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4838). Kam noch als Kind nach Rozmi»
tal, wo er seine Jugend verlebte. Da er
frĂĽhzeitig seinen Vater verlor, ĂĽberwachte
die Mutter seine Erziehung und brachte
ihn dann nach Prag in's erzbischöfliche
Seminar. Auf dem Altftädter Gymna«
sium sehte R. seine Studien fort, hörte
an der Prager Hochschule die philosophi«
schen Disciplinen und wendete sich dann
der Pädagogik zu, für welche er besondere
Neigung fühlte. Anfänglich wirkte er als
Erzieher in verschiedenen Familien, dann
wurde er im I . 1831 provisorischer Leh.
rer der oechischen Sprache an der höheren
deutschen Realschule in Prag, welche Stelle
ihm im Jahre 1836 bleibend verliehen
wurde. Bald darauf begann er zu kränkeln
und zuletzt erlag er seinen Leiden im Alter
von erst 34 Jahren. Schon im Jahre
1847 begann seine literarische Thätigkeit,
indem er eine Schrift Dr. Bolzano'S
Md. I I , S. 33^ in's öechische übersetzte
sdie bibliographischen Titel der Werke
folgen weiter unten^. Nun gab er in den
Jahren 1848—1837 eine Reihe von
Iugendschriften, theils Original, theils
Uebertragungen vorzĂĽglicher deutscher
BĂĽcher dieser Gattung heraus, welche
zu den besten Arbeiten der oechischen Lite«
ratur auf diesem Gebiete gezählt werden.
Unstreitig sein bedeutendstes literarifcheS
Unternehmen ist aber die Herausgabe
der altböhmischen Bibliothek (Lidliotbk».
LtaroesLkä.). von welcher in den Jahren
1833—1836 sieben Theile, bedeutende
Schriften älterer böhmischer Schriftsteller
enthaltend, erschienen find. Auch versuchte
er es mit der Herausgabe einer illustrirten
Iugendschrift: „Goldene Aehren" (-lato
KIa8?), wovon er jedoch nur einen Jahr«
gang (1834) herausgegeben hat. Ferner
war er Mitarbeiter an den beiden pädago«
gischen Zeitschriften 58K0I2.* und „8K0I2.
H Zivot", welche letztere er auch mit« begründen half. I n der letzten Zeit, ja
noch auf seinem Sterbelager arbeitete er
an einem Lehrbuche der oechischen Sprache
fĂĽr Deutsche und hatte zu diesem Behufe
eine ĂĽberaus werthvolle, in ihrer Art
als Unicum dastehende Sammlung aller
biS auf die Gegenwart erschienenen böh.
mischen Grammatiken mit bedeutendem
Kostenaufwands sich angeschafft. Die
Titel seiner Originalschriften sind: „ZA-
HanH^. ^ 0 na« ?»i?<)« mUHs-V", d. i.
Räthsel. Für unsere liebe Jugend (Prag
1849; 2. verm. Aufl. 1832; 3. veränd.
Aufl. 1834; 4. Aufl. 1862, 18".); —
a möäckOV«) d. i. Aesop der Weise in der
Sclaverei. LeseftĂĽck fĂĽr Volk und Jugend
(Prag 1830, mit 4 Bildern; neue Aufi.
1833, 46".); —
, d. i. Sittenlehre in sechisch-slavi«
schen Sprichwörtern. Für die reifere Iu»
gend . . . (ebd. 1831, 8".); — „Nauka
0 «?o5ovF5H veHssä a säsi«Fk<i65", d. i.
Die Lehre von den Redefiguren und Tro»
pen (ebd. 1831,16".); —
Ko?", d. i. Der Declamator fĂĽr die Iu .
gend in Gymnasial« und Realschulen
(Prag 1832; 2. verbeff. Aufi. 1833,
160.); __ ^Hf/H^ ^aMsH. i^s^T-a
vs ^66^ ^'sHn6nH?H" 5 d. i. DaS nasch«
hafte Wenzelchen. Lustspiel in 3 AufzĂĽgen
(ebd. 1832,16<>.); —
, d. i. Altböhmische Bibliothek. Für
die nach höherer Ausbildung strebende
Jugend (ebd. 1833—1836, 46".); der
1. Theil enthält Kato's Denksprüche in
der oechischen Uebersetzung des Comenius;
die Rede des Isokrates von den
Pflichten in der Uebersetzung des Daniel
Adam von Veles lav in; — Cicero'S
Paradoxen; desselben von der Freund«
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon