Seite - 315 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27

313 NuzicKa Pesth beendete. Im 1.1839 begann er das Studium der Rechte, hatte es auch beendet und bereiteie sich für die juridische Doctor» würdevor, als ihn alsCandidatenderselben im Alter von 27 Jahren der Tod ereilte. Bereits während seines Besuches der Gymnasialclafsen zogen ihn die Literatur und schönen Wissenschaften an, welche er auch dann, als er seinen Berufswifsen- schaften mit allem Eiser oblag, nicht ver« nachlässigte. Mehrere kleinere Arbeiten lieferte er in jener Zeit für das in Neusatz herausgegebene Blatt: .,I>Änioa" und den „srdsk^ Dn6vnik". Man rühmt seinen Arbeiten sittlichen Ernst, logische Schärfe und scharfen kritischen Geist nach. Als er noch in Pesth studirte, grün« dete er daselbst den serbischen Studenten- Verein ?r6koänio, d. i. der Leitstern, dessen Seele er bis zu seinem Ableben war. Aus seinem literarischen Nachlasse gab einG.PopoviL gesammelte Schrif» ten: „MuFhsni sM^" (Neusatz 1866) heraus, deren erster Theil durchaus Ori« ginal-Arbeiten enthalt, der zweite Neber- setzungen, und zwar „Inoossiiito", ein Theaterstück aus dem Slovenischen, und Körner's Zriny enthalten sollte. Ob der zweite Band schon ausgegeben wor- den, war bei dem völligen Mangel einer südslavischen Bibliographie Herausgeber zu erfahren nicht im Stande. slovnik 22U02?. Reäakior v l . ^raut. I^aä. Niessi-, d. i. Conversations-Lelikon. Redigirt von Dr. Franz Ladislaus Rieger (Prag 1860. I. 3. Kober. Ler. 8".) Bd. VII» S. 118l. Ruziczka, Anton (Be ich tva ter Kaiser Joseph's I I . . geb. zuTeltsch im Iglauer Kreise Mährens, gest. zu W i en um das Jahr 4790). Nach been- deten Vorbereitungsstudien dem geist» lichen Stande sich widmend, wurde er Weltpriester, dann zuerst Beichtvater des Erzherzogs Mar imi l i an, Churfürsten von Cöln, Kaiser I osep h 's I I . jüngsten Bruders, und später des Kaisers Jo- seph I I . selbst. Er begleitete den Kaiser auf seiner Reise nach Taurien und Eher- son. wurde Dechant bei St. Peter in Wien und Abi zu Baboltsa in Ungarn. Er war ein ausgezeichneter Kanzelredner und sind von ihm folgende Predigten und andere Schriften im Drucke erschie- nen: „Predigt nun der Einigkeit im Christen- thuu:e" (Wien 1773, 4".); auch lateinisch : ",-— „Heilige Gllgesnrbnnilg der LhriZtrn" (ebd. 1778. 8".), eine Uebersetzung aus dem Französischen, und „Vertheidigung meiner Predigt gegen die Indacht zum fleischernen Herzen Jesu" (Wien 1782). Mit dieser letzteren Schrift hat es folgendes Bewandtnis Ruziczka hatte im Mai 1782 eine Predigt gehal- ten, worin er die von einer fanatischen Coterie in Ccene gesetzte Andacht zum „fleischernen" Herzen Jesu als mit den Grundsätzen der heiligen christlichen Kirche unvertraglich, mißbilligte. Darüber wuide Cardinal Migazzi ungehalten, ließ R. kommen und verwies ihm die Predigt, in welcher er irrige Lehrsätze verbreite. Das aber ließ sich R., der ein gründlicher KirchenZelehrter und ein vom echten kirch« lichen Eifer beseelter würdiger Priester war, auch von dem Cardinal nicht unge» straft sagen und recurrirte gegen die Rüge seines Oberhirten im Zimmer an die öffentliche Meinung in der oberwähnten merkwürdigen und höchst seltenen Schrift. Freilich trat der berüchtigtester Fast in seiner bekannten zelotischen Weise gegen Ruziczka auf, aber Ruziczka hatte sein ungefälschtes Christenthum und die Vernunft auf seiner Seite, zwei Kämpen, gegen die es keinen Appell weiter gibt.— Ueber einen zweiten Anton oder Anto«