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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 150 -
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Nott Nott SchauspielergesellschaftfürdasinKaschau zu errichtende Theater zusammenzustellen. Rott gefiel dem Grafen so sehr. daß er ihn, nachdem ihn Bauer le dem Grafen warm empfohlen hatte, bei seiner Gesell« schaft als ersten Liebhaber mit ansehn« licher Gage anstellte. Rott begab sich nun nach Kaschau, wo er bald der Lieb« ling des Publicums wurde. Im Sommer 1818 spielte er mit der Gesellschaft des Grafen in Eperies und Bartfeld. Beson- derS an letzterem Orte zeichnete ihn die Badegesellschaft auS und der anwesende Adel lud ihn oft ein, in seinen Privatcir« keln zu declamiren. Der über diese Gunst» bezeugungen eifersüchtig gewordene Graf Pechy untersagte nun Rott diese Pri« vatdeclamationen.Diedarüber aufgeregte Badegesellschaft ruckte sich am Grasen, indem sie beim nächsten Auftreten Rott mit namenlosem Applause, hingegen die Schauspielerin D ... g. die Geliebte deS Grafen, mit Pfeifen und einem beispiel- losen Gejohle empfing und nicht zum Spiele kommen ließ. Der darüber er- grimmte Graf Pechy entließ — ganz nach ungarischen Rechtsbegriffen — am nächsten Tage die ganze Gesellschaft, indem er nach solchen Vorgängen die Contracte für aufgelost erklärte! Ein Recht in Ungarn zu finden, ist noch heute eine schwere Sache. Rot t war also auf sich selbst gestellt. Wohl trug ihm eine reiche, von seiner stattlichen Persönlichkeit angezogene Fürstin an, sie nach Iassy als Gesellschafter zu begleiten, aber Rott zog seine Unabhängigkeit dem vergolde« ten Frohndienfte vor und kündete — um sich aus der Geldverlegenheit zu reißen — ein Declamatorium an, das auch so glänzend ausfiel, daß es ihm nahezu tausend Gulden einbrachte. Mit dieser Summe in der Tasche, gerieth er in das Nebenzimmer, in welchem eine Gesell« schast mit einem Hazardspiel sich unterhielt. Rott hatte ja viel Geld in der Tasche, die Gesellschaft merkte auch bald. daß ein Huhn zu rupfen war, kurz, Rott ver. lor in kurzer Zeit seine ganze Einnahme und stand wieder rath« und geldloS da. Unter den Zuhörern seiner Declamation hatte sich auch der polnische Graf Skarbek — der nachmalige Erbauer des nach ihm benannten Theaters in Lemberg — befunden, der auch Zeuge seineS Spielunglücks gewesen. Der Graf nahm sich Rot t 's in seiner Bedrängniß an, empfahl ihn an den Director des Lemberger Theaters, Kratter sBd.XIII, S. 544^, bot ihm auch sonst Hilfe und Rott reiste von Bartfeld über die Kar- pathen nach Lemberg. Die Empfehlung des Grafen verschaffte ihm freundliche Aufnahme von Seite Kratter's und seines Mitdirectors Bat ta , und Rott trat bald als I aro mir in Gr i l lp ar« zer's „Ahnfrau" und Hugo in Mül l - ner's , Schuld" und wurde — dieseö Mal wohl mit schmaler Gage— engagirt. Aber an Krat ter und dem schon da» mals berühmten polnischen Schauspieler und DichterKaminSki lBd.X,S.417) fand er zwei Männer, die ihm voll Theil- nähme entgegenkamen und ihn in seinem Berufe. nachdem sie sein bedeutendes Talent erkannt, nach Kräften förderten. Auch in Lemberg gewann er bald die Liebe deS Publicums. Von da auS machte er einen Ausstug nach Brody, wo er drei Declamationsabende veranstaltete, die ihm eine bedeutende Einnahme ein» brachten. Aber auch diese ging am Spiel- tische verloren und R. hatte kaum so viel gerettet, um seine Rückreise nach Lemberg bewerkstelligen zu können. In Lemberg verweilte nun R. noch mehrere Monate, aber ,ein durch einen Treubuch herbei- geführtes, fast tragisches Ereigniß". wie
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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