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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 204 -
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Auben 204 Buben Hermann Schmidt'S gleichnamigem Drama steht und dessen Hauptscene bei der Aufführung jedesmal nach R.'s Bilde gruppirt und gestellt wurde. Als Rüben im I . 1863 mehrere seiner Cartons in Brüssel ausgestellt hatte, wurde er von dem Könige der Belgier mit dem Ritter« kreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet, überdieß befitzt er österreichischer SeitS den Franz Ioseph-Orden und den Orden der eisernen Krone 3. Classe, dann das Ofsi- cierSkreuz des mexikanischen Guadeloupe« Ordens und das Comthurkreuz deS päpft» lichen Gregor-Ordens. Als Künstler ist R. im Ganzen nicht fruchtbar und wurde ihm seine Langsamkeit im Schassen von seinen Gegnern sonderbarer Weise zum Vorwurfe gemacht, denn sie vergaßen, daß er nie Dutzendarbeit geliefert, wie das bei den gefeiertesten Namen der Kunst in der Gegenwart leider Unsitte geworden. Rüben ist vorherrschend Stimmungsmaler und als solcher einer der Ersten. Er versteht es, durch feinen Ausdruck der Gesichtszüge, durch eine überaus zarte Luftstimmung und cha- rakteristische Ausführung der Localitäten seinen lyrischen Farbengedichten — wie man seine Bilder am charakteristischesten nennen kann — eine vollendete Harmonie zu geben. In seinen Bildern spricht sich immer der Gedanke klar aus, sie be- dürfen keines Commentars; dabei blüht auS ihnen eine Gemüthsinnerlichkeit hervor, welche schnell in den Gemüthern der Beschauer Wurzel faßt. Luftton. Wolkengebilde stimmen immer harmo» nisch zusammen, und die Beleuchtung in seinen Bildern ist — ohne alle Effecte — so wahr und scharf der Natur abge» lauscht, daß man die Tageszeit seiner Bilder auf's erste Anschauen hin errath. Von feiner Persönlichkeit — als er noch im vollen Mannesalter stand — cntwer» fen die Frankl'schen„Sonntagsblättei" (1842, S. 771) eine trefflich geschriebene Silhouette. Professor Sö l t l aber in seinem Buche: „Die bildende Kunst in München" charakterifirt ihn folgender« maßen: „Rüben ist Lyriker und Ro« mandichter in allen seinen Schöpfungen; seine Gemälde sind Lieder, durch welche der Hauch der Sehnsucht, stiller Freuden und Trauer weht, der die tiefsten Saiten der Seele berührt". Rüben hat sich mit einer der schönen Töchter der vielge« feierten Wirthin von Frauen«Chiemsee, Frau Thumser (gest. an der Cholera zu München, 36 Jahre alt, am 10. Sep. tember 1873. Vergl. Allgemeine Zeitung vom 18. September 1872) vermalt. Eine andere Tochter heirathete den berühmten Maler Max HauShofer ^Bd. VIII , S. 87^. Frauen-Chiemsee war in den Dreißiger« und Vierziger «Jahren daS Eldorado der Münchener Künstler, die sich da den Sommer über zusammen zu finden pflegten, um daselbst die Stu- dien der eben nur diesem See eigenthüm« lichen Sonnenuntergänge und Luftftudien zu machen, und diese herrlichen Tage eineS lieblichen Künstlerlebens sind in einer Künstlerchronik durch Wort und Lied gefesselt, welche noch bis 1872 bei der Wirthin in Frauen wörth aufbewahrt war, im letztgenannten Jahre aber vor dem VandaliSmuS der Reisenden in Si« cherheit — wohin weiß ich nicht — gebracht werden mußte. AuS obiger Ehe des Directors Rüben stammen mehrere Söhne, deren ältester, Franz, sich der Kunst seines Vaters gewidmet und von dem der folgende Artikel handelt. Bohemia (Prager polit. und bellelrist. Blatt, 40.) I85S. Nr. 28t. in der Beilage; 18so. Nr. 487, S. 308. in der „Local. und Pro. vmzial.Cbronir"; 1868. Nr. 4, S. 32: «Ar- tistisches". — Förster, Geschichte der deut. schen Kunst (Leipzig l860), Bd. V, S. 42, 48,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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