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Nuszek 303 Nuthner
Rllszek, Joseph (philosophischer
Schriftsteller, geb. zu Papa in
Ungarn im Jahre 4779. gest. zu Vesz>
prim im Jahre 1831). Die unteren
Schulen, die Gymnasial« und philosophi-
schen Classen besuchte er zu Raab, dann
dem Studium der Theologie sich zuwen»
dend, ging er nach Veszprim und später
nach Preßburg, wo er dasselbe im
Jahre 1800 beendete. Nun kehrte er nach
Veszprim zurück und wurde daselbst
Präfectim bischöfiichen Seminar. Daselbst
bereitete er sich für eine theologische Pro«
fefsur vor und erhielt itn Jahre 1809
.eine solche aus der Dogmatik; im Jahre
1814 die Pfarre zu Keszthely zugleich
mit dem Titel eines Abtes der h. Mar«
garetha zu Haholt. Im Jahre 1834
wurde ihm eine Domherrnstelle am Ca>
pitel zu Veszprim verliehen und als sol»
cher starb er im Alter von 72 Jahren. R.
war in den Jahren 1811 und 1812 als
philosophischer Schriftsteller thätig und
gab heraus: „^. /^O5c>M?2aH e?FAK?-<5
e>^S26Hsi", d. i. Einleitende Abhand»
luttgen zur Philosophie'. — „^. Moso>
/ch'a", d. i. Uebersichtliche Darstellung
oder Encyklopädie der Philosophie; —
y^l. F?c»5o i^i?iaH T'ö^z'ci H/st^ea/a", d. i.
Kurze Geschichte der Philosophie, welche
drei Schriften sämmtlich zu Veszprim
erschienen sind. Literarisch wichtiger und
bedeutsamer ist aber sein Werk: „Mn-
<?o?at", ein unübersetzbares Wort, das in
M. Ba l lag i 's „Wörterbuch der unga-
rischen und deutschen Sprache" (Pesth
1837. 8o.) S. 434. blos als .der Name
einer berüchtigten Schmähschrift" bezeich'
net wird. Der Gegenstand dieser Satyre
ist eine Verspottung der Manie für neue
Wörter, welche eben damals in der un»
garischen Schriftstellecwelt aufgetaucht
war, da man dem durch jahrhundertlange Vernachlässigung der Muttersprache fühl«
bar gewordenen Wörtermangel dadurch
abhelfen wollte, daß man über Hals und
Kopf neue Wörter erfand und bei diesem
an sich ganz löblichen Streben sprachliche
Monstrositäten zu Tä'ge förderte. R.. ein
entschiedener Gegner dieser Wortersin»
dungsmanie, geißelte dieselbe in der er«
wähnten Schrift ^lonäolat".
kötst, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm-
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den.
ersten ergänzender Band (Pesth 1838, Gyurian,
8<>.) S. 274.
Ruthner, Anton Edler von (Natur-
forscher und Geograph, geb. zu
Wien am 21. September 1817). Sein
Vater Cajetan Edler von R. (gest. zu
Wien am 23. October 1839) war k. k.
niederösterr. Regierungsrath und erlangte
für seine ausgezeichnete Dienstleistung im
Jahre 1333 den erbländischen Adelstand.
Der Sohn Anton kam, als er 6 Jahre
alt war, nach Linz,' nachdem der Vater
zum Regierungsrath bei der obderenn«
fischen Landesregierung ernannt worden
war. I n Linz besuchte er die ersten zwei
Classen des Gymnasiums, die übrigen
und die zwei Jahrgänge der philosophi-
schen Studien im Stifte Kremsmünster
als Zögling des dortigen Convicres. Mit
seinem Vater, der zur niederösterreichischen
Landesregierung nach Wien übersetzt wor«
den war, kehrte auch R. dahin zurück und
lag daselbst den rechtswiffenschaftlichen
Studien od, nach deren Beendigung er
im Jahre 1839 als Conceptspraktikant
bei der k. k. niederöfterr. Hof- und Kam«
merprocuratur eintrat. Daselbst diente er
10 Jahre, bis 1849. erlangte in derZwi-
fchenzeit, 1841, an der Wiener Hochschule
die juridische Doctorwürde, befand sich
von Herbst 1341 bis Herbst 1342 in der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon