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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 300 -
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Nust 300 Nujl rurgie dahin befördert und blieb auf seinem Posten bis zur Abtretung West« galiziens an daS damalige Großherzog- thum Warschau, alle Anerbietungen der neuen Regierung ablehnend, um seine Dienste dem Vaterlande ferner widmen zu können. I n Krakau war übrigens seine Stellung nichts weniger als ange» nehm, da ihm der Zunftneid feiner Colle- gen daS Recht zur Ausübung der ärzt> lichen Praxis streitig machte, in Folge dessen er sich neuerdings den vorgeschrie- benen theoretischen und praktischen Prü» fungen unterzog, worauf ihm der Senat sein mcdicinisches Doctordiplom zustellte. R. begab sich nun nach 3emberg und von dort nach Wien, wo man ihm im Jahre 1310 die eben erledigte, seinem früheren Posten freilich nicht ganz ange< mefsene Stelle eineS Primar»Chirurgen im allgemeinen Krankenhause übertrug. R. besaß damals schon einen großen Ruf als operativer Heilkünstler und als klinischer Lehrer (denn er schuf seine Krankenabthei« lung zum klinischen Institute um), der sich in dieser neuen Wirksamkeit noch steigerte und ihm eine Menge Wider« sacher und Neider zuzog, so daß er endlich dieser Nergeleien müde wurde und den Entschluß faßte, den österreichischenStaats» dienst zu verlassen, den er im Jahre 1813 auch ausführte, indem er den an ihn ergangenen Ruf, als General'Divifions. chirurgus und Professor in preußische Dienste zu treten, annahm. In ersterer Eigenschaft machte er den Feldzug 1813 im preußischen Heere mit. Daselbst wurde ihm die ärztliche Oberaufsicht beim vier» ten, von dem General Grafen Bülow« Dennewitz befehligten ArmeecorpS übertragen. Nach beendigtem Feldzuge wurde er dem General'Commando deS dritten ArmeecorpS in Berlin zugetheilt und zugleich zum ordentlichen öffent« lichen Professor der Chirurgie und Augen» Heilkunde an der medicinisch-chirurgischen Militärakademie und zum Nachfolger Mursinna's als erster Wundarzt der Okarito und klinischer Lehrer daselbst ernannt. Im Jahre 1848 wurde er ordentlicherProfessor an der medicinischen Facultät. im folgenden Jahre geheimer Ober-Medicinalrath, Mitglied der Medi- cinal.Abtheilung im Ministerium der geistlichen, Unterrichts, und Medicinal. Angelegenheiten. 1822 General-Stabs- arzt der Armee und 1829 mit Beibehal- tung aller Aemter Präsident der zur Ver« befferung des Hospital« und Kranken« wesens von ihm selbst in's Leben gerufe« nen neuen königlichen Behörde: Curato« rium für die KrankenhauSangelegenheiten. R. besaß als Arzt. Lehrer und Staats« beamter große Verdienste. Noch während seines Aufenthaltes in Wien waren feine Ordinationsstunden von angehenden Aerzten und Wundärzten deS In» und Auslandes zahlreich besucht, denn mit der Gabe eines ausgezeichneten Vor« träges verband er eine lichtvolle und den Gegenstand vollständig beherrschende Darstellung. Durch seinen Abgang hat« ten nur die Wiener Facultät und der Staat verloren, denn in Preußen ist Ruft als der eigentliche Gründer deS ietzigen preußischen Medicinalwesens an» zusehen; er hat die organischen Statuten desselben entworfen und dieses Werk seiner Umsicht und Sachkenntniß mit Kraft und Energie in die Praxis ein« geführt; ein Hauptverdienst Ruft'S be> steht auch darin, daß er schon damals die leidige Spaltung zwischen Civil« und Militärärzten — also um volle vierzig Jahre früher als in Oesterreich, daS die Wegräumung dieses der Wissenschaft sich entgegenthürmenden Bollwerkes zu den Errungenschaften der Neuzeit zählt —
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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