Seite - 212 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
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gann, ging er als Eholera»KreiSarzt in
den vorbenannten Kreis zurück, wo er
bis gegen Ende November g. I . thätig
blieb. Von früher Jugend an lieble er
die Literatur, und als er zur Fortsetzung
seiner Studien nach Prag kam, verlegte
er sich mit großem Eifer auf daS
Studium der heimischen Literatur und
Sprache, worin er von mehreren Seiten
gefördert wurde. Besonders fleißig be>
suchte er die Bibliothek des böhmischen
Museums, gewann allmälig eine beson-
dere Vorliebe für den Bibliotheksdienst,
und nachdem er denselben längere Zeit
unentgeltlich versehen, erhielt er im Jahre
1842 die Stelle eines Bibliothek-Assisten-
ten bei dem böhmischen Museum, wo sich
ihm bald der Bibliothekar W. Hanka
^Bd. VII , S. 301^ in fördernder Weise
zuwandte. I n den Jahren 1830—4832
besorgte 3i. überdieß unentgeltlich das
Verlagsgeschaft der oechischen klaüea.
Im Jahre 486l wurde R. in Würdi-
gung seiner Leistungen im Bibliotheks«
dienste zum zweiten Bibliothekar bei
dem böhmisciPn Museum ernannt, welche
Stelle er bis zur Stunde bekleidet.
Außerdem ist er nach verschiedenen Rich»
tungen thätig; so ist er Mitarbeiter der
böhmischen Musealzeitschrift, in welcher
unter anderem seine Abhandlung:
o LpiLu il.r. I^a/. H>as?'n,5^s^o:
on tke KsU^iong Nistor^ ok
tke Iiavonio^atiouL") d. i. Bemerkun«
gen über die Schrift des Grafen Val.
Krasi i iski über die Religionsgeschichte
der slavischen Völker (1830, I I , S. 318).
gedruckt steht. Andere Arbeiten verschie«
denen Inhalts veröffentlichte er in den
d. i. Zeitschrift der böhmischen Aerzte;
im Hla8) d. i. die Stimme, u. s. w. Ein
Freund der Natur, beschäftigt er sich
überdieß mit der Botanik und gibt frem« den Botanikern oft zuverlässige Andeu-
tungen auf ihren botanischen AuSftügen.
— Ruda ist mit Joseph« Machorka
(geb. zu Prag 31. März 1806) verhei-
rathet, welche auch unter die Schriftfiel«
ler gegangen ist und ein Lotteriebuch,
betitelt: „I^sT-es, H?H naHH'6 a
ss s H?'?/ zl/«aic???l", d. i. Die
Lotterie, eine Hand voll Hoffnung und
ein Sack voll Ungewißheit, oder was ist
die Lotterie? Sollen wir in dieselbe setzen?
Welches Glück können wir von diesem
Spiele erwarten? Mit vielen Zahlen-
tafeln (Prag 1863. Selbstverlag, gr.4".)
herausgegeben hat. Ferner bereicherte sie
die öechische Literatur mit einem Tabak«
buche, betitelt: „Möeii H«?^av^ ä s?5«-
Favzf e 5. 6.", d. i. Der Rauch« und
Schnupftabak u. s. w. (Prag 1864. ölv-
näs, 12"., mit 4 Tafeln), worin sie die
Tabakpflanze und ihren Bau geschichtlich,
naturhistorisch. diätetisch, medicinisch,
landwirthschaftlich und von legislativer
Seite erörtert. Dieses Buch hat ihr
Gemal herausgegeben. Sie ist auch Mit»
glied des amerikanischen Damenclubs.
8l0V2,ik Q»Q02^. üsä^tor Dr. 3?i-»Qt.
I^aä. Nis3si>, d. i. Conversations'Lerilon.
Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag
1839. Kober. Ler. 8".) Bd. V I I , S. 773. -
Noch ist erwähnenswerth: Nssina de Ruda
(geb. in Ungarn um daß Jahr 1833), eine
geschickte Sängerin, die bereits auf mehreren
Bühnen des Continents gesungen hat. Ihr
eigentlicher Name ist Bogya. Ihr Vater
war Hilfsämter»Director bei einer ungarischen
Behörde und kam zu Anfang der Fünfziger»
Jahre mit seiner Familie nach Wien, wo seine
Tochter Rosina. die Talent für den Gesang
zeigte, von dem damals in Wien sehr gesuch«
ten Gesangslehrer Catalano die künstle»
rische Ausbildung erhielt. Sie machte gute
Fortschritte und wurde im Jahre l858 unter
ihrem Familiennamen de Bogya Mitglied
der Pesther National»Oper. Dann vertauschte
sie denselben mit dem Namen de Ruda,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon