb. Gräsin kich>
tenberg (geb. 5. Mai 1841). Der Baron lebt
mit seiner Gattin auf ihren Besitzungen zu
Lichtenberg und Sonnect bei Pösendorf in
Krain, und stammen aus dieser Ehe die Kin«
der: Anna Mar ia (geb. 8. April 1860).
Antonia (geb. 24. Februar 1862). Phi l ipp
(geb. 2. Juli 1864) und Siegfried (geb.
im März 1867). Außerdem leben noch ein
Bruder des Großvaters und zwei Vettern.
Der Erstere, Franz Joseph (aeb. 7. Sep>
tember 18l)3), war Pfarrer zu Hcinrichswalde
in Preußisch'Schlefien; die Letzteren sind:
Joseph (geb. 10. August 1814) und Jo-
hannes (geb. 20. December 1821). Welcher
Linie der Maria Theresien-Ritter Georg
Sigmund Freiherr von Roth schütz ange«
hört, ist nirgends angegeben; allem Anschein
nach der vielleicht eben mit ihm erloschenen
croatischen.
Rott, Karl Mathias (Schauspie-
ler, geb. zu Wien am 23., n. A. am
-28. Februar 1807). Im Jahre 1847,
damals 10 Jahre alt, war Ro t t Orga-
nist in der Kirche „Maria Geburt" auf
dem Rennwege in Wien. Zwei Jahre
spater kam er als Sangerknabe in das
Hof'Operntheater und sang in Mozart 's
„Zauberstöte" einen der Genien. Da er
frühzeitig mutirte, wirkte er im Alter
von 13 Jahren als Bassist im Chöre des
Hof.Operntheatcrs mit. Daselbst blieb
er bis 1824, in welchem Jahre, nachdem
das Hof'Operntheater geschloffen worden,
er eine Stelle als Cellist im Orchester des
Preßburger Theaters annahm. Im Jahre
1827 begab er sich mit Director Stöger nach Triest, spater nach Gratz, dann
wieder nach Preßburg und Gratz, und
daselbst war es. wo er die Musik zu
Nestroy'ä sBd. XX, S. 204) erstem
dramatischen Versuche: „Die Verbannung
aus dem Zauberreiche". schrieb. Von
Gratz kam er im Jahre 1832 nach Wien
in's Iosephstädter Theater und blieb
daselbst bis 1836, als nämlich der dama-
lige Director, Notar Scheiner, bei
Nacht und Nebel geflüchtet war. Nach.
dem nun Rott einige Male im Burg-
theater als Gast aufgetreten war, begab
er sich darauf nach Pesth und dort ent«
schied sich seine eigentliche schauspielerische
Richtung, durch welche er seinen Ruf in
der Bühnenwelt begründete. Der Di»
rector des Pesthcr deutschen Theaters
hatte nämlich Raimund sBd. XXIV,
S. 234) zu einem Gastspiele erwartet,
welches Raimund mit dem „Ver«
schrvender" beginnen sollte. Indessen
hatte sich Raimund, wie dieß in seiner
oben citirten Biographie erzählt wird.
in einem Anfalle von Melancholie selbst
den Tod gegeben. Da half Rott dem
Director aus seiner Verlegenheit, indem
er die Raimund zugedachte Rolle des
Valent in übernahm und damit einen
durchschlagenden Erfolg erzielte. Sein
Weg war ihm nun vorgezeichnet und
als „Naimund.Nachahmer" hatte er sich
zunächst Bahn gebrochen. Später freilich
entwickelte er sich als Charakterspieler,
der auch selbständige Gestalten mit er»
greisender Wahrheit schuf, wodurch sein
Name als Künstler auch auf auswärtigen
Bühnen bekannt wurde. Zunächst spielte
er nach und nach alle Raimund'schen
Rollen ab, gab mit denselben Gastspiele in
Berlin, auf mehreren kleineren Bühnen
in Ungarn, bis ein glücklicher Zufall seine
Nebersiedlung nach Wien vermittelte. Zu
Beginn der Sommersaison des Jahres
v. Wurzbach. biogr. Lerilon. X^VII. Mdr. 4. April !5?4.) 10
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon