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ruhen zwei zueinander gekehrte gekrönte Tur>
nierhelme. Die Krone des rechten Helms trägt
einen schwarzen, einfach Mummelten Adler
mit offenem Schnabel, rothausgeschlagener
Zunge und uon sich gestreckten Fängen; jene
des linken drei wallende Straußenfedern, eine
silberne zwischen zwei rothen. Die Helm»
decken sind beiderseits roth, mit Silber belegt.
Rlldzinsky, siehe: Rltdczinsky, Karl
Rueber von Ruebersburg, Heinrich
Freiherr (k. k. General«Majo r und
Ritter des Maria Theresten.Ordens, geb.
zu Leipnik in Mahren am 20. Jänner
1783, gest. zu Baden bei Wien am
4. October 1837). Sein Vater Franz
Rueber. als General-Major und Fe-
stungscommandant zu Legnago im Jahre
1829 verstorben, hatte als Oberstlieute-
nant im k. k. Infanterie-Regimente Graf
d'Argenteau im Jahre 1813 den öster»
reichischen Adelstand erhalten. Darauf
ist der in den verschiedenen Nekrologen
besonders betonte „alte Adel" der Fa-
milie zurückzuführen. Im Alter von
13 Jahren trat der Sohn Heinrich
als Cadet in das Infanterie-Regiment
Schröder Nr. 7, mit welchem er die Feld.
züge 1799—1801 und 1803 mitmachte
und in dieser Zeit zum Oberlieutenant
vorrückte. Im letztgenannten Feldzuge
wurde R. Compagniecommandant und
zeichnete sich in der Schlacht bei Caldiero
am 31. October 1803 besonders aus,
indem er den Laufgraben vor den Ver>
schanzungen bei dem Eingänge des Thal«
weges nach OoloAnola. dassa mit großer
Tapferkeit vertheidigte. Im Jahre 1808
wurde er in das neu errichtete 4. Jäger-
Bataillon eingetheilt und nach der Schlacht
bei Aüpern dem von dem Oberstlieutenant
Scheible befehligten Streifcommando
beigegeben. Auf einem dieser Streifzüge
zeichnete er sich bei Mauthhausen bei
Wegnahme der mit einem Fort und star» ken Verfchanzungen versehenen Tabor«
insel in der Nacht vom 4. auf den 3. Juni
1809 durch ganz besondere Bravour aus,
indem er, weit über die erhaltenen Befehle
vorgehend, durch seinen persönlichen Muth
die bereits schwankend gewordene Mann»
schaft neu entflammte, nach zwei schon
zurückgeschlagenen Angriffen einen dritten
wagte, in welchem er siegte, das Fort
nahm und die ganze Besatzung, Bayern
und Franzosen, mit Artillerie und Be«
spanimng kampsunfähig machte. R. wurde
für diese Waffenthat, bei welcher er über-
dieß schwer verwundet wurde, im Jahre
1810 mit dem Ritterkreuze des Maria
TherefieN'Ocdens ausgezeichnet. I n der
Folge kam R. als Hauptmann in das
Infanterie.Regiment Iellaeio. Als solcher
gab er neue Beweise seiner Tapferkeit
am 26. October 1813. indem er mit nur
zwei Compagnien die 6000 Mann starke
feindliche Diviston Palombin i , welche
uonCastelfranco gegen Bassano vorrückte,
mit dem Bajonnete mehrere Stunden
lang am Vorrücken hinderte, bis SuccurS
kam und der Feind vollständig geworfen
wurde. Auch bei dieser Gelegenheit wurde
R. schwer verwundet. I n der Folge
wurde R. Oberst und Commandant des
Infanterie'Regiments Hohenegg Nr. 20,
trat aber im Jahre 1840 seiner vielen
Blefsuren wegen in den Ruhestand. I n
weiterer Würdigung seiner 42jährigen
Dienste — darunter durch 17 Jahre in
den Campagnen der Jahre 1799, 1800,
1801, 1808, 4809, 1813 und 1814 —
wurde ihm eine Elisabeth TheresienMili-
tärstiftung zu Theil. Er starb zu Baden im
Alter von 72 Jahren. Im 1.1813 wurde
R. den Ordensstatuten gemäß in den
österreichischen Freiherrnstand erhoben.
Freiherrnstands . D ip lom ääo. Wieu
2. Juli t815. — Mi l i tä r -Ze i tung, her»
ausg. von Hirtenfeld (Wien, 4«.) 4857.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon