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und in dieser Fassung wird heute noch
der berühmte Marsch gespielt. Nach un-
garischen Quellen wäre Ruzicka Re>
genschori in Veszprim gewesen und hätte
eine ungarische Oper: ^s/l l/ttttts", d.i.
Bela's Flucht, componin. Ueber den Com»
ponteur des Rakoczy-Marsches erhob sich
bald eine lebhafte kontroverse und nach
Einigen wurde der in Rede stehende Ru-
zicka. nach Anderen der Zigeunervir-
wos B ihar i M . I, L. 394^ und wie«
der von Anderen Sckol l , der Capell-
meisier des Huäzaren-Regiments Eßter»
häzy, als Composlteur bezeichnet. Da
trat der ungarische Gelehrte Gabriel
Mütray sBd. XVII , L . lWI im Jahre
4862 mit der Behauptung auf: keiner
der Genannten habe daS ursprüngliche
Rakcczy Lied zu dem bekannten Rakoczy-
Marsche umgestaltet; er habe unwider-
legliche Beweise, daß dieß von dem be-
rühmten jüdisch'UNgarischen Composiieur
Marcus Rozsavölgyi ss. dessen Bio-
graphie S. 19 l dieses Bandes ge-
schehen sei. Aus dessen Biographie, in
welcher jedoch dervon ihm ausgeführten
Transfigurat'on des Rakoczy. Marsches
nirgends Erwähnung geschieht, erhellet
jedoch, daß Wenzel Ruzicka wirklich in
Veszprim — wahrscheinlich als Regi-
ments'Capellmeister — gewesen, wo sich
Ruzsavölgyi mit ihm befreundet hat.
Ueber andere Compositionen Ru zi cka's,
der jedoch in der Schreidung seines Na»
mens auf die verschiedenste Art (als
Ruczitschka . Ruzsicska, Nut-
schitschka u. s. w.) entstellt erscheint,
liegen sonst keine Nachrichten vor. Schließ-
lich sei noch der neuesten Version des
eigentlichen Dichters und Compositeurs
des spater in den Nakoczy-Marsch umge«
wandelten Rakoc)y.Liedes in Kürze ge-
dacht. Nach dieser hätte zur Zeit Ra-
k o czy's I I . der bekamue Zigeuner Mi- chael Burny das Lied gedichiei und dcr
Domherr Vocak die Compofition dazu
geschrieben. Die oberwähnte Oper ^Delg,
t'utÜ3", welche Wenzel Ruziczka com--
ponirt hat, wird als die erste ungarische
National'Oper bezeichnet und gelangle
vier Iahrzehnde nach ihres Comvositeurs
Tode, am 24. Februar !862 zum ersten
Male in Pesch zur Aufführung. — Ein
Sohn Ruzicka's. Franz, war gleich-
falls Organist in Wien und starb daselbst
im hohen Alter von 72 Jahren im Herbst
1863.
Waßner (ö> 2, Di-.), Univelscil Lerikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Smttöart 1849, §rz. Köhler, ^^-.50) D. 7N
snach diesem grd. 8. September l7.»tzi. —
Neueö Nnioersal»Lerikon der Tonkunst.
Angefangen von Dr. Julius Tchladedach.
fortges. von Ed. Bernsdorf (Dresden ll>36,
Robert Tchäfer. gr. 3".) Bd. I I I , 3. 404
snach diesrm geb. am ll>. September l738^.
— Köchel (Ludwig Ritt. o. Dr.). Die kai.
serliche Hof Muslkcapelle in Wien von 1343
diö 1867. Nach urkundlichen Forschungen
(Wien 1869. Beck. 8".) T. N4 snach dikscm
^el). c?m «. Teptrmber !738^,
Noch sind folgend? Personen des Namens N u«
,^i6ka — der übrigens in verschiedenster
Weisc: Rutschitschka. Ruschitzkci, Rusic5ka.
Rucziczkc:. geschrieben erscheint — bemerkend
werth: 1. Anna Vlastimila Nu^iuka
(geb. zu Pilsen 8. Juli 1824. gest. i l . De.
cember 1869), eine iiechische schöngeistige
'Schriftstellerin, welche bereits in den Jahren
1843. 1844 und 1843 in den üechischen Unter»
haltungsblätiern Ivv^t?, o. i. Blüthen, und
V<:sl2, d. i. die Biene, mit kleineren lyrischen
Arbeiten auftrat und später an den meisten
oechischen Journalen mitarbeitete. Ihre ge»
sammelten kleineren Dichtungen gab jie unter
dem einfachen Titel: .>I3äLlie", d. i. Gedicht?
(Prag 1839. Katharina Gei-ilbek, 16".) heraus.
Ueberdieß erschien von ihr noch früher die
Uebersetzung der Novelle uon Zschotte.-
Der Flüchtling in Jura. unter dem Titel:
„Ilpi'cjlleo v lloraek ^U)'5lc)'c:k." (v I'i'a^y
1847, poZ^jZ/l, t2«.). Für die Zeitschrift
^umi'i,"' übersetzte sie Mehreres aus den:
Unaarischcn. In früherer Zeit war fie eine
sehr gesuchte Teclciinairi^ und a!s Tc.lu^.!^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon